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Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Autoren: Richard Castle
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nennen. „Das untersuchen wir noch.“
    Dann sah sie auf. „Hat er gelitten?“
    Detective Feller zwinkerte Nikki zu und wandte sich ab, um sein Gesicht zu verbergen. Plötzlich schien er sehr damit beschäftigt zu sein, das Foto zurück ins Regal zu stellen.
    „Sobald uns der Bericht der Gerichtsmedizin vorliegt, werden wir mehr wissen“, antwortete Nikki und hoffte, dass ihr Ausweichmanöver elegant genug war, dass die Frau es ihr abkaufte. „Wir wissen, dass das ein schwerer Verlust für Sie ist, aber in Kürze, nicht jetzt sofort, werden wir Ihnen einige Fragen stellen müssen, die uns weiterhelfen könnten.“
    „Natürlich, was immer Sie benötigen.“
    „Momentan wäre es sehr hilfreich, wenn wir uns hier im Pfarrhaus umsehen könnten, Mrs. Borelli. Sie wissen schon, seine Papiere durchsuchen, einen Blick ins Schlafzimmer werfen.“
    „Und in seinen Schrank“, fügte Feller hinzu.
    Nikki schritt ein. „Wir wollen nach allem suchen, das uns helfen könnte, denjenigen zu finden, der das getan hat.“
    Die Haushälterin sah sie verwirrt an. „Noch mal?“
    „Ich sagte, wir würden gerne die …“
    „Ich habe gehört, was Sie gesagt haben. Ich meinte, müssen Sie alles noch mal durchsuchen?“
    Heat lehnte sich näher an die Frau heran. „Wollen Sie damit sagen, dass jemand dieses Haus bereits durchsucht hat?“
    „Ja. Gestern Abend. Ein anderer Polizist. Er sagte, er würde wegen meiner Vermisstenanzeige ermitteln.“
    „Oh, natürlich, manchmal überschneiden sich unsere Ermittlungen“, sagte Nikki. Das mochte durchaus der Fall sein, doch ihr Unbehagen wuchs. Sie sah zu Feller und erkannte, dass er ebenfalls misstrauisch war. „Darf ich fragen, wer der Polizist war?“
    „Ich habe seinen Namen vergessen. Er hat ihn mir genannt, aber ich war so aufgewühlt. Eine altersbedingte Gedächtnislücke.“ Sie kicherte und unterdrückte dann ein Schluchzen. „Er hat mir eine Marke gezeigt, die wie Ihre aussah, also ließ ich ihn rein. Ich sah fern, während er sich überall umschaute.“
    „Nun, ich bin sicher, dass er einen Bericht eingereicht hat.“ Nikki schlug ihren spiralgebundenen Notizblock auf. „Aber vielleicht kann ich mir den Behördenkram ersparen, wenn Sie ihn mir beschreiben.“
    „Natürlich. Groß. Schwarz, oder muss man heutzutage afroamerikanisch sagen? Sehr angenehm. Er hatte ein freundliches Gesicht. Kahlköpfig. Oh, und er hatte ein kleines Muttermal oder einen Leberfleck oder so was, genau hier.“ Sie deutete auf die entsprechende Stelle auf ihrer Wange.
    Heat hörte auf zu schreiben und steckte die Kappe auf ihren Stift. Sie hatte alles, was sie brauchte. Die Haushälterin hatte soeben Captain Montrose beschrieben.

ZWEI
    Detective Heat war sich nicht sicher, was ihr lieber gewesen wäre: aufs Revier zu kommen und Captain Montrose in seinem Büro vorzufinden, damit sie ihn wegen seines Besuchs im Pfarrhaus am vergangenen Abend befragen konnte, oder nur auf einen leeren Stuhl zu treffen, damit ihr diese Besprechung noch eine Weile erspart bliebe. Wie es der Zufall wollte, war sie an diesem Morgen – wie schon an so vielen anderen – diejenige, die das Licht im Hauptraum des Morddezernats einschaltete. Das Büro des Captains war verschlossen, und hinter der Glasscheibe, durch die er in den Hauptraum sehen konnte, war alles dunkel. Ihre Gefühle beim Anblick des leeren Büros beantworteten die Frage, was ihr lieber gewesen wäre: Sie war enttäuscht. Nikki war niemand, der lange zögerte, und besonders wenn ihr ein Thema unangenehm war, wollte sie die Sache instinktiv zur Sprache bringen und sich mit dem Problem auseinandersetzen.
    Sie redete sich ein, dass es eigentlich gar kein Problem gab und sie dieses Gespräch nur führen musste, um die Sache zu klären. Für sich betrachtet war der Besuch des Captains im Pfarrhaus von Our Lady of the Innocents nicht unangemessen. Eine Vermisstenanzeige für einen Einwohner des Reviers stellte einen legitimen Grund dafür dar, mit der Frau zu sprechen, die sie aufgegeben hatte. Das war eine standardmäßige Vorgehensweise der Polizei.
    Nicht ganz so standardmäßig war die Tatsache, dass sich der Leiter eines Reviers um einen Fall kümmerte, für den normalerweise ein Detective oder sogar ein erfahrener Officer zuständig gewesen wäre. Und die Durchsuchung selbst durchzuführen – noch dazu allein –, war zwar kein noch nie da gewesenes Ereignis, aber dennoch ungewöhnlich.
    Eine Stunde zuvor hatten sich Heat und Detective Feller
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