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Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 4 - Die Heimkehr der Chanur
Autoren: C.J. Cherryh
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einstufte, eine Position, die es ihm ermöglichte, alle Arten von Elend ganz geduldig zu ertragen, da er sich als Toter eines Grades an Empfindung und gelegentlichen angenehmen Zwischenspiels erfreute, worauf eigentlich kein Toter ein Recht hatte. Selbst, wenn der Schmerz extrem war, war das immer noch besser, als gar nichts mehr zu spüren. Für immer.
    Abgesehen davon war er ein Mahendo‘sat, und damit war Neugier seine zweite Natur. Er war immer noch dabei, Informationen zu sammeln, so geschickt Sikkukkut sich auch anstellte. Er hatte zum Beispiel erfahren, dass die
Aja Jin,
die
Stolz der Chanur
und die
Tahars Mondaufgang
alle im Dock lagen und anscheinend frei waren. Das war eine sehr angenehme Nachricht. Dass Pyanfar Chanur zur Hand war, um seiner eigenen Stellvertreterin mit ihrer Erfahrung zur Seite zu stehen, war wirklich eine sehr gute Nachricht. Dass Pyanfar immer noch genug Ansehen bei Sikkukkut genoss, um Dur Tahars Hals zu retten, war ebenfalls eine ausgezeichnete Nachricht, und wenn unter Tahars rotbraunem Fell noch genug Hani übriggeblieben war, dann würde die Piratin zu ihrer alten Feindin stehen, wie eine Klette am Fell hing. Hani bezahlten ihre Schulden, wenn schon nichts anderes; und Tahar schuldete Chanur genug, um bis zur Hölle und zurück zu ihr zu halten. All das hatte er im Verlauf der Sitzungen erfahren, wie er auch jetzt wusste, dass der Mensch Tully tatsächlich sicher an Bord der
Stolz
war. Er folgerte daraus, dass Sikkukkut mehr Wert auf Pyanfar legte als darauf, den Menschen für Verhöre und andere Zwecke in seine Gewalt zu bekommen; das war ein mächtig großer Wert in Anbetracht der Tatsache, dass ein Kif sie einem Nicht-Kif beimaß. Natürlich war das eine zweischneidige Begünstigung: Wenn man das Muster kifischen Denkens kannte, wusste man auch, dass ein Wert als Verbündeter sich erstaunlich schnell in ein Angriffsziel von hohem Statuswert verwandeln konnte. Das Wort ›Freund‹ besaß zwischen den zwei Zahnreihen eines Kifmundes überhaupt keine Untertöne von Loyalität oder Selbstaufopferung, besagte tatsächlich sogar das Gegenteil, hieß eher ›Gelegenheitsverbündeter‹, hieß eher ›potentieller Rivale‹. Oder allenfalls ›armer Dummkopf‹.
    Die Hani wusste das; und Jik wusste, dass sich auch seine Stellvertretern darüber im klaren war. Also würden sie beide darauf achten, aus welcher Richtung der Wind blies; und er hoffte, dass die Köpfe kühl blieben, auch wenn, wie es möglich und sogar wahrscheinlich schien, Teile von ihm als Verzierung an Sikkukkuts Schiffsrampe auftauchten. Er verabscheute selbst Dummheit; er hatte in dieser Hinsicht gesündigt, oder er säße nicht hier. Aber er verabscheute den Gedanken, dass er allein als Auslöser für die Zerstörung des Paktes dienen konnte. Das war etwas, was sogar ein toter Mann zu fürchten hatte, das Erbe, das er möglicherweise zukünftigen Generationen hinterließ. Dieser Gedanke war der Riss in seiner Verteidigung. Sikkukkut, der, da er Kif war, keinen Gedanken an die Nachwelt verschwendete, war nicht in der Lage, diesen Riss ohne einen deutlichen Hinweis zu entdecken.
    Es war sehr leicht für unterschiedliche Lebensformen, einander falsch zu verstehen, besonders dort, wo es um abstrakte Vorstellungen ging.
    So konnte es sein, dass er und Pyanfar Sikkukkuts Mangel an Metaphysik beharrlich fehlinterpretiert hatten als Mangel an gefühlsmäßigen Abstraktionen und irrationalen Begierden. Er hatte eine ungewollte Vertrautheit zu dem Kif gefunden und verdächtigte Sikkukkut jetzt einer kifischen Sentimentalität, einer Bevorzugung vertrauter Ziele für seine ureigenste persönliche Befriedigung, während Akkhtimakt bei seinen Grausamkeiten weniger persönlich war und in seinen Angriffen weniger vielseitig.
    Akkhtimakt arbeitet mit der Faust, sagte Sikkukkut gerne, und ich mit dem Messer.
    Es war kifische Poesie, aber dabei auch eine tiefgehende Feststellung über Stilfragen, die, falls ein Mahendo‘sat in kifischer Mentalität bewandert war, vielleicht mehr besagte, als an der Oberfläche erkennbar wurde, und die vielleicht tief hinabtauchte in die Dinge, die nicht aus der Sprache einer Lebensform in die einer anderen übersetzt werden konnten.
    Jik rauchte den Stummel auf bis auf den kleinstmöglichen Überrest und kniff ihn sorgfältig aus, anstatt ihn nur auszudrücken, die affektierte Angewohnheit eines Raumfahrers. Feuer tat nie weh, wenn man in seinen Bewegungen entschieden genug war und geistig fest auf
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