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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue
Autoren: R. A. Salvatore
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die in der Schlacht um diesen Ort gefallen sind«, sagte Drizzt mit Blick auf die übrigen Gräber. »Heldenhammer-Zwerge aus dem Eiswindtal.«
    Ambergris nickte und flüsterte ein Gebet für alle.
    Drizzt klopfte ihr auf die Schulter und führte sie zu den anderen zurück. Bevor sie jedoch dort ankamen, blieb er stehen und sah der Zwergin in die Augen. »Bann?«, fragte er misstrauisch.
    Ambergris blickte ihn verständnislos an.
    »Dein Schattenfreund«, erinnerte Drizzt sie, worauf Ambergris zu kichern begann.
    »Kreide«, erklärte sie. »Blaue Kreide, weiter nichts … na ja, vielleicht ein bisschen magische Überredung, um den Esel zu überzeugen.«
    »Wenn dieser Afafa… Afrenfafa…«
    »Afafrenfere«, warf sie ein.
    »Wenn dieser Afafrenfere mich also töten will, kommt Dumathoin mir nicht zu Hilfe?«
    Die Zwergin präsentierte ein zahnlückiges Lächeln. »Das wird er nicht«, versicherte sie Drizzt. »Der Kerl ist nicht der Hellste, nicht der Tapferste, aber er hat ein besseres Herz, als diese Nesser-Schlächter verdient haben. Darauf hast du mein Wort.«
    Aus unerfindlichen Gründen war das für Drizzt mehr als genug.

Epilog
    In der stillen Finsternis des Thronsaals von Gauntlgrym geriet ein Stein ins Rollen.
    Es folgte ein Grunzen, und dann hörte man weitere Steine übereinanderschaben.
    Aus dem Steingrab schälte sich ein Zwerg mit einem schwarzen Bart, der noch einmal nach hinten griff und etwas herausziehen wollte, was er zurückgelassen hatte. Ächzend vor Anstrengung zerrte er daran.
    »Steckt fest, das verdammte Ding«, knurrte er, bis er mit einem kräftigen Ruck einen überaus seltsamen Helm herausriss, auf dem ein langer Stachel saß, der schon oft Blut geschmeckt hatte.
    Sein Krafteinsatz hatte ihn rückwärts gegen die Steine des Nachbargrabs geworfen, wo er liegen blieb, bis der Staub sich gesetzt hatte.
    »Verflucht«, murrte er, nachdem er sah, was er angerichtet hatte. Er hievte sich hoch und begann, die verrutschten Steine wieder aufzuschichten. »Wollte doch nicht dein Grabmal schänden …«
    Durch das Loch in dem Haufen sah er einen ganz speziellen Helm mit einem einzigen, geschwungenen Horn. Das andere war schon vor langer Zeit abgebrochen.
    Der Zwerg fiel auf die Knie, legte den Helm frei und sah nun auch das Gesicht des Toten, der hier begraben lag.
    »Mein König«, hauchte Thibbledorf Pwent.
    Wobei von Hauchen eigentlich nicht die Rede sein konnte, denn Kreaturen wie Thibbledorf Pwent atmeten nicht mehr.
    Fassungslos plumpste er auf seinen Hintern, und sein Mund öffnete sich zu einem stummen Schrei.
    Wenn Thibbledorf Pwent einen Spiegel gehabt hätte – oder ein darin erkennbares Spiegelbild –, so hätte er vielleicht seine neueste Waffe bemerkt: Reißzähne.
    Nachdem Arunika das Teufelchen von seinen Pflichten entbunden hatte, sauste es auf der Suche nach seinem wahren Meister durch die wirbelnden Nebel der unteren Ebenen.
    Es fand den gewaltigen Balor auf einem Pilzthron. Er hatte den Besucher bereits erwartet.
    »Ist die Teufelin mit dir fertig?«, wollte der große Dämon wissen.
    »Ihr Reich ist nicht mehr bedroht«, antwortete das Teufelchen. »Die Feinde sind weitergezogen.«
    »Die Feinde?«, hakte der Balor nach.
    »Die Shadovar.«
    »Nur die Shadovar? Ich bin es müde …«
    »Drizzt Do’Urden!«, fauchte das Teufelchen den Namen, der Druzil über alles verhasst war. »Er hat Niewinter verlassen.«
    »Und weißt du, wohin?«, brüllte der Dämon.
    Druzil trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen.
    »Kannst du ihn finden?«, fragte der Balor.
    »Ja! Ja! Ja!«, quiekte Druzil, denn bei jeder anderen Antwort hätte der Balor das Teufelchen gnadenlos zerquetscht.
    Der Dämon gab ein Geräusch von sich, das wie das Schnurren einer Riesenkatze klang, allerdings in der Lautstärke einer Lawine.
    Da begriff Druzil, dass es zwar fast hundert Jahre her war, aber dass Errtu, den dieser Dunkelelf, Drizzt, zweimal verbannt hatte, bald frei sein würde und bereits auf Rache sann.
    Erst nach über einem Zehntag fanden Berellip und die anderen Priesterinnen sich wieder mit Ravel und den Übrigen in der Schmiede zusammen. Die unteren Bereiche der Anlage waren gründlich ausgekundschaftet worden, und einige Drow waren sogar in die oberen Ebenen vorgestoßen, obwohl die Treppe nach wie vor eingeklappt blieb. Von den Shadovar hatte man keine Spur mehr gefunden.
    Jetzt arbeiteten sie ernsthaft daran, die Schmiede von Grund auf zu reparieren und zu sichern, während ein paar
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