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Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Titel: Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks
Autoren: Caitlin Crews
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Entscheidungen infrage gestellt. Nur Bethany lehnte sich gegen ihn auf. Warum ließ er sich von dieser Frau an der Nase herumführen?
    Die Antwort war denkbar einfach: Er war ihr verfallen. Sie war seine Achillesferse, seine einzige Schwäche. Dabei wäre es so einfach, sie sich gefügig zu machen. Er musste sie nur berühren, und sie wäre verloren. Und ich mit ihr, gestand er sich verärgert ein.
    „Mit anderen Worten, ich darf mich glücklich schätzen, dass du meinem Wunsch nachgekommen bist“, erwiderte er schneidend. „Für dich ist das eine beachtliche Leistung.“ Er war am Ende seiner Geduld, wütend mit sich und der Welt. „Was ist mit meinen übrigen und, wie mir scheint, durchaus legitimen Forderungen? Zum Beispiel, dass du in Italien lebst, wie es sich für meine Gemahlin geziemt, und dass du dein Ehegelübde einhältst und meinen Namen achtest?“
    „Ich weigere mich, noch länger mit dir zu streiten.“ Sie machte eine wegwerfende Geste mit der Hand, an die er vor fünf Jahren einen Ehering und einen kostbaren Saphir gesteckt hatte – beide glänzten jetzt nur noch durch Abwesenheit. „Wie immer du die Geschehnisse auslegst, das überlasse ich dir. Was mich betrifft, ich habe es satt, weiter darüber zu diskutieren.“
    „Dann sind wir uns zumindest in diesem Punkt einig.“ Damit die Umstehenden nicht mithören konnten, sprach er im Flüsterton. „Ich bin kein Freund von Szenen, Bethany, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Vergiss das lieber nicht, denn mit Provokation wirst du bei mir nicht weit kommen.“
    „Für eine Szene, privat oder öffentlich, besteht nicht der geringste Anlass. Es geht lediglich darum, dass du in die Scheidung einwilligst.“
    „War das Leben mit mir so unerträglich, dass du mich nicht schnell genug loswerden kannst? Wie bedauerlich!“ Seine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus.
    Leo hasste die Zurschaustellung von Gefühlen vor Fremden, und er würde sich auch jetzt nicht dazu hinreißen lassen.
    „Ich kann mir denken, wie schwer es für dich ist, in solch unverdientem Luxus zu leben“, fuhr er im gleichen Ton fort. „Es ist sicher nicht einfach, die Vorteile eines Fürstentitels und eines angesehenen Namens ohne jede Gegenleistung zu genießen.“
    „Dann freut es dich sicherlich, wenn ich dir mitteile, dass ich zukünftig weder auf das eine noch auf das andere Wert lege.“
    Herausfordernd hob sie Kopf, und für den Bruchteil einer Sekunde bemerkte er so etwas wie Verletzlichkeit in den blauen Augen. Leo stutzte – Bethany und verletzlich? Das war kein Wort, mit dem er sie beschreiben würde. Eigensinnig. Wild. Rebellisch. Aber nicht verletzlich. Nicht sie.
    Ungeduldig schob er diesen Gedanken beiseite. Die Lage war auch so schon schwierig genug.
    „Wirklich? Das erklärt allerdings, weshalb du für beides so wenig Achtung bewiesen hast.“
    „Ich will die Scheidung“, wiederholte sie mit fester Stimme. „Es ist aus, Leo, von jetzt an führe ich mein eigenes Leben.“
    „So? Und wie, wenn ich fragen darf?“
    „Als Erstes ziehe ich um. Ich hasse dieses Haus aus tiefster Seele.“
    „Du bist immer noch meine Frau, ob es dir gefällt oder nicht“, entgegnete er scharf. „Die Tatsache, dass dir unser Ehegelübde gleichgültig ist, bedeutet noch lange nicht, dass das auch auf mich zutrifft. Ich habe gelobt, dich zu beschützen, und das werde ich – und sei es vor deiner eigenen Unbesonnenheit.“
    „Jetzt fühlst du dich wohl als Held, wie?“ Mit Rücksicht auf die Umstehenden senkte auch Bethany die Stimme, doch ihre blauen Augen sprühten Funken. „Ich glaube nicht, dass jemand auf die Idee kommen wird, mich zu kidnappen.“ Sie lachte bitter. „Glaub mir, ich habe die Verbindung zu den di Marcos nie herausposaunt.“
    „Aber sie besteht. Und das macht dich zur Zielscheibe.“
    „Nicht mehr lange.“ Eigensinnig schob sie das Kinn vor.
    Fast könnte ich sie für ihre Hartnäckigkeit bewundern, dachte er. Fast.
    „Und was das Geld auf dem Konto angeht, das in meinem Namen eröffnet wurde – ich habe nicht einen Cent angerührt“, fuhr sie fort. „Ich will weder dein Geld noch deinen Namen, sondern nur meine Freiheit.“
    „Und was hast du mit dieser heiß ersehnten Freiheit im Sinn?“ Leo steckte die Hände in die Taschen, um sich nicht doch noch zu einer Unbedachtheit hinreißen zu lassen.
    „Eigentlich geht dich das nichts an, aber wenn du es unbedingt wissen musst …“ Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „Ich habe
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