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Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators

Titel: Calhoun Chronicles 03 - Die Schoene Tochter Des Senators
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der Georgetown City Tavern, doch es blieb noch genügend Platz für den Tanz zu der lebhaften Musik eines kleinen Ensembles. Im Vorbeigehen fasste Abigail Helena bei der Hand und drückte sie aufmunternd.
    „Aus Miss Sarah hast du ein glückliches Mädchen gemacht. Schau nur, sie hält den Strauß fest, als hättest du Feenstaub darüber gestreut.“
    Höchstwahrscheinlich war Helena die schönste Braut, mit der sich die erlauchte Gesellschaft von Georgetown je geschmückt hatte, wenn auch heimliche Melancholie die lächelnde Fassade trübte. „Dann wünsche ich ihr viel Glück“, meinte sie. „Ich hoffe, sie erlebt ein Happy End.“
    Abigail hielt die Hand ihrer Schwester weiter fest und zog Helena zu einem der hohen Fenster mit schmiedeeisernem Balkon davor, der auf die M Street hinausging. „Erst einmal solltest doch du glücklich werden, und das wirst du auch, das weiß ich.“
    „Du warst ja schon immer die Kluge von uns beiden, nicht wahr?“ Helenas Augen leuchteten verdächtig strahlend, und sie lachte leise. „Ehrlich, Abigail, du warst mir in so vieler Hinsicht ein wirklicher Trost.“
    „Was macht ihr denn hier? Versteckt ihr euch vor den Gästen?“ Franklin Cabot winkte sie in den Langen Saal zurück. „Man soll schließlich nicht sagen, meine schönen Töchter seien Mauerblümchen!“ Sein Vergnügen an dieser Veranstaltung war seiner Begeisterung anzumerken. Er winkelte beide Ellbogen an, die Schwestern hakten sich bei ihm ein, und er geleitete sie in die Mitte der bewundernden Gästeschar. „Die Braut eines Senators und die anerkannte Astronomin - ihr macht mich ungeheuer stolz, meine Mädchen.“
    Liebe zu ihrem Vater durchströmte Abigail. Ihr gegenseitiges Verständnis füreinander wurde mit jedem Tag größer. Was Boyd Butler betraf, so munkelte man, er stünde in glücklichem Schriftverkehr mit der hübschen Tochter des Kriegsministers.
    Der Senator betrachtete Helena gerührt. „Ich vermag es gar nicht zu glauben, dass meine Erstgeborene mich verlässt.“
    „Papa, ich bleibe doch immer deine Erstgeborene“, protestierte Helena.
    „Das wird sich nie ändern“, versicherte auch Abigail. „Und nun tanze mit der Braut, Vater. Ich glaube, ich werde mich unterdessen zu Austern und Champagner zu den Vandiverts begeben.“ Sie entzog ihrem Vater den Arm, trat zurück und schickte die beiden auf die Tanzfläche.
    Als sie sich dem Banketttisch näherte, merkte Abigail, dass sie mit dem Schuhabsatz irgendwo hängen geblieben war. Sofort schoss ihr der Schmerz ins Bein. Sie griff wild in die Luft, fand indes nichts, woran sie sich hätte festhalten können.
    In Mrs. Vandiverts Gesicht spiegelte sich das reine Entsetzen; überrascht schien sie allerdings nicht zu sein. Abigails Tollpatschigkeit war ja schon sprichwörtlich, und daran würde sich wohl auch nie etwas ändern.
    Und dann geschah ein Wunder. Zwei starke Arme fassten sie von hinten und zogen sie gegen etwas Warmes und Festes.
    „Immer mit der Ruhe, meine Liebe.“ Das war der Akzent von Virginia! „Sie wollen doch sicherlich nicht das Hauptgericht bei diesem Bankett werden.“
    Jamie!
    Mit den Lippen formte Abigail seinen Namen, doch kein Ton kam heraus. Sie drehte sich nur in seinen Armen herum und starrte offenen Mundes in sein lächelndes Gesicht.
    „Dich kann man aber auch keine Minute allein lassen“, flüsterte er. „Sobald ich dir den Rücken kehre, gerätst du wieder in Schwierigkeiten.“
    „Tat...sächlich?“ Ihre Stimme versagte.
    „Tanz mit mir, Abby meine Liebe. Ich brauche eine Entschuldigung, dich näher an mich heranzuziehen.“
    Sie war zu überrascht, um ihm zu widersprechen, und folgte ihm gehorsam. Und dann genoss sie wieder die vertraute Umarmung und seine Nähe. Seinen lang ersehnten Anblick, das Gefühl, wie sich seine Arme um sie legten, seinen leicht würzigen Duft - all das nahm sie in sich auf. Heute Abend musste wirklich Magie am Werk sein; Jamie war eine Erscheinung aus ihren süßesten Träumen.
    Die Wochen der Trennung schienen sich in Luft aufzulösen, und Abigail tanzte in seinen Armen, als hätte er sie nie verlassen.
    „Du weißt doch, was man von schnellen Frauen und Vollblutstuten sagt.“ Er blinzelte ihr verschwörerisch zu. „Lass ihnen die Zügel schießen, und sie werden dich einfach niedertrampeln.“
    Er war so unverschämt - und so liebenswürdig - wie immer. Abigail wusste, dass sich ihr Herz in ihren Augen spiegelte. „Was tust du eigentlich hier?“ fragte sie.
    „Liegt
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