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Chaosprinz Band 1

Chaosprinz Band 1

Titel: Chaosprinz Band 1
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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ich ohne sie machen soll.
    Mario ist da anders. Als totaler Bauchmensch handelt er immer impulsiv und ehrlich. Ich werde seine Offenheit vermissen, seinen Humor und auch seine kleinen, unkontrollierten Wutanfälle…
    »Ach Quatsch, das ist doch alles Scheiße!« Mario greift hinter sich und wirft mir das Kissen, das eben noch in seinem Nacken gelegen hat, an den Kopf.
    »Hey, spinnst du?«, fauche ich und drücke das Kissen eng an mich. Ich weiß natürlich, warum er so reagiert. Wenn ich nach München gehe, muss ich meine Freunde in Hamburg zurücklassen. Der Gedanke bereitet mir Übelkeit.
    Seufzend robbe ich zu ihm rüber, lege meinen Arm um seine Schulter und gebe ihm einen feuchten Schmatzer auf die Wange. »Du bist mein bester Freund… und du…« Tina setzt sich an meine andere Seite und lehnt ihren Kopf an meine Schulter. »…bist meine beste Freundin auf der ganzen Welt. Egal, wo ich gerade bin oder wo ich in Zukunft sein werde, ich werde euch immer lieb haben und nie vergessen.«
    Ich drücke beide fest an mich. Tina schnieft kurz und Mario dreht seinen Kopf zur Seite, damit wir sein Gesicht nicht sehen können. »Ich werde euch ganz schrecklich vermissen«, nuschle ich leise.
    »Wir dich auch, du Träumer.« Tina drückt sich an mich und eine ganze Weile sitzen wir so aneinander gekuschelt vor meinem Bett.
    »Wann soll es denn losgehen?« Mario ist der Erste, der das Schweigen bricht.
    »In zwei Wochen. In Bayern haben sie noch Schulferien. Das passt von daher ganz gut. Und Ma will so schnell wie möglich das Haus verkaufen.« Daraufhin sagt einige Minuten lang keiner etwas.
    ***
    »Tschüüüs… Bisch Morgän!«, brüllt Mario über die ganze Straße.
    Tina und ich antworten gleichzeitig mit einem gezischten Pssst . Mario fuchtelt trotzdem wie wild mit den Armen und Tina hat Mühe, den langen Kerl festzuhalten.
    Ich habe sie ungefähr hundert Mal gefragt, ob sie auch wirklich in der Lage ist, den stark angetrunkenen Mario allein nach Hause zu bringen, und hundert Mal hat sie mir geantwortet, in meinem Zustand wäre ich ihr auch keine große Hilfe.
    Damit hat sie ganz sicher recht. Es ist halb drei Uhr nachts und ich bin mehr als nur angeheitert. Krampfhaft halte ich mich am Gartentor fest. Auch wenn mich gerade keiner sieht, will ich mich trotzdem bestimmt nicht hier auf dem Bürgersteig auf die Schnauze legen. Mann, warum musste ich auch so viel trinken…
    »Wow, hat die Erde heute Speed drauf… alles dreht sich.« Leise lallend mache ich mich auf den Weg zurück ins Haus. Nicht hinfallen, nicht hinfallen, nicht hinfallen…
    »Tobi? Hey, was machst du denn hier, alles klar?«
    »Scheiße.« Ich drehe mich zu Kim um und gebe mir die allergrößte Mühe, mich auf den Beinen zu halten.
    »Was hast du gerade gesagt?« Verdutzt sieht er mich an und ich schlucke erschrocken. Er trägt eine dunkelbraune Lederjacke unter der ein grauer Kapuzenpulli hervorschaut und dazu eine gut sitzende, helle Jeanshose. Wow! Er muss wohl weg gewesen und gerade auf dem Weg nach Hause sein.
    »Hast du getrunken?«
    »Nee, hast du getrunken?«
    »Tobi, du bist besoffen!«
    »Nahein…« Ich schüttle hastig den Kopf und versuche, dabei möglichst unschuldig auszusehen. Er beobachtet mich weiter und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, weiß er nicht, ob er böse sein oder doch lieber lachen soll.
    »Komm, ich bringe dich zur Tür. Nicht, dass du dich auf den letzten paar Metern noch verläufst.«
    »Ich verlaufe mich nie. Guck, da wohn ich… weiß ich genau…«
    Jetzt muss er doch lachen. Er schnappt sich meinen rechten Arm und legt ihn sich um die Schultern. Seinen linken Arm schlingt er um meine Hüfte. Er trägt mich mehr zu unserer Haustür, als dass ich laufe. Meine Beine sind plötzlich wie Wackelpudding und ich glaube, daran ist nicht nur der Alkohol Schuld.
    Ich habe Probleme, aufrecht zu stehen, darum lehnt er mich an die Hauswand. Wir sind nur knapp einen Meter voneinander entfernt und mir wird schwindelig, weil mein Herz so schnell schlägt. Immer schneller pulsiert das Blut durch meine Adern und verteilt sich zu gerechten Teilen in zwei Körperteilen… meinem Kopf und… tiefer.
    Er steht immer noch vor mir und mustert mich. Ich spüre die Wärme, die sein Körper ausstrahlt, ich sehe jede noch so kleine Kleinigkeit in seinem schönen Gesicht, ich höre seinen Atem, ich rieche…
    »Hmh… du riechst nach Bier und Rauch und Rasierwasser und… weiß nicht… nach noch was…« Entsetzt reiße ich die
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