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Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)

Titel: Cadence Jones ermittelt: Drei sind zwei zu viel (German Edition)
Autoren: Mary Janice Davidson
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interessiert hat .
    Und das Schlimmste: Ich war noch nicht mal dazu gekommen, Blut zu spenden.
    Also musste ich – mussten wir – zurück.

13
    Hier ist die Wahrheit, die eisige Wahrheit: Ich arbeite für die Regierung, und wir jagen euch erbarmungslos. Wir werden bezahlt, um euch zu schnappen. Wir machen Überstunden, um euch zu schnappen. Wir genießen kostenlose medizinische Versorgung, um euch zu schnappen. Wir erhalten einen Rentenzuschlag, um euch zu schnappen.
    Dies war der Grund, warum George und ich uns mittlerweile im FBI -Gebäude in Downtown Minneapolis befanden und leider nicht selig getrennte Wege gingen.
    Ich hatte ihn rasch genug gefunden und war viel zu durcheinander, um ihm zu berichten, wen ich getroffen hatte (und wen Shiro vollgereihert hatte). Alles, was ich noch fertigbrachte, war, ins Auto zu springen. George – der es nach einigem Hin und Her geschafft hatte, den Belegarzt in der Notaufnahme von seiner Identität zu überzeugen – war die ganze Zeit über in meiner Nähe gewesen.
    Er war so wütend auf mich (ziemlich unfair … schließlich hatte ich ihm kein Härchen gekrümmt), dass er mich nicht mal mit seiner üblichen Masche quälte, absichtlich auf einem Behindertenparkplatz zu parken. George fand, er habe ein Recht darauf, immerhin sei er verrückt, was mit seiner ärztlichen Diagnose, seinen Krankenblättern, Therapeuten und Krawatten hinlänglich bewiesen sei. »Wer braucht den Krüppelplatz dringender als ich?«, hatte er gefragt, als er diesen Verstoß zum ersten Mal beging.
    »Jeder andere als du«, hatte meine Entgegnung gelautet. »Einfach widerlich ist das. Schäm dich!« Im Rückblick betrachtet war das ein Riesenfehler. Regel Nummer eins, wenn man mit George zusammenarbeitet: Lass ihn nie merken, was dich an seinem Verhalten besonders stört. Und zweitens: Tu ihm nie Süßstoff der Marke Splenda in den Kaffee. Dann schwillt er nämlich an wie ein Ballon. Und lustig ist das nicht, überhaupt nicht. Es ist nicht im Mindesten lustig, wenn sich seine Wangen aufblähen und seine Lippen anschwellen und seine Schimpfkanonaden verstümmelt daherkommen (»Herdammte eiß Utte! Lödes Istück! Leck hich a Asch!«). Außerdem läuft er ständig gegen Türen, weil seine Augen fast zugeschwollen sind. Dann müssen sie ihm eine Spritze geben, und es dauert Stunden, bis die Schwellung abgeklungen ist, und von der Spritze muss er sich übergeben.
    Schrecklich ist das für George. Und es ist überhaupt nicht lustig. Stimmt’s? Genau.

14
    Falsch. Auf der ganzen Linie falsch. Ich hätte aber auch nie erwartet, dass Cadence das erkennt. Sie hat ja schon Probleme, sich selbst im Spiegel zu erkennen.
    Einmal hat Adrienne George zwei Splenda-Tütchen in den Kaffee gemogelt, und er wäre fast von einer Feuerleiter im fünften Stock gestürzt.
    Wir haben damals einen Brandstifter in einem der verlassenen Lager der Speicherstadt verfolgt. Georges gedämpfte Wuttiraden waren noch zwei Blocks weiter zu hören.
    Der Brandstifter, mit dem Kerosinkanister in der Hand erwischt, geriet bei dem surrealen Anblick eines angeschwollenen George dermaßen in Verwirrung (»Sind Sie … sind Sie der Große Kürbis?«), dass er sich nicht nur nicht zur Wehr setzte, sondern auch zu flüchten vergaß.
    Und wo habe ich während dieser Kindereien gesteckt? Unten auf der Straße, am Fuß der Feuerleiter. Ich wartete ab, ob George den Halt verlieren würde, und überlegte, ob ich dann imstande wäre, ihn aufzufangen oder nicht.
    Am Ende konnte George sich selbst retten, was mir sehr gelegen kam, da ich ohnehin genug Papierkram zu erledigen hatte. Morde und bürokratischer Papierkram: Sie wollen einfach kein Ende nehmen.

15
    Also, wo war ich stehen geblieben? Genau. Lassen Sie sich von George bloß nicht auf die Nerven gehen, und halten Sie deshalb sämtliche künstlichen Süßstoffe von ihm fern.
    Es war zur Abwechslung mal ganz angenehm, dass er nicht auf mich einredete … obwohl sein Stampfen und Brummen und seine zornigen Seitenblicke auch nicht gerade angenehm waren. Doch ich hatte ein wenig Ruhe und Frieden, um ungestört über Dr. Gallo nachzudenken, der erst kürzlich in die Stadt gezogen war, um seiner trauernden Familie beizustehen. Ich beschloss herauszufinden, welches der Opfer sein Neffe gewesen war. Ein Familienmitglied bei einer Ermittlung in greifbarer Nähe zu haben, war eine ebenso wunderbare wie schreckliche Vorstellung.
    Bei der BOFFO (Bureau of False Flag Ops)-Einheit des FBI sieht es wie in
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