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Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Autoren: Richard Castle
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waren.
    „Wie wäre es, wenn Dutch und ich ein wenig durch die benachbarten Blocks fahren, um festzustellen, ob jemand etwas gesehen hat?“, schlug Detective Feller vor.
    Van Meter nickte. „Um diese Zeit sind nicht viele Leute unterwegs, aber wir können die Restaurants, Müllabfuhren, Lieferwagen und so weiter abklappern.“
    „Sicher“, sagte Detective Heat. „Ich weiß Ihre Unterstützung zu schätzen.“
    Feller sah sie wieder mit seinem Hundeblick an. „Für Sie, Nikki? Ich bitte Sie.“ Er zog sein Handy hervor und kniete sich hin, um mit der eingebauten Kamera ein gutes Bild vom Gesicht des Toten machen zu können. „Kann sicher nicht schaden, das herumzuzeigen, um herauszufinden, ob ihn jemand kennt.“
    „Gute Idee“, meinte Nikki.
    Auf dem Weg nach draußen blieb Detective Feller noch einmal stehen. „Hören Sie, tut mir leid, wenn ich mit dieser Village-People-Aktion danebenlag. Ich wollte die Situation nur ein wenig auflockern, verstehen Sie?“
    So sehr sie es auch verabscheute, wenn sich jemand einem Opfer gegenüber respektlos verhielt, konnte sie in Fellers Gesicht doch erkennen, dass ihm sein Verhalten unangenehm war. Als erfahrener Detective des NYPD wusste sie, dass es sich dabei nur um unangebrachten Polizistenhumor gehandelt hatte und er keinesfalls gefühllos wirken wollte. „Schon vergessen“, sagte Heat. Er lächelte, nickte ihr zu und ging davon.
    Lauren Parry kniete neben dem Opfer auf dem Boden, und während sie jedes Kästchen in ihrem Bericht ausfüllte, erklärte die Gerichtsmedizinerin Nikki: „Okay, wir haben hier also einen unbekannten Mann Ende vierzig, der ungefähr hundertfünfundzwanzig Kilo wiegt.“ Die Gerichtsmedizinerin deutete auf ihre Nasenlöcher. „Offenbar Raucher, definitiv Trinker.“
    Mit den unbekannten Opfern war es immer schwierig, dachte Nikki. Ohne einen Namen, mit dem man arbeiten konnte, musste man bei null anfangen. Wertvolle Ermittlungszeit würde dafür draufgehen, einfach nur herauszufinden, um wen es sich handelte.
    „Der vorläufige Todeszeitpunkt …“, Lauren Parry betrachtete das Thermometer und fuhr fort, „… liegt zwischen zwanzig und zweiundzwanzig Uhr.“
    „Es ist schon so lange her? Bist du sicher?“ Heats Freundin sah von ihrem Klemmbrett auf und starrte sie an. „Okay, du bist dir also sicher“, stellte Heat fest.
    „Vorläufig, Nik. Ich werde die üblichen Untersuchungen durchführen, sobald er in die Gerichtsmedizin gebracht wurde, doch fürs Erste ist das ein gutes Zeitfenster für dich.“
    „Was ist die Todesursache?“
    „Du willst wirklich jede noch so kleine Kleinigkeit wissen, was?“, fragte die Gerichtsmedizinerin neckisch. Dann wurde sie nachdenklich und drehte sich herum, um die Leiche zu betrachten. „Die Todesursache könnte Ersticken sein.“
    „Das Halsband?“
    „Das ist meine beste erste Vermutung.“ Lauren stand auf und deutete auf das Gehorsamkeitshalsband, das in den Hals des Mannes einschnitt. Es war so fest geschnürt, dass sich sein Fleisch über die Ränder wölbte. „Das reicht zweifellos aus, um die Luftröhre einzuengen. Die geplatzten Adern in den Augäpfeln weisen ebenfalls auf einen Erstickungstod hin.“
    „Spulen wir noch mal zurück. Deine beste erste Vermutung?“, fragte Heat.
    „Komm schon, Nikki, du weißt doch, dass meine erste Aussage immer vorläufig ist.“ Dann schaute Lauren Parry wieder nachdenklich in Richtung der Leiche.
    „Was?“
    „Ordnen wir es einfach vorläufig als ‚Erstickungstod‘ ein, bis ich die Autopsie durchführen kann.“
    Nikki wusste, dass es nichts bringen würde, Lauren zu Mutmaßungen anzutreiben, genau wie ihre Freundin wusste, dass sie von ihr keine Spekulationen verlangen konnte. „Geht in Ordnung“, sagte sie, obwohl sie merkte, dass ihre Freundin von der Gerichtsmedizin über etwas nachgrübelte.
    Lauren zog eine Plastikschublade in ihrem Ausrüstungskoffer auf, holte ein paar Tupfer heraus und fuhr mit ihrer Untersuchung fort, während Nikki sich dem widmete, was sie am Tatort eines Mordes immer tat. Sie verschränkte die Hände hinter dem Rücken und ging langsam durch den Raum, wobei sie sich hin und wieder hinkniete oder vorbeugte und die Leiche aus allen Blickwinkeln betrachtete. Das war nicht nur ein Ritual, sondern eine fundamentale Maßnahme, mit der sie ihren Kopf von sämtlichen Schlussfolgerungen und Vermutungen reinigte. Die Absicht bestand darin, ihren Geist allen Eindrücken zu öffnen, alles hineinzulassen, was
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