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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue
Autoren: R. A. Salvatore
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wenigen Stunden wissen wir, ob unsere Feinde so weit weg sind, dass wir uns wieder hineinwagen können. Aber lasst sie uns erst wieder voll in Betrieb nehmen, wenn die Sicherheit garantiert ist. Vorläufig reicht mir die eine Esse. Ich verstehe die Mechanik dort unten gut genug, um das zu regeln.«
    Tiagos Augen blitzten gierig auf. »Dann geht.«
    »Sobald die Späher …«
    »Sofort«, befahl Tiago. »Ich bleibe hier und halte Wache. Die Späher werden uns bald einholen, dann kann ich sie hier überall aufstellen.«
    Der alte Waffenschmied musterte den ungeduldigen Krieger, watete dann aber kopfschüttelnd in den Raum. Er durchschaute das Aufflackern der feuerspeienden Essen ausreichend, um unbeschadet zu der Falltür in dem Scheinofen zu gelangen, in dessen Inneres glücklicherweise kein Wasser gelaufen war. Als es Gol’fanin gelang, die Tür zu öffnen, sah er, dass der Raum darunter weder überflutet war noch brannte. Die Rohre allerdings leuchteten bedrohlich, so dass der Schmied lieber erst seine magische Schutzkleidung einschließlich der Handschuhe überprüfte, bevor er sich hinunterwagte.
    Eine Weile später stand Gol’fanin wieder an der größten Esse, wo er sein Werkzeug und die unvollendeten magischen Waffen bereitgelegt hatte und sich anschickte, sein großes Werk fortzuführen. Im Rest der Halle loderte noch immer ungebändigtes Feuer, das zischend zu Dampf wurde, und es regnete Salzwasser, aber Gol’fanin ging davon aus, dass dieser Zustand allenfalls lästig sein würde. Zufällig hatte der Schmied gerade seinen kleinen Hammer für die Feinarbeit an die flache Seite des Schilds gesetzt, um mit der eigentlichen Arbeit zu beginnen, als er bemerkte, dass Tiago zurückkam. Erstaunlicherweise trat der junge Baenre direkt aus dem Gang zur Grube des Urelementars, obwohl Gol’fanin ihn nicht hatte hineingehen sehen und seines Wissens auch kein anderer Zugang zu dieser speziellen Höhle existierte.
    »Wir haben den nichtsnutzigen Xorlarrin-Bruder gefunden«, sagte er.
    »Hat Brack’thal Informationen?«
    »Er ist ausgesprochen tot.«
    »Mein Beileid zum Verlust der Xorlarrins«, erwiderte Gol’fanin, was natürlich nicht sein Ernst war.
    »Er ist durch das Schwert gestorben«, sagte Tiago. »Und man hat ihn in einem neuen Tunnel gefunden, der offenbar erst vor kurzem gegraben oder geschmolzen wurde.«
    Gol’fanin versuchte nicht, seine Neugier zu verbergen, aber Tiago hatte keine Antworten für ihn.
    »Vielleicht das Werk seines eigenen Elementars«, vermutete der junge Baenre. »Wir wissen es nicht.«
    »Eure Xorlarrin-Schätzchen können es herausfinden. Beim Ruf einer der Priesterinnen werden die Toten redselig.«
    Tiago zuckte mit den Schultern, als wäre das nicht so wichtig. Berellip würde von dem toten Xorlarrin-Zauberer in erster Linie erfahren wollen, ob Ravel oder dessen Handlanger Brack’thal getötet hatten, und das war unwahrscheinlich.
    »Und die Shadovar?«, fragte Gol’fanin.
    »Wir haben Spuren ihres Anrückens gefunden, aber nichts von ihrem Rückzug. Dennoch sind sie verschwunden.«
    »Also zurück im Schattenreich.«
    »Das heißt, Gauntlgrym gehört uns.«
    »Ihr solltet Ravel trotzdem zur Vorsicht raten«, mahnte der Schmied.
    »Aber Ihr setzt Eure Arbeit fort?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann habe ich es nicht eilig.«
    Die fünf Gefährten rasteten im großen Empfangssaal von Gauntlgrym, weitab vom großen Thron und den Gräbern.
    »Hab ihn berührt«, sagte Ambergris zu Drizzt, als er zu ihr kam und sah, wie sie den Thron anstarrte.
    »Komm«, forderte Drizzt sie auf. Doch er führte sie am Thron vorbei zu den Gräbern.
    »König Bruenor«, sagte er und deutete auf den größten Steinhügel. »Hier in Gauntlgrym ist er gefallen.«
    »Es hieß, er sei in Mithril-Halle gestorben«, erwiderte Ambergris. »Wir haben alle auf ihn angestoßen.« Sie lachte leise. »Aber wir wussten es, Elf, wir wussten es.«
    Die Art, wie sie »Elf«, zu ihm sagte, brachte Drizzt aus der Fassung, denn so hatte man ihn schon früher genannt, und es hatte eine ähnliche Zuneigung aus diesem Wort gesprochen.
    »Schön, dass er seinen Weg gefunden hat«, sagte Ambergris feierlich. »Er hatte immer den Ruf, mehr für die Straße geschaffen zu sein als für den Thron.«
    »Sein Schildzwerg«, teilte Drizzt ihr mit, als sie zu dem anderen größeren Steinhügel kamen.
    »Der Pwent«, murmelte Ambergris und bestätigte Drizzt damit erneut, dass er ihr tatsächlich trauen konnte.
    »Und die anderen,
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