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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers
Autoren: Simon Scarrow
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glatt und riss seinen Speer sogleich wieder heraus.
    Als der Streitwagen weiter den Hang heraufholperte, wurde Macro klar, dass er an der Eiche vorbeikommen würde, wenn er die Richtung beibehielt.
    »Den schnappen wir uns! Das Schwein da!« Er zeigte auf den Streitwagen und befahl den Legionären, die noch bewaffnet und unverletzt waren, mit ihm wieder hinunterzuklettern. Atemlos hockten sie sich mit gezogenen Schwertern auf den Boden und warteten. Eine Hand voll britischer Infanteristen trabten vorbei und legten sogleich einen Zahn zu, als sie die grimmig dreinschauenden Legionäre mit den funkelnden Schwertern erblickten. Dann kündeten Hufgetrappel und Räderklappern vom Eintreffen des Streitwagens, und Macro straffte sich, bereit, jeden Moment aufzuspringen. Die scharfen Rufe des Fahrers übertönten den Lärm, und Macro riskierte einen Blick am Baumstamm vorbei, um den besten Zeitpunkt nicht zu verpassen.
    »Fertig, Männer? Wir kümmern uns erst um den Fahrer und die Pferde. Anschließend befassen wir uns mit dem großen Kerl.«
    Er wartete, bis der Wagen beinahe gleichauf mit der Eiche war.
    »Jetzt! Los, Männer!«
    Macro sprang aus der Deckung, den Pferden unmittelbar in den Weg, und packte die Zügel. Die beiden Männer auf dem Wagen waren völlig überrascht und schafften es nicht mehr, den Römern auszuweichen. Macro hielt die Zügel unerbittlich fest und brachte die Pferde zum Stehen. Pyrax warf den Fahrer mit einem Speerstoß vom Wagen, ehe dieser auch nur die Zügel aus der Hand geben konnte. Er fiel vom Wagen, und sein Kopf wurde unter einem Rad zerquetscht, als die Pferde unruhig zur Seite tänzelten. Der Häuptling hatte sich wieder gefasst, sprang mit dem Speer in der Hand auf den Boden und rannte auf den dicken Eichenstamm zu. Dort angelangt, drehte er sich um, legte den Speer an und forderte die Römer mit höhnischem Gelächter heraus, ihn anzugreifen. Macro musterte ihn voller Bewunderung; der Bursche war jederzeit für einen harten Kampf gut.
    »Verteilen!«, befahl er seinen Männern. »Und passt auf den verdammten Speer auf!«
    Während die Legionäre den Halbkreis vorsichtig zusammenzogen, bewegte der Brite den Speer ständig hin und her und stieß nach jedem, der ihm zu nahe kam. Einer der Römer wurde in den Bauch getroffen und brach heftig blutend unter lautem Wehgeschrei zusammen.
    »Also gut!«, rief Macro, den Briten nicht aus den Augen lassend. »Wir greifen ihn an. Fertig? Dann los!«
    Sechs Männer stürzten sich auf den Briten, der einen von ihnen am Bein erwischte, ehe die anderen ihn auf den Boden warfen. Doch obwohl er hoffnungslos unterlegen war, schleuderte der Brite zwei Männer beiseite und packte ein Römerschwert, dann wälzte er sich herum, sprang auf und richtete die ungewohnte Klinge in gebückter Haltung auf seine Gegner.
    »Überlasst ihn mir!« Macro winkte die anderen zurück. »Wenn der Mistkerl unbedingt kämpfen will, dann bekommt er es mit mir zu tun.«
    Macro packte sein Kurzschwert, ging in die Knie und umkreiste langsam den Briten, schätzte ihn ein. Der Häuptling erwiderte unverwandt seinen Blick und musterte seinerseits den stämmigen Römer.
    »Bist ein toller Bursche, was?«, sagte Macro leise. »Du magst zwar groß sein, hast aber keine Ahnung, wie man mit dem Schwert umgeht. Das ist eine Stichwaffe … und kein verdammtes Hackmesser.«
    Er täuschte einen Ausfall nach vorne an, worauf der Brite wie erwartet mit dem Schwert weit ausholte und sich mit wildem Gebrüll auf Macro stürzen wollte. Macro ließ sich einfach auf ein Knie niedersinken, hielt den Arm gerade und überließ den Rest dem Schwung des Briten. Aufheulend krümmte sich der Mann um das Schwert zusammen, warf die Arme vor und suchte Macros Hals zu packen. Er bekam ihn zu fassen und drückte Macro die Luftröhre zu. Nach Luft schnappend ließ Macro sich auf den Boden fallen und zog den Briten mit, dessen gewaltige Pranken sich umso fester um seinen Hals legten. Ihre Gesichter waren kaum einen Fuß voneinander entfernt, und Macro sah das triumphierende Funkeln in den Augen des Gegners, der die Zähne zusammenbiss und noch fester zudrückte. Macro hielt immer noch das Schwert gepackt und wühlte damit auf der Suche nach einem lebenswichtigen Organ in den Eingeweiden seines Gegners. Er hatte das Gefühl, der Kopf würde ihm jeden Moment entzweispringen, als das Feuer in den Augen des Briten endlich erlosch und sich seine Hände nach einem letzten krampfhaften Schauder lösten. Macro riss
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