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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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knapp! Ich hätte mich beinahe vergessen… verraten… Danke, Elena! Sie erwidert mein kleines Lächeln. Nervös rücke ich etwas zur Seite, bringe einen anstandsgemäßen Abstand zwischen Alex und mich, zwischen unsere Körper. Ich räuspere mich, wie um mich selbst wieder zur Vernunft zu rufen.
    »Fertig!« Zufrieden legt er den Bleistift beiseite und betrachtet die Zeichnung. Ich ziehe das Blatt zu mir heran.
    Das Bild zeigt Alex und mich, nebeneinander. Die Figuren berühren sich nicht, trotzdem sind sie sich irgendwie nah. Und obwohl es nur eine einfache Skizze ist, steckt sie so voller Leben… voller Wärme… Liebe… Er hat uns wunderbar getroffen… oder … ich weiß nicht, ich finde fast, er hat mich zu hübsch gemalt, zu süß… Ich bekomme rote Wangen und mir wird sehr warm. Ob er mich so sieht? Mit sanften, großen Augen und diesem frechen Lächeln…
    Plötzlich ist es mir sehr unangenehm, gerade mit den Zwillingen, Elena und Maria in der Küche zu sitzen… Wie kann eine einfache Bleistiftskizze nur so intim sein? Meine Hände zittern ein bisschen, darum lasse ich das Blatt eilig sinken und lege es wieder auf den Tisch. Alex mustert mich, seine anfängliche Zufriedenheit weicht der üblichen kühlen Maske.
    »Ist nur eine Kritzelei…« Er nimmt das Papier und will es zerknüllen.
    »Bist du verrückt geworden?« Ich packe schnell sein Handgelenk und halte ihn auf.
    »Das ist Müll!«
    »Blödsinn!« Ich versuche, ihm das Papier zu entreißen. »Du kannst wirklich wunderschön zeichnen und das weißt du auch.«
    »Kann ich nicht.« Er hebt das Bild in die Höhe, damit ich nicht rankomme.
    »Doch kannst du, wo hast du das gelernt oder hast du das Talent geerbt?«
    Er hält in seiner Bewegung inne und funkelt mich wütend an. »Lass die beschissene Schleimerei, das nervt«, zischt er aufgebracht.
    Die Kleinen, Elena und Maria sehen uns mittlerweile mit großen Augen an. Sie fragen sich wohl, was passiert ist. Bis eben saßen wir noch friedlich und einträchtig nebeneinander, haben uns leise und vertraut unterhalten und waren uns sehr nah, und nun…
    Ich verstehe es genauso wenig. Wenn ich nur wüsste, was ich falsch gemacht habe. Alex steht auf und verlässt die Küche, das Blatt Papier in seiner Hand zerknüllt. Als er am Mülleimer vorbei rauscht, wirft er das Knäuel achtlos hinein. Wir sehen ihm nach.
    »Was ist passiert?«, fragt Elena mit leiser Stimme.
    »Ich weiß nicht…« Es ist die Wahrheit.
    »Vielleicht hat er ja seine Tage«, meint Maria trocken.
    »Was für Tage?« Timmy sieht seine Schwester fragend an.
    Ich bekomme nicht mehr mit, was Maria ihm antwortet. Schnell bin ich aufgestanden und zum Mülleimer geeilt. Vorsichtig falte ich das Bild auseinander und streiche es mit der Handfläche glatt. Es ist immer noch schön. Ich verstaue es in meiner hinteren Hosentasche.
    Ein Geschenk von Alex… Naja, nicht richtig, aber fast. Niemals könnte ich so etwas wegwerfen. Ich will es aufbewahren… so wie ich auch die Gefühle für ihn immer aufbewahren werde…

32. Kapitel

    Differenzen
    » Tobi? « Martha steht am Fuß der Treppe und ruft laut meinen Namen.
    »Ja…«, antworte ich stöhnend und nehme eilig immer zwei Stufen auf einmal. Meine Jacke, die Tasche und meine Schuhe an mich gepresst stürme ich die Treppe nach unten.
    »Pass auf, du brichst dir noch das Genick«, warnt mich Martha besorgt, als ich keuchend vor ihr zu stehen komme. »Warum schaffst du es nicht ein einziges Mal, pünktlich zu sein, hm?« Tadelnd schüttelt sie den Kopf und drückt mir eine Tupperdose in den sowieso schon total überladenen Arm. »Dein Frühstück. Und nun beeil dich, Alex ist schon am Wagen. Er hat gesagt, er wartet noch zwei Minuten, dann fährt er ohne dich.«
    Ich nicke nur, lasse mir von Martha die Tür öffnen und eile nach draußen. Alex sitzt im Auto. Er liest in einem Buch und schaut genervt auf, als ich die Beifahrertür aufreiße und meinen gesamten Kram auf den Sitz fallen lasse.
    »Ich hasse Unpünktlichkeit«, meint er grob.
    »Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, mein Engel«, flöte ich mit bösem Gesichtsausdruck. »Schlechte Laune?«
    »Bis eben noch nicht…«
    Ich setze mich auf den Beifahrersitz, lege die Tasche zu meinen Füßen und ziehe mir umständlich meine Jacke an. Nur der blöde Reißverschluss klemmt und will sich nicht zuziehen lassen.
    »Ich hasse Stress am frühen Morgen«, seufze ich und sinke erschöpft zurück in den Sitz.
    »Dann steh früher
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