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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers
Autoren: Simon Scarrow
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dass er allmählich an den Rand gedrängt wurde. Auch Boudicas Erklärung, sie habe nur Beziehungen mit Erwachsenen, beruhigte ihn nicht. Daher war nun auf Macros Vorschlag hin Nessa eingeladen worden, ein Mädchen, das Cato etwas zu tun gab, während Macro selbst weiter Boudica umwarb.
    »Geht dein Zenturio oft in solche Schenken?«, fragte Nessa.
    »Nicht alle sind so schön wie diese.« Cato lächelte. »Ihr solltet euch geehrt fühlen.«
    Nessa überhörte die Ironie und rümpfte bei der Vorstellung, ein rechtschaffener Mensch könnte sich von der Einladung in ein solches Lokal geehrt fühlen, angeekelt die Nase. Die anderen beiden verdrehten die Augen.
    »Wie hast du denn die Erlaubnis gekriegt, mit uns auszugehen? «, fragte Cato Boudica. »Ich dachte, deinem Onkel ist kürzlich, als wir dich abends heimtragen mussten, fasst eine Ader geplatzt.«
    »Genau. Seitdem ist der arme Bursche nicht mehr ganz er selbst und war nur bereit, uns heute Abend zu ein paar entfernten Kusinen gehen zu lassen, wenn jemand uns begleitet. «
    Cato runzelte die Stirn. »Und wo ist der Begleiter?« »Keine Ahnung. Wir haben uns im Gedränge beim Stadttor verloren.«
    »War das Absicht?«
    »Natürlich. Für wen hältst du mich denn?«
    »Da maße ich mir kein Bild an.«
    »Sehr klug von dir.«
    »Prasutagus macht sich wahrscheinlich vor Sorge ins Hemd!«, kicherte Nessa. »Wetten, dass er jede einzelne Trinkhalle durchsucht, die er finden kann?«
    »Dann sind wir hier recht sicher, denn meinem lieben Stammesbruder – übrigens ein Vetter von mir – wird diese Schenke hier garantiert nicht in den Sinn kommen. Ich bezweifle, dass er sich jemals in die Gassen hinter dem Hafen gewagt hat. Hier haben wir unsere Ruhe.«
    »Falls er uns aber findet«, meinte Nessa mit aufgerissenen Augen, »rastet er aus! Du weißt ja noch, wie er mit diesem Atrebate-Burschen umgesprungen ist, der uns damals anquatschte. Ich dachte schon, Prasutagus bringt ihn um!«
    »Hätte er wahrscheinlich auch, wenn ich ihn nicht von dem Burschen runtergezerrt hätte.«
    Cato rutschte nervös auf seinem Sitzplatz herum. »Ist er groß, euer Vetter?«
    »Riesig!« Nessa lachte. » Sa! Riesig ist genau das richtige Wort.«
    »Nur sein Gehirn ist nicht recht mitgewachsen«, fügte Boudica hinzu. »Versuch also gar nicht erst, mit ihm zu diskutieren, wenn er hier auftaucht. Nimm einfach die Beine in die Hand.«
    »Verstehe.«
    Macro kehrte von der Theke zurück und hielt die vier Becher und den Krug hoch über dem Kopf, damit im Gedränge keiner dagegenstieß. Er stellte alles auf der rauen Holzbank ab und füllte höflich jeden Tonbecher bis an den Rand mit Wein.
    »Wein!«, rief Boudica aus. »Du weißt aber, wie man eine Dame verwöhnt, Zenturio.«
    »Das Bier ist ausgegangen«, erklärte Macro. »Jetzt haben sie nur noch das da, und billig ist es auch nicht. Trinkt also und genießt.«
    »Solange wir können, Herr.«
    »Hm? Was ist denn los, Junge?«
    »Diese beiden Damen sind nur hier, weil sie einem ziemlich kräftig gebauten Verwandten entschlüpfen konnten, der sie wahrscheinlich jetzt sucht, und zwar nicht in allerbester Stimmung.«
    »Was einen in so einer Nacht auch nicht weiter überrascht. « Macro zuckte die Schultern. »Aber im Moment sitzen wir im Warmen. Wir haben Feuer, was zu trinken und angenehme Gesellschaft. Herz, was begehrst du mehr?«
    »Einen Sitzplatz näher beim Feuer«, antwortete Boudica.
    »Na ja, lasst uns anstoßen.« Der Zenturio hob seinen Becher. »Auf uns!« Macro führte den Becher an die Lippen, goss den Wein in einem einzigen Zug herunter und knallte den Becher auf den Tisch. »Ahhhh! Genau das, was ich brauchte! Wer ist für mehr?«
    »Einen Moment.« Boudica folgte seinem Beispiel und leerte ihren Becher.
    Cato wusste, wie viel Wein er vertrug, und schüttelte den Kopf.
    »Wie du willst, Junge, aber Wein hilft, die Sorgen zu vergessen. «
    »Wenn du es sagst, Herr.«
    »Das sage ich allerdings. Insbesondere, wenn man schlechte Nachrichten hat.« Macro sah Boudica über den Tisch hinweg an.
    »Was für Nachrichten denn?«, fragte sie.
    »Die Legion marschiert Richtung Süden los.«
    »Wann?«
    »In drei Tagen.«
    »Das wusste ich noch gar nicht«, bemerkte Cato. »Worum geht es denn?«
    »Vermutlich will der General die Zweite Legion dazu einsetzen, Caratacus den Fluchtweg über die Tamesis nach Süden abzuschneiden. Die anderen drei Legionen können das Gebiet nördlich des Flusses aufräumen.«
    »Die Tamesis?«, fragte Boudica
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