Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Castle Hill - Stuermische Ueberraschung

Castle Hill - Stuermische Ueberraschung

Titel: Castle Hill - Stuermische Ueberraschung
Autoren: Samantha Young
Vom Netzwerk:
Tages weh zu tun.
    »Was, wenn ich es vermassle?«, murmelte ich.
    Clark drückte meine Hand. »Es wird nicht perfekt sein. Keine Ehe ist perfekt. Ihr werdet euch streiten, aneinandergeraten, Dinge sagen, die ihr hinterher bereut … Wenn man jemanden liebt, kann das vorkommen. Aber Joss …« Er senkte den Kopf, um mir in die Augen zu sehen. »Das Positive zwischen euch wird immer stärker sein als das Negative.« Er lächelte. »Und ich denke, Braden hat unter Beweis gestellt, dass er sich nicht so leicht erschüttern lässt.«
    »Stimmt.« Ich holte tief und zitternd Luft. »Danke.«
    »Keine Ursache. Und jetzt komm. Auf geht’s.«
    Die Flügeltüren schwangen auf, und die Klänge von Gitarre und Violine wurden lauter. Als ich die wunderschöne Instrumentalversion von Paul Wellers »You Do Something To Me« hörte, bekam ich unwillkürlich eine Gänsehaut. Wir betraten den Mittelgang der Kirche, und zuerst sah ich nichts als Blumen und die neugierigen, anerkennend lächelnden Gesichter der Gäste, die sich zu mir umgedreht hatten. Erst als Clark meine Hand drückte, in der ich den Brautstrauß aus weißen Lilien und dünnen champagnergoldenen Gräsern fest umklammert hielt, gab ich mir einen Ruck. Mein Blick fiel auf meine Brautjungfern Ellie, Hannah, Jo, Rhian und Liv, die in ihren bodenlangen champagnerfarbenen Kleidern elegant und glücklich aussahen. Im Näherkommen erkannte ich, dass Ellie Tränen in den Augen hatte. In einer der vorderen Reihen erspähte ich Elodie zusammen mit Cam, Cole, Jos Onkel Mick, dessen neuer Lebensgefährtin Dee, Cams besten Freunden Nate und Peetie sowie Peeties Freundin Lyn. Aus meiner Verwandtschaft war niemand anwesend, deswegen hatten wir beschlossen, die Bankreihen nicht nach Gästen der Braut und Gästen des Bräutigams zu trennen. Ich hatte lediglich meine Kollegen aus dem Club 39 eingeladen, die restlichen Gäste waren Freunde und Bekannte von Braden oder der Familie Nichols. Seine oberflächliche, egozentrische Schickimicki-Mutter ließ sich natürlich nicht blicken. Sie fühlte sich indisponiert. Übersetzt hieß das: Wir hatten uns letzte Weihnachten kennengelernt, und ich hatte aus meiner Abneigung gegen sie keinen Hehl gemacht. Sie aus ihrer gegen mich auch nicht.
    Mein Blick fand Adam und Dec, die auf der anderen Seite des Altars standen. Sie trugen dieselben Outfits wie Clark und Braden – graue, sogenannte Prince-Charlie-Jacken und passende Westen mit drei Knöpfen. Ihre champagnerfarbenen Seidenkrawatten passten perfekt zu den dunkelgrauen Hemden, und weil die Carmichaels entfernt mit dem Stewart-Clan verwandt waren, hatten ihre Kilts dessen dezentes graues Tartanmuster. Als ich Adams ermutigendes Lächeln sah, wagte ich es endlich, Braden anzusehen.
    Fast wäre ich stehen geblieben.
    Sein Blick traf mich mitten ins Herz, und als ich die Liebe in seinen Augen sah, schnürte es mir die Kehle zu. Ich musste mich auf Clark stützen, während ich versuchte, möglichst anmutig in meinem Brautkleid auf Braden zuzuschreiten. Es war ein schlichtes Kleid, trägerlos und mit geschwungenem Ausschnitt. Die elfenbeinfarbene Brustpartie des Bustiers war mit Spitze und Kristallsteinchen verziert. Bis zur Hüfte lag es eng an, dann ging es in einen mehrlagigen, weit fallenden Rock aus weißem Seidenchiffon mit eingewebten Silberfäden über. Elegant und ohne Schnickschnack. Es war Braden anzusehen, dass ihm das Kleid gefiel.
    Wir hatten die letzten Meter hinter uns gebracht. Zitternd gab ich Clark einen Kuss auf die Wange. Ich fühlte mich geehrt und war ihm von ganzem Herzen dankbar dafür, dass er mich zum Altar geführt hatte. Als er mich an Braden übergab, sah ich den feuchten Schimmer in seinen Augen. Es fehlte nicht viel, und ich hätte losgeweint.
    Statt sich dem Priester zuzuwenden, nahm Braden meine Hand und zog mich an seine Seite. Seine Augen brannten sich in meine. Er senkte den Kopf, und gleich darauf spürte ich seinen warmen Atem an meinem Ohr. »Du siehst zauberhaft aus, Babe, aber beruhig dich. Hier geht es nur um uns beide.«
    »Sag das den hundert Leuten, die hinter uns sitzen«, gab ich mit unsicherer Stimme zurück.
    Er lachte leise und küsste mich auf den Mund.
    Nachdem er sich von mir gelöst hatte, murmelte er aufmunternd an meinen Lippen: »Ich liebe dich, du liebst mich, unsere Familie liebt uns, und alle sind bei uns. Der Rest zählt nicht. Also: Keine Angst vor der Zukunft, keine Angst, du könntest irgendeinen nicht wiedergutzumachenden Fehler
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher