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Cedars Hollow (German Edition)

Cedars Hollow (German Edition)

Titel: Cedars Hollow (German Edition)
Autoren: Charlotte Schaefer
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Schule. Schul d bewusst erinnerte ich mich daran, dass sie mich früher immer anger u fen und mir Bescheid gegeben hatte, wenn es ihr nicht gut ging. Ich beschloss, nach der Schule bei ihr vorbeizuschauen. In let z ter Zeit war ich ihr keine gute Freundin gew e sen.
    Nach der letzten Stunde packte ich meine Sachen z u sammen und machte mich auf den Weg. Da es wieder zu re g nen begonnen hatte und mir ein kalter Wind entgegenblies, beschleunigte ich meine Schritte.
    Als ich aus dem Augenwinkel eine schwache Bewegung wahrnahm, drehte ich mich um, konnte aber nichts und ni e manden entdecken. Die Situation erinnerte mich vage an me i nen Traum, in dem ich von dickem Nebel umschlossen war.
    Noch ein paar Meter von mir entfernt bemerkte ich Dave, der lä s sig gegen einen Laternenpfosten lehnte. Er stand einfach nur still da und schaute in die Ferne, und ich vermutete und hoffte, dass er auf mich wartete. Da er mich nicht sah, öffnete ich den Mund, um nach ihm zu rufen.
    Im nächsten Moment presste sich eine eiskalte Hand auf me i nen Mund und erstickte den Ruf, den ich hatte ausstoßen wo l len.
    „Mach jetzt nichts Falsches“, flüsterte mir jemand ins Ohr. Ich e r kannte Corvus’ Stimme und erstarrte auf der Stelle. Meine Angst vor ihm lähmte mich und machte es mir unmöglich, mich zu wehren. Der Druck seiner Hand lockerte sich ein wenig. „Habe ich dir nicht g e sagt, dass du dich von ihm fernhalten sollst?“
    Selbst, wenn er mir nicht den Mund zugehalten hätte, hätte ich ihm nicht antworten können. Sein Blick brannte sich in meinen. Ich kam mir vor wie hypnotisiert.
    Corvus zuckte zusammen und drückte mich unsanft gegen eine Hausmauer, den Blick auf Dave gerichtet. „Leise!“, zischte er. Als hätte ich irgendeinen Ton von mir geben können.
    Nach einer Weile entspannte er sich wieder. „Er ist weg“, sa g te er und nahm seine Hand von meinem Mund.
    „Was willst du von mir?“, fragte ich atemlos. Übelkeit überkam mich.
    Seine Mundwinkel zuckten, als er mich ansah. „Du hast Angst?“
    „Ja.“ Ich hätte nicht lügen können, selbst, wenn ich gewollt hätte.
    „Die solltest du auch haben.“ Er presste seine Handflächen links und rechts neben meinem Kopf gegen die Hausmauer und nahm mir somit die Möglichkeit, davonzulaufen.
    „Willst du mich töten?“ Die Frage kam mir über die Lippen, ehe ich darüber nachgedacht hatte. Im nächsten Moment ve r fluchte ich mich für meine Dummheit. Möglicherweise nahm er meine Worte als Anreiz.
    Sein leises Lachen ließ seinen Brustkorb beben. „Nein.“
    Ich starrte ihn überrascht an. Ich hatte mit einem Ja gerec h net.
    „Ich will, dass du dich nie wieder mit deinem sogenannten Dave triffst. Solltest du es doch tun, ist das dein Tod. Klar?“
    Mein ganzer Körper wurde taub. Trotzdem gelang es mir irgen d wie, zu nicken.
    „Gut.“
    Er lächelte kühl, und ich nahm den Geruch wahr, der ihn umgab. Zigarettenrauch und etwas anderes, Undefinierb a res. Etwas, von dem ich zu gerne gewusst hätte, was es war, weil es ein fremdartiges G e fühl in mir auslöste. Ich atmete tief ein.
    Nach einer Weile, die sich anfühlte wie Stunden, stieß er sich von der Hausmauer ab und gab mir den Weg frei. Ich wandte mich von ihm ab und ging davon. Erst, als ich mir s i cher war, weit genug von ihm entfernt zu sein, begann ich zu rennen.
     
    Ich brauchte einige Zeit, bis ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. Mit weichen Knien saß ich auf einer Parkbank, während mir ständig Corvus’ Worte durch den Kopf geisterten.
    Corvus würde mich töten, wenn ich mich nicht an seine Regeln hielt. Ich durfte Dave nicht wiedersehen. Diese Erkenntnis fühlte sich so an, als wäre noch jemand gestorben. Ich vermisste bereits jetzt seine aufmunternden, verständnisvollen Worte. Verstört und mit den Tränen kämpfend machte ich mich auf den Weg zu Joanne.
     
    „Hazel, was ist los?“, fragte Joanne sofort, als ich ihr Zimmer betrat.
    Ihre Stimme klang besorgt. Sie setzte sich im Bett auf und sah mich aus glasigen Augen an. Ihr Gesicht war kreidebleich.
    Offensichtlich verriet mein Gesichtsausdruck mehr, als mir lieb war. Ich war noch nie gut darin gewesen, meine Gefühle zu verst e cken.
    „Nichts“, log ich und setzte mich auf die Bettkante. „Aber wie geht’s dir?“
    Joanne runzelte die Stirn, kam aber nicht auf ihre Frage zurück. „Ganz in Ordnung. Heute Morgen hatte ich hohes Fieber, aber jetzt geht’s mir wieder besser.“
    Sie war verschwitzt und sah
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