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Captain Perrys Planet

Captain Perrys Planet

Titel: Captain Perrys Planet
Autoren: Jack C. Haldeman II
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Leben. Aber ich bin müde, und das macht mir ebenfalls Sorgen. In den vergangenen Monaten ist ein bißchen zu viel zusammengekommen. Es macht sich bemerkbar, am Schiff und an mir. Ich würde natürlich mit niemandem darüber reden, außer mit dir. Aber du hast es natürlich schon selbst bemerkt.«
    »Genau wie Spock.«
    Kirk nickte. Spock wäre nicht Erster Offizier, wenn ihm so etwas nicht auffiele. Und er wäre nicht Spock.
    »Für das Schiff habe ich natürlich kein Rezept, aber für dich habe ich eine Arznei, die möglicherweise hilft.« McCoy brachte eine Flasche dimianischen 5-Sterne-Weinbrand zum Vorschein.
    »Pille, ich …«
    »Fünfzig Milliliter, Jim, oral eingenommen. Ärztliche Anordnung!«
    »Ich weiß nicht recht.«
    »Du hast gar keine Wahl. Als Schiffsarzt habe ich in dieser Hinsicht das Sagen.« Er holte zwei Schwenker aus einem Schrank und öffnete die Flasche. Er goß gerade ein, als die Tür aufglitt.
    Kelly Davis, die bereits einen Fuß in die Kabine gesetzt hatte, zog ihn schnell wieder zurück, da ging Dr. McCoy auf sie zu und führte sie am Arm herein. »Ich habe dem Kapitän und dem Schiffsarzt soeben dringend benötigte Arznei verschrieben, die ich auch Ihnen nur empfehlen kann. Darf ich Ihnen ebenfalls einschenken?«
    »Oh«, murmelte Kelly und lächelte. »Ein bißchen.«
    »Ich bin noch nicht dazu gekommen, mich bei Ihnen zu bedanken, Dr. Davis.«
    »Wofür, Captain?«
    »Nun, daß Sie mich von diesem – von Dr. Flagstone losgeeist haben. Und natürlich erst recht für Ihre Behandlung der Verwundeten.«
    Kelly lächelte erneut und nahm den Schwenker, den Dr. McCoy ihr reichte. »Die Verwundeten …« Sie drehte den Schwenker in beiden Händen und blickte in die bernsteinfarbige Flüssigkeit. »Nun, das ist mein Job. Und eigentlich mehr als das – es ist mir ein Bedürfnis, Leidenden zu helfen.« Sie nahm einen Schluck. »Uh, das ist stark! Dr. Flagstone ist schon in Ordnung«, fuhr sie fort. »Oder wird es zumindest sein, wenn wir erst auf Waycross sind. Er ist bloß von seiner eigenen Wichtigkeit ein wenig aufgeblasen. Aber er ist wirklich ein guter Arzt.«
    »Und Sie sind eine sehr gute Ärztin«, sagte Dr. McCoy, der auf der Kante seines Schreibtischs Platz genommen hatte. »Als Virologin ausgebildet, aber einfach großartig in der Behandlung von Verletzten und Kranken. Ich wäre jederzeit stolz, mit Ihnen Seite an Seite arbeiten zu dürfen.«
    »Ein großes Lob, da es von Ihnen kommt, Pille.«
    »Es ist ehrlich gemeint.«
    Kirk fühlte sich bereits ein bißchen besser, und auch Kelly schien sich wohl zu fühlen. Sie hatte sich gegen McCoys Schreibtisch gelehnt. »Wann, glauben Sie, Captain, werden wir Waycross erreichen?«
    »In zwei Tagen. Normalerweise würde es nicht so lange dauern, aber unsere Dilithiumkristalle sind in keinem besonders guten Zustand mehr, also bleibt uns nichts übrig, als sie möglichst zu schonen.«
    »Dann wird meine Arbeit beginnen. Eine Weile wird es ordentlich was zu tun geben«, sagte Kelly.
    »Ist die Lage sehr ernst?« erkundigte sich Kirk.
    »Noch nicht, aber sie könnte es werden. Die Dinger sind unberechenbar.«
    »Welche Dinger?«
    »Wir glauben, daß es sich um einen mutierten Virus handelt. Einen einheimischen vermutlich, aber er könnte auch eingeschleppt worden sein. Bisher hat er alle krank, sehr krank gemacht. Die Krankheit ist nicht tödlich, bis jetzt jedenfalls noch nicht, trotzdem ist sie schlimm genug. Neunzig Prozent der Arbeitskräfte sind auf dem Planeten ausgefallen. Fast die gesamte Bevölkerung muß das Bett hüten. Wir sind ähnlichen Fällen auf anderen Planeten begegnet. Manchmal mutieren diese Viren schnell, nachdem sie sich den Menschen angepaßt haben, doch hin und wieder scheinen sie sich überhaupt nicht zu verändern. Gewöhnlich gelingt es uns jedoch, ein schnellwirkendes Mittel zu finden. Wir haben ein Reiselabor mit allen Schikanen.«
    Kirk nickte. Er hatte ihre Ausrüstung gesehen, als sie an Bord geschafft worden war, und McCoy hatte sie mit großen Augen und ein klein wenig neidisch bestaunt.
    »Dann werden Sie ja alle Hände voll zu tun haben.«
    »Das haben wir gewöhnlich. Neue Planeten bedeuten neue Probleme, neue Krankheiten. Und je weiter der Mensch vorstößt, desto komplexer scheinen seine Probleme zu werden.«
    »Das kann ich nur bestätigen.« Kirk nickte.
    »Und was werden Sie tun, wenn Sie uns auf Waycross abgesetzt haben, Captain? Zu einem neuen Planeten mit neuen Problemen fliegen?«
    Kirk lachte.
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