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Café Luna: Verbotenes Glück

Café Luna: Verbotenes Glück

Titel: Café Luna: Verbotenes Glück
Autoren: Mia König
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Paparazzi nicht. Claus betrachtete das Bild von Konstantin inmitten seiner Kollegen bei Hansen Kaffee: der Thronerbe, der zur Konkurrenz wechselte. Der Fotograf musste in einem Moment abgedrückt haben, als die meisten sich unbeobachtet fühlten. Konstantin lachte gelöst und sah dabei zu der schmalen, lebhaft aussehenden Blondine neben sich. Deren Haare kringelten sich um ihr intelligentes Gesicht, sie strahlte Konstantin mit blauen Augen an: Luisa Vogt stand in der Bildunterschrift.
    Nachdenklich blätterte er weiter, selbst seine lebenslustige Tochter war nicht verschont geblieben – oder andersherum: Kein Wunder, dass auch sie dabei war, schließlich war sie ein gefundenes Fressen für jeden Fotografen. Mit so einem Motiv konnte selbst der letzte Dilettant nichts falsch machen. Und war das etwa Daniel Hansen da neben ihr auf der Rennbahn, der den Arm um sie legte, als täte er das nicht zum ersten Mal? Ja, schließlich war es auch Hansen junior gewesen, der sie zu der Premiere von Mefistofeles begleitet hatte. Irgendwie schien das Schicksal der von Heidenthals mit dem der Hansens verknüpft zu sein. Und vielleicht waren es die beiden Firmen auch?
    Claus schloss die Mappe und legte sie beiseite. In den letzten Jahren hatte er aber auch wirklich den Anschluss verloren und die Augen verschlossen. Es wurde Zeit aufzuholen! Und das Fest an seinem Geburtstag, das Valerie geplant hatte, war ideal, seine eigene kleine Bombe platzen zu lassen. Alle wichtigen Leute würden anwesend sein … Claus musste über sich selbst lächeln. Er griff zum Telefon und tippte eine Kurzwahl ein. „Herr Cabuhn? Würden Sie bitte den anderen Bescheid geben, wir sollten langsam, aber sicher Nägel mit Köpfen machen.“
    „I will call you up every Saturday night – and we both stay out till the morning light“, sang Molly aus vollstem Herzen mit und schwang die Hüften. Immerhin war das auch die einzige Möglichkeit, sich ein klein wenig im Takt zu wiegen. Wie konnten die anderen Menschen hier bloß so ruhig herumstehen, als wären sie bei einem klassischen Konzert? Die bewegten sich keinen Millimeter! Molly schüttelte genervt den Kopf und versuchte weiterhin so viel Rhythmus umzusetzen wie möglich – leider beschränkte sich die Tanzbarkeit bei Herrn Blunt ohnehin auf nur wenige Lieder. Er war nun mal eher der Typ für traurige Abschiede. Kein Wunder bei Titeln wie „Cry“, „Tears and Rain“ oder „Goodby, my lover“. Molly dagegen bräuchte wirklich mal wieder etwas zum Dampfablassen. Vielleicht hätte sie fragen sollen, ob sie die Karte hätte eintauschen können. Zum Beispiel gegen ein Konzert von Robbie Williams oder den Red Hot Chili Peppers.
    „Wow, du siehst aber auch richtig begeistert aus“, lachte ihr plötzlich jemand ins Ohr. Molly drehte sich um und erkannte diesen Tierarzt von der „Q-Bar-Eröffnung“, der anscheinend der beste Freund von Konstantin war. Nun, Molly war niemand, der andere in Sippenhaft nahm, außerdem war der Typ echt nett gewesen, dieser … Martin? Markus? Matthias? Ach, genau: „Hallo, Matthis!“, rief sie ihm entgegen und deutete auf sein T-Shirt. „Du bist ja mutig! Tauchst mit einem Red-Hot-Chili-Peppers-Shirt auf einem Blunt-Konzert auf!“ Matthis zwinkerte ihr zu. „Klar, man muss doch Zeichen setzen.“ Molly grinste. Der hatte wenigstens Humor. Und einen guten Musikgeschmack. Zumindest, was sein T-Shirt betraf …
    „Willst du ein Bier?“, fragte sie ihn. Sein Gesichtsausdruck war äußerst erleichtert. „Ich habe schon gedacht, du fragst nie!“
    Äußerst zuvorkommend tippte sich Molly an die Stirn und fasste nach seiner Hand. Wenigstens zu etwas waren all diese Menschenansammlungen gut. Man musste sich festhalten, damit man sich nicht verlor. Und dieser Matthis, den hatte sie von Anfang an süß gefunden. Wenn ihre erste Begegnung auch nicht gerade unter einem günstigen Stern gestanden hatte.
    Luisa konnte genau sehen, dass Eleonore alles andere als begeistert war von der Idee, das Café-Luna-Rezept zu verkaufen. Auch wenn die alte Dame keine Miene verzog. Im Gegenteil, sie sah noch immer genauso aufgeschlossen und interessiert aus wie zu Beginn von Piets Erklärung.
    „Natürlich liegt die Entscheidung bei Ihnen“, schloss der gerade sein perfekt formuliertes Plädoyer und packte all die Hochrechnungen und Tabellen wieder in seinen Aktenkoffer, die er eigens für heute Abend erarbeitet hatte. „Doch das Angebot ist meiner Meinung nach nicht zu überbieten und
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