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Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass

Titel: Celaenas Geschichte 02 - Throne of Glass
Autoren: Sarah Maas
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oder egoistisch bist.«
    »Ach lass mal. Das bin ich schon – und zwar nicht zu knapp.« Celaena setzte sich auf. Ansel lächelte sie schwach an. »Und mir«, fügte sie hinzu, »tut es auch leid, was ich gesagt habe. Ich habe es nicht so gemeint.«
    Ansel nickte und sah kurz zu der geschlossenen Tür, als müsste dort jemand stehen. »Ich habe eine Menge Freunde hier, aber du bist meine erste echte Freundin. Ich finde es schade, dass du wieder weggehst.«
    »Fünf Tage bin ich ja noch hier«, sagte Celaena. Ansel war so beliebt, da überraschte – und beruhigte – es sie zu hören, dass auch sie sich offenbar ein bisschen allein fühlte.
    Ansels Blick wanderte wieder zur Tür. Was machte sie so nervös? »Versuch mich in guter Erinnerung zu behalten, ja?«
    »Mach ich. Aber es könnte mir schwerfallen.«
    Mit einem leisen Lachen nahm Ansel zwei gefüllte Becher vom Tisch am Fenster. »Ich hab uns Wein mitgebracht.« Den einen Becher reichte sie Celaena und hob ihr den eigenen entgegen. »Auf unsere Versöhnung – und dass du immer gern an mich denkst.«
    »Darauf, dass wir die furchterregendsten und beeindruckendstenMädchen sind, die die Welt je gesehen hat.« Celaena hob ihren Becher ebenfalls in die Luft, bevor sie ihn an die Lippen setzte.
    Während sie einen großen Schluck Wein nahm, schossen ihr zwei Gedanken durch den Kopf.
    Erstens, dass Ansels Augen jetzt mit unverhohlenem Bedauern erfüllt waren.
    Zweitens – und das erklärte Punkt eins –, dass der Wein seltsam schmeckte.
    Aber noch ehe Celaena überlegen konnte, um welches Gift es sich handelte, hörte sie das Scheppern ihres Bechers auf dem Boden, die Welt begann sich zu drehen und ihr wurde schwarz vor Augen.

10
    I rgendwo ganz dicht an ihrem Kopf hämmerte jemand auf einen Amboss. So dicht, dass sie jeden Schlag in ihrem Körper fühlte und das Geräusch durch ihren Kopf splitterte und sie aus dem Schlaf riss.
    Mit einem Ruck setzte Celaena sich auf. Da waren gar kein Hammer und kein Amboss – was da hämmerte, war ihr Kopf. Und da waren auch keine Wände um sie herum, sondern abgesehen von Kasida, die sie bewachte, weit und breit nur rote Dünen. Na ja, wenigstens war sie nicht tot.
    Fluchend rappelte sie sich auf. Was hatte Ansel getan?
    Das fahle Licht des Mondes reichte aus, um festzustellen, dass die Assassinenfestung nirgends in Sicht war und dass alle ihre Sachen in Kasidas Satteltaschen gestopft waren. Nur ihr Schwert fehlte. Sie suchte und suchte, aber es war nicht da. Als sie nach einem ihrer beiden langen Messer griff, erstarrte sie: In ihrem Gürtel steckte ein zusammengerolltes Blatt Papier.
    Jemand hatte auch eine Laterne neben sie gestellt, die sie nur anzuzünden und in den Sand zu betten brauchte. Vor dem trüben Licht kniend, entrollte sie mit zitternden Händen das Papier.
    Darauf standen wenige Sätze in Ansels fast unleserlicher Handschrift.

    Es tut mir leid, dass es so enden musste. Der Meister wollte dich nicht offiziell bitten, früher abzureisen, um dir die Scham zu ersparen. Kasida gehört dir – genau wie das Empfehlungsschreiben des Meisters, das in der Satteltasche steckt.
    Geh nach Hause.
    Ich werde dich vermissen,
    Ansel
    Celaena las den Zettel dreimal, um sicherzugehen, dass sie nichts überlesen hatte. Man warf sie raus – aber warum? Immerhin hatte sie den Empfehlungsbrief bekommen, aber … Aus welchem Grund wollte man sie so dringend loswerden, dass man sie betäubte und mitten in der Wüste aussetzte? In fünf Tagen wäre sie sowieso abgereist; hätte der Meister nicht so lange warten können?
    Ihre Augen brannten, während sie die Ereignisse der letzten Tage auf Dinge durchging, mit denen sie ihn verärgert haben könnte. Sie stand auf und durchwühlte die Satteltaschen nach dem Empfehlungsbrief. Es handelte sich um ein zusammengefaltetes Blatt Papier, dessen Siegel in Meergrün gehalten war – der Augenfarbe des Meisters. Ein bisschen affig, aber nun ja …
    Celaenas Finger schwebten über dem Siegel. Wenn sie es erbrach, könnte Arobynn ihr vorwerfen, sie hätte den Brief manipuliert. Aber was, wenn darin schreckliche Dinge über sie standen? Doch Ansel bezeichnete ihn als Empfehlungsschreiben, so schlimm konnte er also nicht sein. Celaena steckte den Brief in die Satteltasche zurück.
    Vielleicht hatte der Meister ebenfalls gemerkt, dass sie verwöhnt und egoistisch war. Vielleicht war sie die ganze Zeit nur stillschweigend geduldet worden und … vielleicht hatte man nach ihrem Streit mit Ansel
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