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Chauffeur of love - Mr Daisy?

Chauffeur of love - Mr Daisy?

Titel: Chauffeur of love - Mr Daisy?
Autoren: Sissi Kaipurgay
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einer tüchtigen Portion Whisky und Baldrian verdichte. So schlafe ich tief und fest und erwache am nächsten Tag zumindest ausgeruht, wenn auch verkatert. Eine Dusche und ein Kaffee bringen Ordnung in meinen Kopf zurück.
    Ich brauche einen neuen Job und das schnell. Die Ersparnisse reichen nicht für eine lange Auszeit. Ich stöpsle das Telefon ein und – als hätte es nur darauf gewartet – beginnt es sogleich zu klingeln. Ich nehme ab.
    „Charlie, verdammt, was ist mit dir?“, brüllt Thore aufgebracht.
    Mein Gott, nur er schafft es, die Wut einen Tag lang aufzubewahren, um sie dann so frisch wie ein neu entfachtes Feuerchen über dem Empfänger auszuschütten. Ich erzittere und bin heilfroh, dass ich noch keinen Kaffee getrunken habe.
    „Ich – ich brauche eine Auszeit“, sage ich lahm.
    „AUSZEIT? Sag mal, bist du verrückt geworden?“, dröhnt die Stimme meines Chefs aus dem Hörer.
    Verrückt? Tja, warum nicht. Ich kichere irre und überlege kurz, ob ich nicht einfach auflegen soll. Andererseits – ich brauche einen Job und vielleicht kann Thore mich in der Werkstatt einsetzen.
    „Bitte, Thore, mäßige dich. Willst du mich nur zusammenstauchen oder hast du einen besonderen Grund für deinen Anruf?“
    Ein leises Seufzen erklingt. Dann räuspert sich Thore. „Ich hab es gestern Nacht auch gesehen. Das ist der Grund, nicht wahr?“
    Was hat sich mein Chef da bloß zusammengereimt? Die Wahrheit oder – denkt er sogar, ich hätte es nicht gewusst? Ich schweige, weil ich echt nicht weiß, was ich sagen soll.
     
    Zickige Chauffeure, penetrante Stars
     
    „Also“, sagt Thore nach sekundenlanger Stille. „Ich denke, dass du nun einen Job brauchst. Wenn du McKendall nicht mehr chauffieren willst, ist das erledigt. Kingston macht nun für ihn den Fahrer. Dich könnte ich für den normalen Fahrdienst gebrauchen oder in der Werkstatt. Okay?“
    Ich muss vor Erleichterung erst mal tief durchatmen, bevor ich ein geflüstertes ‚Ja‘ von mir geben kann.
    „Gut.“ Ich höre Thore leise lachen. „Dann beweg deinen Arsch hierher. Auf dich wartet viel Arbeit.“
     
    Eine halbe Stunde später stehe ich in seinem Büro. Er hält den Kassenbon hoch und zerreißt ihn vor meinen Augen, dabei lächelt er breit.
    „Setz dich“, murmelt er und lehnt sich zurück.
    Was kommt nun? Eine Standpauke? Ich rechne mit allem, aber nicht mit dem, was jetzt passiert…
    „Du bist in McKendall verschossen, richtig?“ Thore hat die Fingerspitzen aneinandergelegt und die Augen leicht zusammengekniffen, wie immer, wenn er scharf nachdenkt.
    Ich nicke, denn Sprechen ist im Augenblick nicht möglich. Der Kummer kommt mit voller Wucht hoch, als ich die Wahrheit so deutlich an den Kopf geknallt bekomme.
    „Deshalb wolltest du ihn nicht chauffieren…“, murmelt mein Chef sinnend.
    Ich lass ihm Zeit zum Grübeln und brauche sie auch, um mich wieder zu fangen. Mein Herz bollert so laut, dass ich mich umschaue, ob das Klopfen woanders her kommt. Die Uhr über der Tür tickt, aber das Geräusch ist ganz anders.
    „Warum redest du nicht mit McKendall? Ich meine – er hat sich freiwillig geoutet, das wird doch einen Grund haben.“ Thores Blick ist so intensiv, als würde er mir ein Loch in den Schädel bohren und sich in meinem Gehirn umschauen, jedenfalls fühlt es sich so an.
    „Sicher, aber ich kenne den Grund nicht und will nichts mehr mit ihm zu tun haben“, sage ich leise.
    „Mhm“, macht er, mustert mich noch einmal von oben bis unten und richtet sich dann mit einem Seufzer auf, der nach ‚dir ist nicht zu helfen‘ klingt. „Bitte geh in die Werkstatt, Toni braucht deine Hilfe“, sagt er und nimmt einen Aktenordner hoch.
    Ich stehe auf und gehe erleichtert über den Hof. In der Werkstatt begrüßt mich der Kollege freudig und weist mir Arbeit zu, so dass ich die nächsten Stunden beschäftigt bin. Nach achtzehn Uhr, als es in der Werkstatt ruhig wird, weil alle anderen schon Feierabend haben, kommt Thore und legt mir eine Hand auf die Schulter.
    „Ich frage nur ungern, aber Kingston ist unterwegs. Magst du Matthew Kennedy abholen oder stellt das ein Problem für dich dar?“, fragt er leise.
    „Ist okay. Ich mag Matthew sehr gern.“ Ich wische mir die Finger mit einem Lappen ab und lächle Thore zu, der erleichtert aufatmet.
    „Nimm die Stretchlimo“, ruft er im Weggehen.
    Selbst an dieser Stelle werde ich nicht misstrauisch. Ich dusche, ziehe die Uniform an und laufe zu
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