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Cache! Wir Finden Ihn!

Cache! Wir Finden Ihn!

Titel: Cache! Wir Finden Ihn!
Autoren: Manuel Andrack
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Onkel Christian und Tante Conny erzählen. Und auch Sven, dem alten Stinktier, wenn er sich denn dafür interessieren würde.

Die unheimliche Höhle

    Am Abend konnte Victor vor Aufregung kaum einschlafen. Morgen würden sie wieder neue Caches suchen. Clara hingegen war schon lange im Reich der Träume. Sie lag auf dem Bauch und ihr linker Arm hing schlaff aus dem Bett heraus. Aber die Diddl-Maus aus dem Cache hielt sie immer noch fest umklammert.
    Beim Abendessen auf dem Lindenhof hatten die beiden von ihrem ersten Cache auf der Lichtung erzählt. Und Victor war es so vorgekommen, als ob sogar Sven halb interessiert zugehört hatte. Onkel Christian hatte versprochen, ihnen am nächsten Tag ein paar interessante Caches zu zeigen, die er auch schon ausprobiert hatte. Zufrieden dämmerte Victor in einen Traum, in dem er der größte Cache-Finder war, den die Welt je gesehen hatte.

    Am nächsten Morgen wurden Victor und Clara sehr früh nicht vom Hahn, sondern von Onkel Christian geweckt. Der stürmte in ihr Zimmer, riss die Vorhänge auf und rief: „Kommt ihr Schlafmützen, ich muss euch unbedingt etwas zeigen, bevor ich aufs Feld gehe.“
    In ihren Schlafanzügen drängelten sich Victor und Clara vor dem Computer. Onkel Christian erklärte ihnen, was er entdeckt hatte: „Hier ist eine Homepage für die schwierigsten und spannendsten Caches in Deutschland. Leider sind die meisten sehr weit von der Eifel entfernt, das lohnt sich nicht für mich. Und für euch erst recht nicht. Aber heute morgen habe ich endlich einen tollen Multi-Cache in unserer Nähe gefunden.“
    „Multi-Cache, was soll das denn sein?“, hakte Clara nach. „Ich kenne nur Multivitaminsaft.“
    Victor erklärte: „Multi ist lateinisch und heißt viele. Im Multivitaminsaft sind ganz viele Vitamine versammelt, und ein Multimillionär ist so reich, weil er viele Millionen Euro besitzt.“
    „Genau“, ergänzte Onkel Christian, „und ein Multi-Cache sind mehrere Caches in einem. Nicht Millionen, aber fünf bis zwölf Caches können es schon sein. Es ist wie an einer Perlenschnur. Erst wenn man den ersten Cache gelöst hat, bekommt man die Koordinaten des nächsten Caches. Bis zum großen Finale.“
    Victor zeigte auf den Bildschirm. „Der Cache heißt ‚Der größte Schatz der Eifel‘ und hat fünf Sterne. Was bedeutet das?“
    „Das heißt, dass es sich um einen sehr schwierigen Cache handelt. Ich weiß auch nicht, ob ihr euch als Neulinge schon an so ein großes Ding herantrauen solltet. Es kann ganz schön traurig sein, nicht weiterzukommen und kurz vor dem Ziel zu scheitern. Ich würde euch wirklich gerne helfen, aber die Heuernte duldet leider keinen Aufschub.“
    Clara warf sich in Positur und wurde feierlich. „Onkel Christian“, begann sie ihre Rede, „wir sind doch keine Kleinkinder mehr. Ich werde bald zehn. Zehn Jahre, das ist doch schon irre alt. Und ich werde auf Victor aufpassen, dass ihm nichts passiert. Großes Clara-Ehrenwort.“
    Victor lächelte gequält, war aber schon unterwegs, um sich endlich umzuziehen. Es war jetzt keine Zeit für Reden, sie mussten den ersten Teil des Multi-Caches lösen.

    „Nein, die sieht eher wie der stinkende Misthaufen auf dem Lindenhof aus.“
    „Quatsch, das ist ein Frosch, der pupst.“ Clara quakte und begann, wie ein Frosch durchs Gras zu hüpfen. Dabei machte sie kleine Furzgeräusche mit dem Mund. Victor kringelte sich vor Lachen. Sie waren auf einem schmalen Graspfad unterwegs und schauten in die Wolken. Die hatten oft sehr lustige Formen, keine sah wie die andere aus. Gerade schwebte ebendiese Wolke über ihnen, und sie waren sich nicht einig: War es die Stinkender-Misthaufen-Wolke oder die Pupsender-Frosch-Wolke?
    Clara und Victor waren auf dem Weg zum Kapellenhof. Dort sollten sie erste Informationen über den Multi-Cache erhalten. Und ein Foto hatten die beiden auch dabei, das hatten sie während des hastig hinuntergeschlungenen Frühstücks ausgedruckt. Es war der Hintern einer schwarz-weiß gescheckten Kuh darauf abgebildet. Auf dem Kapellenhof sollten sie die Geburtsdaten „dieses Tiers“ herausfinden, das würde dann die Koordinaten des nächsten Caches ergeben. Das klang eigentlich kinderleicht.

    Bauer Günther auf dem Kapellenhof schaute sich das Foto genau an. „Ich habe das den beiden Motorradfahrern eben auch schon gesagt, so eine Kuh habe ich ganz bestimmt nicht!“
    „Was für Motorradfahrer?“, fragte Victor.
    „So ein paar Idioten aus der Stadt, die mit
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