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Byzanz - Konstantinopel - Istanbul

Titel: Byzanz - Konstantinopel - Istanbul
Autoren: Frank Schweizer , Stephan W. E. Blum , Ruestem Aslan
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strategisch herausragende Lage und der neugewonnene Wohlstand weckten jedoch auch schnell Begehrlichkeiten, und so wurde
     Byzantion schon bald in diverse kriegerische Handlungen verwickelt.
    Im Jahre 512 v. Chr. überquerte der Perserkönig Darius I. (522–486 v. Chr.) im Zuge seines Skythenfeldzugs mithilfe einer
     Pontonbrücke den Bosporus und eroberte die Stadt. 479 v. Chr. bereitete der spartanische Feldherr Pausanias der persischen
     Herrschaft ein Ende und errichtete für einige Jahre hier eine Königsherrschaft, bevor er 476 v. Chr. vom Athener |13| Kimon vertrieben wurde. Nach seiner Flucht in die Troas wurde er später in Sparta, im Tempel der Athena Chalkioikos, eingemauert,
     wo er eigentlich Zuflucht gesucht hatte, und wurde qualvoll zu Tote gehungert. Nach dessen Vertreibung trat Byzantion dem
     1. Attischen Seebund bei, entwickelte sich bis zur Mitte des 5. Jhs. v. Chr. zu einer der reichsten Städte des Mittelmeers
     und begann Ende desselben Jahrhunderts mit der ersten eigenen Münzprägung. Nachdem Byzantion im August 411, wie zahlreiche
     andere Mitglieder, infolge der immer rücksichtsloser ausgeübten Führungsrolle Athens vom Bund abfiel, geriet es im Wechsel
     unter die Gewalt Spartas und Athens. Als Athen im Peloponnesischen Krieg gegen Sparta 404 v. Chr. eine schmerzliche Niederlage
     erfuhr, war die Auflösung des 1. Attischen Seebundes besiegelt.
    |12|
    Seit jeher ist der Bosporus eine der bedeutendsten Wasserstraßen weltweit.
    |13| 378 v. Chr. formierte sich der 2. Attische Seebund, als Defensivbündnis gegen Sparta, bei dem der Führungsrolle Athens durch
     die Autonomie der Mitglieder zunächst deutliche Grenzen gesetzt waren. Als Mitglied des neuen Seebundes erhielt Byzantion
     einen einträglichen Anteil am Bosporuszoll, beteiligte sich jedoch ab 364 v. Chr. an mehreren Unternehmungen, die gegen Athen
     gerichtet waren, um seine wirtschaftliche Stellung und seine Unabhängigkeit zu bewahren. Als einige Bundesgenossen vom Seebund
     abgefallen waren, versuchte Athen erneut eine stärkere Führungsrolle durchzusetzen und löste damit 357 v. Chr. den sog. Bundesgenossenkrieg
     aus, an dem sich auch Byzantion beteiligte. Mit der Niederlage Athens endete der Krieg 355 v. Chr., und der 2. Attische Seebund
     wurde aufgelöst.
    Im Frühjahr 340 v. Chr. begann Philipp II. (336–317 v. Chr.) von Makedonien einen Vorstoß gegen die Meerengen und bedrängte
     zunächst mit neuer Belagerungstechnik die mit Byzantion verbündete Polis Perinthos. Die Stadt blieb jedoch, nicht zuletzt
     durch Hilfe Byzantions, wehrhaft, woraufhin Philipp II. einen Überraschungsangriff auf das stark befestigte Byzantion startete,
     ein Unternehmen, das jedoch ebenso fehlschlug. Der weitere Belagerungskrieg gegen die Stadt brachte dem Makedonenkönig auch
     nicht den erhofften Erfolg, so dass er im Herbst 340 v. Chr. einen Konvoi athenischer Getreideschiffe in seine Gewalt brachte.
     Athen sandte daraufhin zwei Flottengeschwader ins Marmarameer, die die makedonische Flotte schlugen und ins Schwarze Meer
     abdrängten, woraufhin Philipp II. die Belagerung aufgab und geschlagen den Rückzug anordnen musste.
    Die im 3. Jh. v. Chr. in Kleinasien einfallenden Keltenstämme, die Galater, bedrohten bei ihrem Durchzug im Jahre 279 v. Chr.
     auch Byzantion, ließen von einem Angriff auf die Stadt jedoch ab, nachdem ihnen hohe Tributzahlungen zugesichert wurden.
     
    Gemeinsam mit Rom gegen Antiochos
    Als im 2. und 1. Jh. v. Chr. die Römerherrschaft sich auf Kleinasien auszuweiten begann, verbündeten sich die Byzantiner mit
     Rom gegen Antiochos III. (223–187 v. Chr.) und später gegen Mithridates von Pontos, was von Rom mit zahlreichen Privilegien
     honoriert wurde und Byzantion 62 v. Chr. zur freien Stadt machte. Seine Sonderstellung verlor es erst wieder unter Vespasian
     (69–79 n. Chr.), bei den antirömschen Aufständen in den Ostprovinzen. Das Verhältnis zu Rom verschlechterte sich nochmals
     deutlich unter Kaiser Septimius Severus (193–211 n. Chr.) und brachte wohl auch |14| deutliche Einschnitte in der Stadtentwicklung mit sich. Nach der Ermordung des Commodus brach ein heftiger Thronstreit zwischen
     Pescennius Niger und Septimius Severus aus. Byzantion unterstütze hierbei den später unterliegenden Pescennius Niger und wurde
     dafür von Septimius zweieinhalb Jahre lang belagert, geplündert, ausgehungert und am Ende seiner Selbständigkeit beraubt.
     Dies wog umso schwerer, da die zerstörte Stadt Teil
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