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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Maas
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Mitternacht; wilde Tänze, die ganz und gar nicht wie die Walzer waren, die sie in Rifthold gelernt hatte. Selbst wenn sie die Partner wechselte, war Ilias immer da und wartete schon auf sie. Das war fast genauso berauschend wie die Eigentümlichkeit, ohne Musik zu tanzen, einem kollektiven stummen Rhythmus zu folgen – Takt und Melodie dem Wind und dem hinter den Festungsmauern säuselnden Sand zu überlassen. Das war seltsamund wunderschön, und während die Stunden vergingen, fragte Celaena sich immer wieder, ob sie träumte oder wachte.
    Als der Mond unterging, signalisierte sie Ilias, wie erschöpft sie war, und verließ die Tanzfläche. Das war noch nicht einmal gelogen. Ihre Füße schmerzten und sie hatte seit Wochen keine Nacht richtig geschlafen. Ilias versuchte sie zu einem letzten Tanz auf die Tanzfläche zurückzuziehen, doch sie entzog sich flink seinem Griff und schüttelte lächelnd den Kopf. Ansel und Mikhail tanzten immer noch, enger umschlungen als jedes andere Paar auf der Tanzfläche. Ohne ihre Freundin zu stören, ging Celaena, gefolgt von Ilias, ins Haus.
    Sie spürte einen Kloß im Hals, während Ilias – stumm wie immer – neben ihr herlief. Sie konnte nicht leugnen, dass ihr Herzrasen nicht nur vom Tanzen kam.
    Was würde er sagen – falls er sprechen könnte –, wenn er wüsste, dass Adarlans Assassinin noch nie geküsst worden war? Sie hatte Menschen getötet, Sklaven befreit, Pferde gestohlen, aber noch nie jemanden geküsst. Irgendwie war das lächerlich. Sie hätte es irgendwann hinter sich bringen sollen, aber nie die richtige Person dafür gefunden.
    Viel zu schnell waren sie vor der Tür zu ihrem Zimmer angelangt. Celaena versuchte ihren Atem zu beruhigen, als sie sich Ilias zuwandte, ohne die Hand auf die Türklinke zu legen.
    Er lächelte. Vielleicht hatte er ja gar nicht vor, sie zu küssen. Sein Zimmer befand sich schließlich nur ein paar Türen weiter.
    »Also …«, sagte sie. Nach all den Stunden des Schweigens gellte ihr das Wort in den Ohren. Ihr Gesicht brannte. Als Ilias einen Schritt auf sie zumachte und ihr die Hand um die Hüfte legte, versuchte sie nicht zurückzuzucken. Es wäre so einfach, ihn zu küssen, dachte sie, als sie zu ihm aufsah.
    Seine andere Hand schmiegte sich an ihren Hals, sein Daumenstreichelte ihr über die Wange, während er ihren Kopf sanft nach hinten bog. Das Blut hämmerte ihr im ganzen Körper. Ihre Lippen öffneten sich … Als Ilias sich jedoch über sie neigte, wurde sie starr und wich zurück.
    Er machte sofort einen Schritt nach hinten und runzelte besorgt die Stirn. Am liebsten wäre Celaena im Erdboden versunken, zwang sich aber, ihn anzusehen. »Es tut mir leid«, stieß sie hervor und versuchte nicht zu beschämt auszusehen. »Ich … Es geht nicht. Ich meine, ich reise in einer Woche ab. Und … und du lebst hier. Und ich bin in Rifthold, also …« Sie redete zu viel. Sie sollte besser den Mund halten. Am besten sollte sie überhaupt aufhören zu reden. Für immer.
    Aber sofern Ilias ihre Beschämung überhaupt erfasste, zeigte er es nicht. Stattdessen nickte er nur und drückte ihre Schulter. Dann zuckte er mit den Achseln, was sie so interpretierte: Wenn wir nur nicht Tausende Kilometer voneinander entfernt leben würden! Aber sei mir nicht böse, dass ich es versucht habe, ja?
    Dann ging er die wenigen Schritte zu seinem Zimmer und winkte ihr freundlich zu, bevor er darin verschwand.
    Allein im Flur, beobachtete Celaena die Schatten, die die Fackeln warfen. Dass sie sich Ilias entzogen hatte, lag nicht nur daran, dass eine Beziehung mit ihm unmöglich gewesen wäre.
    Nein – was sie davon abgehalten hatte, ihn zu küssen, war die Erinnerung an Sams Gesicht gewesen.
    In dieser Nacht kam Ansel nicht in ihr Zimmer zurück. Und als sie am nächsten Morgen, immer noch wie auf der Party gekleidet, in die Stallungen gestolpert kam, ging Celaena davon aus, dass sie die Nacht entweder durchgetanzt oder mit Mikhail verbracht hatte. Aus der Röte auf Ansels sommersprossigen Wangen schloss Celaena, dass es wahrscheinlich beides war.
    Celaenas Grinsen erwiderte Ansel mit einem drohenden Blick: »Wehe, du sagst was.«
    Celaena war dabei, einen Haufen Mist in den Wagen neben sich zu schaufeln; später würde sie ihn zu den Gärten karren, wo man ihn als Dünger verwenden konnte. »Was?«, fragte Celaena und grinste noch breiter. »Ich wollte doch gar nichts sagen.«
    Ansel schnappte sich ihre Mistgabel, die an einer Holzwand mehrere Boxen

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