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Café Wichtig - Herzblatt-Casting und mehr. Satirische Texte über Liebe und Freundschaft.

Café Wichtig - Herzblatt-Casting und mehr. Satirische Texte über Liebe und Freundschaft.

Titel: Café Wichtig - Herzblatt-Casting und mehr. Satirische Texte über Liebe und Freundschaft.
Autoren: Astrid Korten
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Freitag gingen Herrn Asche allerdings andere Dinge durch den Kopf. Ihm war heute nicht nach Körperlotion zumute, gestand er Holly. Er war auf der Suche nach einem Innenarchitekten, dem er die Renovierung seines Hauses nach der Feng-Shui-Methode anvertrauen konnte. Die einschlägige Literatur für die Umgestaltung der Wohnräume ließ nur chinesische oder japanische Vorschläge zu. Dabei half ihm seine Schwester, die einst in der Parfümerie Lotusblüte den Architekten Gropius Teuer kennengelernt hatte.
    Frau Willnochmehr war froh, sich endlich einmal bei ihrem Bruder revanchieren zu können. Schließlich lockte der Duft ihrer Körperlotion den Ehemann von Bier und Korn und Sportschau weg ins Ehebettchen.
    Liebe geht eben nicht nur durch den Magen.
    Was will man mehr.
     
     

N o “ S ex in the C ity”
     

    oder…
    „ Tekirova in Love”
     
    Jeder kennt mich. Auch Sie sind mir gewiss schon im Leben begegnet: irgendwann mal. Ich bin Heidis Mutter Mini Möller, die nette ältere Dame von nebenan, die jeder mag und mit der jedermann sich gerne unterhält. Und deshalb weiß ich so viel über Ihre Nachbarn, Ihre Freunde und Bekannten und … über Sie. Aber dieses Wissen behalte ich für mich, außer ich sorge mich um meine Schäfchen! Wie damals an einem schwülen Sommertag im Juli, als ich das „Café Wichtig“ betrat und dort auf mein Schäfchen Klara Rose-Blum traf. Priscilla Rot entkorkte eine Flasche Prosecco und wir schlürften genüsslich das sprudelnde Getränk.
    „Übrigens kursiert im Dorf ein Gerücht“, beginne ich. „Eine Freundin von mir möchte den Job an den Nagel hängen, um sich eventuell dem Novizinnendasein zu widmen.“
    „Sprichst Du von mir, Mini?“, fragt Klara.
    „Von wem denn sonst, Klara?“, antworte ich.
    Priscilla Rot verschluckt sich und bekommt einen Hustenanfall: „Jetzt wird mir einiges klar. Sabine Frust war vorhin kurz hier und hat sich von uns verabschiedet. Sie macht All-inclusive-Urlaub in der Türkei, in Tekirova.“
    Kein Wunder, dass Klara spinnt , geht mir durch den Kopf. Sabine Frust: heruntergezogene Mundwinkel, wattierte Daunenjacke, Clarks. Haut: naturbelassen, kein Make-up, kein Lippenstift, keine Wimperntusche. Kurzhaarschnitt, ausrasierter Nacken, no Sex. Haarfarbe: mausgrau. Meine Haare sind wenigstens weiß. „Wieso hast du neuerdings Sabine Frust im Schlepptau, Klara?“ Das ganze Dorf spricht hinter vorgehaltener Hand darüber, dass bei Sabine Frust der Notstand ausgebrochen und sie auf der Suche nach einem geeigneten „Betriebswirt“ ist.
    Priscilla grinst. „Klara hat der Dame „Willkommen im Klub“ ins Ohr geflüstert.“
    Ich bin nun doch irritiert. „Welcher Klub? Bist du mal wieder auf Integrationstournee, Klara? Und wie siehst du überhaupt aus? Soll dieses luftig aufgeföhnte Etwas eine Frisur sein?“
    „Nicht gut? Sabine Frust hat mir den Friseur empfohlen“, sagt Klara und schenkt mir einen Dackelblick.
    „Klara, es ist einfacher, sich an einen neuen Mann zu gewöhnen als an diese Frisur.“
    Meine Bemerkung bringt mir einen Seitenhieb von Priscilla ein.
    Ich lächle. „Wenn Sabine Frust ihre reizarme Existenz immer wieder lustvoll durch die Berührungen ihres Friseurs erschüttert, kommt so etwas dabei raus.“
    „Ist aber gefahrlos!“
    „Und was hast du davon?“, seufze ich.
    „Rhett Butler sagt …“
    Ich falle Klara ins Wort. „Papperlapapp. Dieser 65-jährige Verbalerotiker, der die Illusion hat, er wäre ein Top-Pierrot der Damenwelt.“
    „Ein Novizinnendasein hat doch Vorteile, Mini. Es lenkt von Rhett Buttlers Gefühlspiraterie ab, Mini“, triumphiert Klara.
    „Novizin. Pah. Ich kann dir auch ohne Orden ein Kruzifix schenken!“
    Priscilla schmunzelt. „Schenke ihr lieber so eine Maschine aus Hongkong.“
    Klara und ich werden hellhörig. „Und was ist das für eine Maschine?“
    „Äh … Sie löst einen Sekundenorgasmus aus!“
    „Dann ist es doch wohl eher eine Maschine für Sabine Frust.“
    Ich lache laut auf. „Das Ding brauchen wir alle.“
    „Ich habe ihr geraten, im Urlaub drei Saunagänge auf höchster Ebene zu machen und den Kerlen von einer neuen Diät zu berichten“, kichert Klara. „Sabine ist doch sehr schlank und die Männer werden ihr dann sagen, dass sie nicht abnehmen muss.“
    Mir reicht‘s. „Frau Frust ist nicht schlank. Sie sieht aus wie der Tod im Apfelbaum. Männer stehen nicht auf Hungerhaken. Da kommt wohl eher ein kleiner Kellner infrage, der beim Abendessen den Wein
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