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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio
Autoren: Simon Scarrow
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Badehauses widerhallten.
     
    »Und warum möchtest du der Legion beitreten?«, fuhr Centurio Bestia ihn an.
    Macro stand in strammer Haltung vor dem Schreibtisch des Offiziers im Hauptquartier der Zweiten Legion. Es war zwei Monate her, seit er aus Rom geflohen war. Er war über das Gebirge nordwärts nach Gallien gewandert und hatte sich dort nach dem nächstgelegenen Legionskastell erkundigt. Dank Draba war er so gut in Form, dass er zwanzig bis dreißig Meilen täglich hatte marschieren können. In den meisten Nächten hatte er im Freien geschlafen und sich unterwegs genug Proviant gekauft, um von einer Siedlung zur nächsten zu kommen.
    Vor seinem Aufbruch hatte er kurz mit seinem Vater gesprochen, und der alte Mann hatte bei der Nachricht von Crixus’ Tod dankbar genickt. Obwohl Amatus unglücklich gewesen war, dass sein Sohn Rom verließ, wusste er doch, dass es keine andere Wahl gab. Allein dadurch, dass er seinem Vater Lebwohl sagte, vielleicht zum letzten Mal, ging Macro schon ein großes Risiko ein. Sie hatten einander umarmt, und dann hatte Amatus ihn noch einen
Moment lang festgehalten und ihm ins Ohr geflüstert: »Du bist jetzt ein Mann, mein Sohn, und ich bin stolz auf dich. Bevor du gehst, nimm dies hier.« Er griff in die Geldkassette und holte einen Lederbeutel heraus, der mit schweren Münzen gefüllt war.
    Macro zögerte, doch der Vater drückte ihm das Geld in die Hand. »Wenn du sparsam bist, solltest du damit eine Weile auskommen.«
    »Kommst du zurecht, Vater?«
    »Jetzt ganz bestimmt.« Er küsste Macro auf die Stirn, ließ ihn dann los, folgte ihm zur Tür der Taverne und sah seinem Sohn nach, wie er durch die schmale Gasse davonging. An der Ecke blieb Macro stehen, drehte sich noch einmal um, winkte ein letztes Mal und marschierte dann weiter.
    Macros Lippen bebten bei der Erinnerung, als er die Frage des Centurios beantwortete. »Ich möchte für das Imperium kämpfen, Herr.«
    »Unsinn! Du bist auf der Flucht. Was hast du getan, jemanden getötet?«
    Macro antwortete nicht und sah einfach nur starr geradeaus.
    Der Centurio betrachtete ihn aufmerksam und lächelte dann schwach. »Ich verstehe … Kannst du mit einem Schwert umgehen?«
    »Gut genug, Herr.«
    »Das werde ich selbst beurteilen. Wie alt bist du?«
    »Achtzehn, Herr.«
    »Monate oder Jahre?«, fragte Centurio Bestia verächtlich. »Du siehst nicht wie achtzehn aus.«
    »Das kann ich nicht ändern, Herr.«

    Der Centurio sah ihn lang und hart an und nickte dann.
    »Na gut. Zufällig könnten wir ein paar neue Männer gebrauchen. Aber ich warne dich, das Leben ist hart, die Bezahlung beschissen, und wahrscheinlich wirst du deine Entlassung nicht erleben.«
    »Das ist gut genug für mich, Herr.«
    Der Centurio lachte. »Dann hältst du dich wohl für einen zähen Burschen, was? Das wirst du auch sein müssen. Aber wenn du Ärger vermeidest und hart arbeitest, wird es schon werden. Unterschreib hier.« Er schob eine Wachstafel über den Tisch und hielt Macro einen Griffel hin. Der beugte sich über die Tafel, packte den Griffel und ritzte seinen Namen in groben Buchstaben in das Wachs. Centurio Bestia nahm die Tafel zurück, stand auf und umfasste Macros Arm. »Willkommen in der Zweiten Legion, Macro. Du wirst jeden Moment hier genießen.«

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