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Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Autoren: Richard Castle
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bevorstehenden Beförderungsprüfungen verschob.
    Detective Feller räusperte sich. „Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen erzähle, dass ich gehört habe, dass Sie mit der Bestnote bestanden haben?“ Sie warf ihm einen Seitenblick zu und konzentrierte sich dann wieder auf den Fahrer des Brotlieferwagens, der ohne zu blinken direkt vor ihr angehalten hatte, um auf ihrer Spur in zweiter Reihe zu parken. Während sie ihren Blinker einschaltete und darauf wartete, dass die Überholspur frei wurde, fuhr er fort. „Ich weiß, dass es tatsächlich so ist.“
    „Woher?“
    „Von ein paar Insiderquellen. Aus Downtown.“ Er streckte die Hand nach dem Armaturenbrett aus. „Macht es Ihnen was aus, wenn ich die Temperatur ein wenig runterstelle? Ich fange hier drinnen gleich an zu kochen.“
    „Nur zu.“
    „Ich versuche, gute Verbindungen aufrechtzuerhalten.“ Er drehte den Knopf eine Stufe runter und entschied sich dann für eine weitere, bevor er sich wieder auf seinen Sitz zurücksinken ließ. „Ich habe nicht vor, für immer auf dem Rücksitz dieses Taxis herumzufahren, verstehen Sie?“
    „Ja, sicher.“ Nikki fuhr um den Brotlieferwagen herum. „Ich, äh, weiß die Information zu schätzen.“
    „Wenn Sie also Ihre mündliche Prüfung hinter sich haben und über alle anderen Hürden gesprungen sind, die sie einem in den Weg stellen – wie das Erlernen des geheimen Händedrucks oder was auch immer –, würden Sie mir dann einen Gefallen tun? Vergessen Sie auf dem Weg nach oben nicht Ihre Freunde.“
    Rums, da haben wir es
, dachte Nikki. Die Sache war ihr ein wenig peinlich. Die ganze Zeit über hatte Sie gedacht, dass Feller auf eine Verabredung mit ihr aus war, obwohl er sich eigentlich nur bei ihr beliebt machen wollte, weil er sich davon einen Vorteil versprach. Sie rief sich noch einmal das Bild vor Augen, wie er in der Polizistenbar mit seinem dämlichen Hummerlatz herumgealbert hatte, und fragte sich, ob der Witzbold in ihm wirklich nur einen Spaß machen wollte, oder ob er in Wahrheit einfach ein geschickter Händeschüttler war. Je mehr er redete, desto stärker wurde dieses Bild.
    „Wenn Sie Ihren Goldstreifen bekommen, wird das zur Abwechslung mal eine gute Nachricht auf dem Revier sein. Und Sie wissen, was ich damit meine.“
    „Ich bin nicht sicher, dass ich das weiß“, erwiderte sie. Auf der Neunundsiebzigsten Straße erwischten sie eine weitere rote Ampel, und unglücklicherweise dauerte die Rotphase bei dieser sehr lange.
    „Nicht sicher, das ist ein Brüller“, sagte er. „Ich meine Captain Montrose.“
    Nikki wusste ganz genau, worauf er anspielte. Ihr Vorgesetzter, ihr Mentor, Captain Montrose, stand unter zunehmendem Druck des Polizeihauptquartiers, das seine Leistung als Leiter des 20. Reviers beurteilte. Ob es nun an der schlechten Wirtschaftslage, der steigenden Arbeitslosigkeit oder an einem Rückfall in die dunklen Zeiten des Chaos vor der Guiliani-Ära lag, die Verbrechensstatistiken kletterten in allen fünf Stadtteilen nach oben. Und was noch schlimmer war, in Wahljahren schlugen sie besonders stark aus. Das Gesetz der Schwerkraft galt auch in diesem Fall, was bedeutete, dass der ganze Mist nach unten zu den Leitern der Reviere sackte. Aber Heat hatte bemerkt, dass ihrem Captain das Leben besonders schwer gemacht wurde. Montrose war ausgesondert und allein zu speziellen Besprechungen und Standpauken gebeten worden. Seit einer Weile verbrachte er im Hauptquartier ebenso viel Zeit wie in seinem Büro. Seine Persönlichkeit hatte unter dem Druck gelitten. Er war ernster geworden und hatte sich immer mehr zurückgezogen – nein, es war noch mehr als das, er war regelrecht heimlichtuerisch geworden. So sehr, dass Nikki sich fragte, ob in seinem Leben noch etwas anderes vorging als die Überprüfung der Revierstatistiken. Was Heat jedoch wirklich störte, war die Tatsache, dass die private Demütigung ihres Vorgesetzten allgemeines Gesprächsthema beim Dezernatsklatsch zu sein schien. Wenn Feller darüber Bescheid wusste, dann galt das auch für andere. Ihr Sinn für Loyalität sorgte dafür, dass sie sich innerlich dagegen sträubte und ihrem Vorgesetzten den Rücken stärken wollte.
    „Hören Sie, Randy, auf wen wird denn heutzutage kein Druck ausgeübt? Ich habe gehört, dass diese wöchentlichen Besprechungen über die Verbrechensstatistiken im Hauptquartier für alle Revierleiter hart sind, nicht nur für meinen.“
    „Allerdings“, stimmte er nickend zu. „Die
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