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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)
Autoren: Mina Kamp
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mich je wieder freizugeben.
    In meinem Schlaf sprach Valerie zu mir. Sie bewegte sich durch tanzendes Licht auf mich zu und ihre silbrige Stimme füllte mich aus, wie pures Glück. Sie ließ mich wissen, dass ihre Aufgabe getan war. Sie würde jetzt Frieden finden und zu ihrer Schwester eilen. Ihr Lächeln, als sie mit mir sprach, war wundervoll. So erleichtert und zuversichtlich. Ich freute mich für sie, verspürte aber auch einen tiefen Stich in meinem Herzen. Wissend sah sie mich an. Sie ließ mich begreifen, dass wir viel Zeit hätten, uns zu entwickeln, aber dass der Konflikt mit den Zeitwandlern noch nicht vorbei sei. Ich fragte sie nach Old Mac. Und ich konnte zuerst nicht verstehen, was sie meinte, als sie sagte, wir würden ihn nicht mehr auf dem Dunvegan Castle finden. Er sei jetzt zu Hause.
    Später wurde es mir klar. Er hatte die besten Bedingungen geschaffen , um mit möglichst wenigen Verlusten diesen Kampf zu bestehen. Deshalb hatte er die Zeitwandler früher hereingelassen. Er hatte Dinge, Eventualitäten gesehen, die wir nicht kannten. Vielleicht hatte er Hunderte Möglichkeiten durchgespielt und eine Entscheidung getroffen, zu unseren Gunsten. Auch wenn es für ihn bedeutete, dass er seine Nachkommen opfern musste und dabei riskierte, nie wieder frei zu sein. Auf ewig ein Verdammter zwischen den Welten, der für seine Schuld büßen müsste. Für das, was er damals verbrochen hatte und für den verschuldeten Tod seiner Nachfahren.
    Aber wer wusste das schon? Hätte er uns nicht geholfen, wären wir wahrscheinlich alle gestorben. Ich hörte fast sein Lachen in meinen Ohren, als mir der Gedanke kam, dass Lennox, Ben, Luca und ich nie zu den Banshees hätten gehen müssen. Old Mac hätte uns womöglich die ganze Zeit helfen können. Aber das hätte ihm vermutlich nur halb so viel Spaß gemacht. Ich musste bei diesem Gedanken schmunzeln.
    Valerie verschwand aus meinem Leben. Es fühlte sich sofort nach meinem Erwachen seltsam an. Ein Verlust, auf den man immer wieder stoßen und an de n man sich nur langsam gewöhnen würde. Wie eine neue Zahnlücke, auf die man mit der Zunge stößt, an das erinnert, was dort fehlt.
    Als ich die Augen in Lennox’ Arm wieder aufschlug, setzte sich Louisa zu mir und kuschelte sich zu uns. Ich hatte mehr gewonnen als verloren, dessen war ich mir sicher. Louisas Rehaugen schimmerten in dem Licht des Kaminfeuers, als sie mich ansah, und ich dachte: Wir sind zu Hause.
     
    Der Himmel klarte auf und ließ die Morgensonne ihre muschelroten Strahlen über die Wolken schicken. Ein kühler Nordwind frischte auf, der neuen Schnee bringen würde. Gestern hatten sie die drei Zauberer in einem der Cairns beigesetzt und ihnen die letzte Ehre erwiesen. Es war ein sehr ehrfurchtsvoller und trauriger Tag gewesen.
    Lennox ging neben Hanna her, strich eine ihrer hellen Strähnen über die Schulter und legte seinen Arm um ihre Taille.
    »Dominik hat recht. Hier ist ein guter Ort zum Leben«, sagte er zufrieden . Sein Blick glitt über die Ahnentafeln an den Wänden. Die Clans der Mac Loyds und anderer großer Zauberer und Hexen. Dies würde ihr neues Zuhause werden und er würde dafür sorgen, dass auch Bilder von Hannas Vorfahren einen Platz hier bekamen. Hier wollte er sein Leben mit ihr und ihrer Schwester verbringen.
    Sie waren in Sicherheit, zumindest vorerst. Er zog Hanna fester an sich, die ihre Hand in seine Hosentasche steckte, während sie nebeneinander herschlenderten. Man sah der jungen Nymphe die Strapazen kaum noch an. Ein Strahlen umgab ihre Haut, das sie frisch und grazil erscheinen ließ. Dennoch konnte er nur erahnen, was die Ereignisse mit ihrer Seele gemacht hatten.
    »Mit dem Gedanken, hier mein Leben zu verbringen, kann ich mich gut anfreunden. Solange du dich nicht aus dem Staub machst.«
    Hanna drehte sich zu ihm um, sah ih n mit ihren klaren hellbraunen Augen an. Ein süßer Schmerz brannte in seiner Brust und er stoppte, drehte die Nymphe sanft zu sich. Zärtlich nahm er ihr Gesicht in beide Hände und küsste ihre weichen Lippen. Ihre Finger fuhren seinen Rücken hoch und gruben sich in sein Haar. Er drückte ihren Körper fester an sich. Als er die Schritte wahrnahm, die sich näherten, hätte er sie gerne ausgeblendet.
    »Oh, Mann, Nachtalb. Bist du noch zu retten?«
    Lennox schmunzelte und vergrub sein Gesicht kurz in Hannas Haar, dann sah er zu der Baobhan-Sith auf. Olivia strich sich unwirsch eine Strähne aus dem Gesicht und zog die feinen Augenbrauen
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