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Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)

Titel: Cambion Chronicles - Smaragdgrün wie die Dämmerung (German Edition)
Autoren: Jaime Reed
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es hinter mir haben. Es ist harte Arbeit, den ganzen Tag lang gut auszusehen.« Mia schlenderte davon, bevor ich sie festhalten und als Schild benutzen konnte.
    Normalerweise war ich ja nicht so anhänglich, aber ich hatte keine Lust, mich schon wieder mit Malik herumzuärgern. Es war schon schlimm genug, dass mein blaues Auge auf einem Hochglanzfoto im Großformat verewigt werden würde.
    Malik Davis, ebenfalls im letzten Highschool-Jahr und mein neuer Schatten, war der feuchte Traum jedes Mädchens. Als hätte er noch mehr Aufmerksamkeit nötig, war Malik über Nacht berühmt geworden, als sich sein Wagen vor einem Monat um einen Baum gewickelt hatte und er ohne einen Kratzer davongekommen war. Er wurde nicht müde, von dieser Heldentat zu erzählen. Wer würde nicht gern am Arm eines sexy Basketball-Teamkapitäns hängen, der dem Tod ein Schnippchen geschlagen hatte? Ach, richtig, ich.
    »Wie geht’s, Shorty?«, sagte er in einem gedehnten, sanften Tonfall, der Butter zum Schmelzen bringen konnte. Sein fester Oberkörper streifte meinen Rücken.
    Der Spitzname tat mir in den Ohren weh und weckte Abscheu in mir. Ja, ich reichte ihm kaum bis zu den Schultern, aber ein Gartenzwerg war ich nun auch wieder nicht, und jemanden mit der Nase auf seine Fehler zu stoßen, war kein guter Aufhänger für ein Gespräch.
    »Gut, danke. Und selbst?« Ich machte einen Schritt von ihm weg, als die Schlange sich weiterbewegte.
    »Schöner Tag heute, vor allem, nachdem ich dich gesehen habe«, flüsterte mir Malik ins Ohr.
    »Zu viel der Ehre. Du brauchst doch kein Mädchen, um dich glücklich zu machen. Und wenn doch, hast du ja die freie Auswahl.«
    »Vielleicht, aber du hast meine ungeteilte Aufmerksamkeit, Kleine. Ich weiß nicht, warum du mir nie aufgefallen bist, schließlich haben wir ja ein paar Kurse zusammen und so. Aber ich mag Mädchen mit heller Haut, und deine Linsen sind echt heiß. Die sehen so echt aus.«
    Schon wieder. Würde ich nur jedes Mal einen Vierteldollar bekommen, wenn jemand meine Augenfarbe erwähnte …
    »Ich will dich mal was fragen: Was will eine coole Schwester wie du nur mit diesem weißen Kerl? Dir ist doch klar, dass er dich nur benutzt, oder?«
    Ich blieb stehen. »Wofür?«
    Sein Blick glitt langsam über meinen Körper. »Was glaubst du denn?«
    Ich würdigte ihn keiner Antwort, aber jetzt wusste ich wieder, warum ich ihn nicht leiden konnte. Seit der Zehnten hatte sich Malik über meine multiethnische Herkunft lustig gemacht und Urteile über meine Freunde, meine Art zu reden, meinen Musikgeschmack und jetzt auch noch meinen Freund abgegeben. Die Worte Verräterin , Oreo und Zebra hatte ich oft zu hören bekommen. »Coole Schwester« hatte er allerdings noch nie zu mir gesagt. Diesen neuen Spitznamen hatte ich zweifellos dem Einfluss meiner Mitbewohnerin zu verdanken.
    »Ich meine es nicht böse«, sagte er. »Nur …«
    »Nur was, Malik? Dein Ton gefällt mir nicht.«
    »Dieser Caleb wird dich niemals ernst nehmen, Samara. Er nimmt sich einfach, was er will, und dann haut er ab.«
    »Lass mich raten, und du bist die viel bessere Wahl für mich, weil wir ja alle wissen, dass du dich nie mit einem Mädchen einlassen und sie dann abservieren würdest«, schoss ich zurück.
    Die flotte Assistentin der Fotografen rief das nächste Paar auf die Bühne, also Malik und mich.
    Nachdem er der Assistentin seinen Schein gegeben hatte, wandte sich der Grund für meine immer schlimmer werdenden Kopfschmerzen mir zu. »Hör mal, ich meine es ja nur gut. Wie hältst du es überhaupt aus, mit so jemandem zusammen zu sein?«
    Das brachte das Fass zum Überlaufen. Offensichtlich kam man in dieser Schule mit Höflichkeit einfach nicht weiter. Ich starrte wütend zu ihm hoch. Er sah amüsiert aus, aber das hielt nicht lange an.
    »Hör zu, ich kann es nicht freundlicher umschreiben, und ich versuche es auch gar nicht erst. Es geht dich verdammt noch mal nichts an, was ich mit meinem Freund treibe. Es macht dich sicher wahnsinnig, dass ich dir nicht hinterherlaufe wie der Rest der Herde und dass du niemals bei mir landen wirst, aber im Ernst, entweder du lässt mich jetzt in Ruhe, oder ich trete dir so was von in den Arsch.« Ich ließ Malik mit verblüfftem Gesichtsausdruck stehen.
    Die Assistentin führte mich zu einem Hocker und sagte, ich solle mich aufrecht hinsetzen. Malik setzte sich links von mir hin. Sein Blick durchbohrte mich, aber ich verschaffte ihm nicht die Genugtuung, mich darum zu
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