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Byzanz - Konstantinopel - Istanbul

Titel: Byzanz - Konstantinopel - Istanbul
Autoren: Frank Schweizer , Stephan W. E. Blum , Ruestem Aslan
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     konnten wieder restauriert werden.
    |21| Heute sind nur noch sehr wenige Bauten aus der Zeit zwischen dem 7. und 10. Jh. erhalten. Unsere Kenntnis über das Stadtbild
     erhalten wir hauptsächlich aus Bauvorschriften und anderweitigen Erwähnungen. Dabei zeigt sich, dass gegen Ende des 9. Jhs.
     offensichtlich die Bevölkerungszahl wieder deutlich angestiegen ist.
     
    Aufbruch in ein neues Zeitalter
    Als durch die Synode von 843 das Ende des Bilderstreits proklamiert wurde, begann Konstantinopel erneut aufzublühen, und es
     folgte das »Goldene Zeitalter« der Stadt unter den Kaisern der Makedonischen Dynastie. Zahlreiche Kirchen wurden neu ausgeschmückt,
     andere unter Basileios I. (867–886) wiederhergestellt und dazu noch acht weitere neu errichtet. Im Jahre 863 wurde im Magnaurapalast
     von Caesar Bardas eine neue Hochschule gegründet, die sich schnell zu einem Zentrum byzantinischer Bildung und Wissenschaft
     entwickelte. Unter Kaiser Konstantin IX. (1042–1055) und dem Patriarchen Michael I. kam es dann 1054 zur endgültigen Trennung
     der griechisch-orthodoxen und der römisch-katholischen Kirche. Knapp zwei Jahrzehnte später sah sich Konstantinopel jedoch
     bereits einem neuen Feind gegenüber: 1071 besiegten die Seldschuken unter Alp Arslan (1063–1072) die Byzantiner bei Mantzikert,
     nordwestlich des Vansees, und besetzten das Innere Kleinasiens. Aus innerbyzantinischen Machtkämpfen ging mit Alexios I. (1081–
     1118) ein Vertreter der Komnenendynastie im Jahre 1081 als Kaiser hervor. Aufgrund des desolaten Zustands seines Heeres und
     der massiven Bedrohung durch normannische Einfälle von der Adriaküste her sowie Angriffen von Slawischen Völkern blieb dem
     Kaiser nichts anderes übrig, als die römisch-katholische Kirche (die ja ihrerseits inzwischen vom östlichen Christentum getrennt
     war) um Hilfe zu bitten. So ersuchte er Papst Gregor VII. (1073–1085) um Entsendung westlicher Truppen; da dieser aber eigene
     Machtkämpfe mit dem deutschen Kaiser auszufechten hatte, kam es nicht dazu.
    Dies änderte sich nach neuerlichem Bitten von Alexios I. unter Gregors Nachfolger Urban II. (1088–1099). So kam es in Europa
     zu Kreuzzugsbewegungen, die die Glaubensbrüder retten und das Heilige Land von den »Ungläubigen« befreien sollten. Während
     des 4. Kreuzzugs fand jedoch ein Angriff auf Konstantinopel selbst statt. Die Venezianer versuchten gemeinsam mit den Kreuzfahrern
     einen Thronwechsel in Konstantinopel durchzusetzen, was letztendlich am Widerstand der Byzantiner scheiterte. Am 17. Juli
     1203 erlag Konstantinopel nach der Belagerung von Galata ein erstes Mal und wurde besetzt. Als Kaiser wurde der von seinem
     Bruder Alexios III. (1195–1203) abgesetzte Kaiser Isaak II. (1203–1204) erneut inthronisiert. Er war jedoch nicht in der Lage,
     die vorausgegangenen Versprechungen, wie die Kirchenunion mit Rom zu veranlassen, hohe Gelder an Venedig zu zahlen oder das
     Kreuzfahrerheer mit 10   000 Soldaten zu unterstützen, einzuhalten.
    Am 13. April 1204 wurde daraufhin die Stadt erneut erstürmt, drei Tage lang geplündert und ein wahres Blutbad angerichtet,
     Kunstschätze geraubt oder auch nur in blinder Zerstörungswut vernichtet. Im darauf folgenden halben Jahrhundert zerfiel die
     Stadt mit ihren einst prächtigen Bauwerken Stück für Stück. Die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich deutlich, der
     Handel ging zurück und die Versorgung der |24| Bevölkerung wurde schwieriger. Vom Papst bestätigt, regierte als oströmischer Kaiser nun Balduin von Flandern (1204– 1205),
     während die byzantinischen Kaiser ins Exil nach Nikäa gingen bzw. das Reich von Trapezunt gründeten.
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    Blick über die Serailspitze mit der Hagia Sophia.
    |24| Nachdem Michael VIII. Palaiologos (1261–1282) seit seinem Sieg bei Pelagonia gezielt die Umgebung Konstantinopels besetzt
     hatte, eroberte er 1261 die Stadt, die er nahezu unverteidigt vorfand. Die Quartiere der Lateiner am Goldenen Horn wurden
     niedergebrannt, und der Kaiser und die lateinische Bevölkerung ergriffen die Flucht. Im Folgenden wurden die Befestigungsmauern
     erneuert, dann die Paläste, Kirchen und Klöster instandgesetzt und die wiedergewonnene, inzwischen fast leere Hauptstadt wieder
     bevölkert.
    Ende des 13. Jhs. nahm eine Serie von Klosterstiftungen durch Adelsfamilien und Angehörige des Kaisers ihren Anfang. Bestehende
     Klöster wurden erneuert und dem Baustil der Zeit angepasst. Ab dem
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