Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
Vom Netzwerk:
und Dad… Sagst du ihnen jetzt, dass du… du weißt schon…?« Er zieht die Augenbrauen nach oben.
    »Dass ich ein liebevoller, faszinierender und anziehender Charakter bin, zudem auch noch wahnsinnig gut aussehe und unglaublich beweglich im Bett bin?« Ich schenke ihm ein spöttisches Lächeln.
    »Das willst du ihnen erzählen? Also wirklich, Bambi, ich denke, du solltest sie nicht dermaßen anlügen!«
    Ich verdrehe die Augen und muss doch ein bisschen grinsen. Maria bringt einen Stapel Geschirr rein und rempelt Alex beim Vorbeigehen mit der Schulter an.
    »Sehr erwachsen.« Alex grinst abfällig.
    »Ja, alle beide.« Ich drehe mich um und schlurfe aus der Küche.
    Er folgt mir. »Und du bist dir wirklich sicher, dass du das tun willst?«
    »Ja, bin ich und sollte es schief gehen, sollte es in einer Katastrophe enden, dann kannst du dich ja in all deinen Ansichten bestätigt fühlen und ganz entspannt sagen: Siehst du, ich hatte recht, das Leben ist grausam und unfair!« Mein Zynismus kommt nicht gut an. Alex schüttelt nur kurz den Kopf, dann dreht er sich um und will zurück in die Küche gehen.
    »Warte«, rufe ich schnell und halte ihn am Arm fest. »Vergiss, was ich gesagt habe, das war dämlich.«
    »Ja, allerdings!« Er schnaubt.
    »Aber ich muss es ihnen sagen.«
    »Wenn du meinst…«
    »Ja, das meine ich. Alex, ich möchte so sein, wie ich bin. Ich kann nur glücklich sein, wenn ich meine Gefühle leben darf.«
    »Oh je, denkst du wirklich, dass du dann jemals richtig glücklich sein wirst? In der realen Welt kann man nämlich nur selten so sein, wie man sich gerade fühlt. Man muss sich oft verstellen und anpassen, das nennt man dann erwachsen sein!« Spott trieft aus seiner Stimme.
    »Dann baue ich mir eben meine eigene kleine Welt und dort lasse ich nur die Menschen rein, die ich liebe… Und du musst draußen bleiben, weil du uns sonst immer die Stimmung verdirbst.« Trotzig schiebe ich meine Unterlippe nach vorne.
    »Hey, Jungs, alles klar?« Pa geht an uns vorbei und Richtung Wohnzimmer. Ich schaue ihm hinterher.
    »So, ich werde nun losziehen und den ersten Baustein meiner eigenen, kleinen Welt legen«, sage ich zu Alex.
    »Viel Glück!« Er schafft es nicht ganz, Spott und Zynismus aus seiner Stimme zu vertreiben. Ich achte nicht darauf und folge Pa einfach direkt ins Wohnzimmer. Bettina ist auch da. Sie sitzt in ihrem Lieblingssessel und liest in einem Magazin. Pa greift gerade nach der Tageszeitung.
    »Ähm«, sage ich und merke, wie ich plötzlich doch zittere. Beide sehen auf, schauen mich an und warten. Ich bleibe unsicher vor ihnen stehen. Könnte mich eigentlich ja auch setzen… Will ich aber nicht, bin zu hibbelig.
    »Ähm, ich müsste mal mit euch reden«, sage ich sehr leise.
    »Okay, was gibt's?«, fragt Pa und sieht mich ernst an.
    Verdammt, warum ist das eigentlich so schwer? Ich muss doch nur sagen: Ich bin schwul!
    »Tobi, ist etwas passiert?« Besorgt mustert Bettina mein blasses Gesicht.
    Sie sitzen vor mir, auf ihrer geschmackvollen Couch, die so perfekt in den großen, hellen Raum passt und sich ideal in das Gesamtbild des Hauses einfügt. Bettina trägt einen hellblauen Kaschmirpullover, der ihre grauen Augen und das blonde Haar betont, dazu einen passenden, knielangen Rock in beige. Pa hat das dunkle Haar an der Seite gescheitelt und sauber glattgekämmt. Der Kragen seines weißen Hemdes schaut unter dem grauen Pullover hervor und die schwarze Tuchhose verleiht dem legeren Outfit einen eleganten Touch.



Sie sehen perfekt aus. Traumeltern, Traumehepaar in ihrem Traumhaus. Ich weiß zwar, dass es in ihrem Privatleben genug Lücken und dunkle Flecken gibt, die wirklich alles andere als perfekt sind, doch spielt das momentan keine Rolle. So wie sie mir gerade gegenüber sitzen, so wollen sie sich selbst sehen. Dieses Bild ist es, das sie sich aufgebaut haben, das sie pflegen. Und ich passe da nicht rein… Und schon gar nicht mit dem, was ich ihnen zu erzählen habe.
    »Ich… ich…« Stottern. »Ich… glaube, dass ich die Mathearbeit letzte Woche total verhauen habe.«
    Versager!
    »Ach«, meint Pa und sieht mich prüfend an.
    »Ja, ich denke, ich habe ziemlich viel falsch. Ich verstehe einiges nicht so richtig… Alex hat mir aber versprochen, dass er mir Nachhilfe geben wird…«
    Gottverdammter Versager!
    »Nun, du gehst ja erst seit ein paar Wochen auf die neue Schule und das war jetzt deine erste Mathearbeit, ich denke nicht, dass es so dramatisch ist, wenn du nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher