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Byrne & Balzano 4: Septagon

Titel: Byrne & Balzano 4: Septagon
Autoren: Richard Montanari
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Ecke Achte und Race Street, hatten die Detectives sogar darüber diskutiert, ob es sich um einen »richtigen« Mord handelte. Jessica und Byrne gingen zwar davon aus, räumten jedoch zumindest die Möglichkeit ein, dass Caitlin bei einem Unfall ertrunken sein könnte, vielleicht in einer Badewanne, und dass ihr Leichnam nach dem Unfall an den Ort transportiert worden war, an dem man ihre Leiche aufgefunden hatte. In diesem Fall hätten sie es mit Leichenschändung und nicht mit Mord zu tun.
    Eines jedoch stand zweifelsfrei fest: Caitlin O’Riordan war nicht freiwillig hierhergekommen.
    Am Fundort wurde keine Handtasche gefunden, keine Brieftasche – nichts, um die Identität des Opfers zu bestimmen. Caitlin war anhand des Fotos identifiziert worden, das vom FBI auf seiner Website veröffentlicht worden war.
    Caitlin war die ältere der beiden Töchter von Robert und Marilyn O’Riordan aus Millersville, Pennsylvania, einem Ort mit etwa achttausend Einwohnern, fünf Meilen südwestlich von Lancaster. Caitlins zwei Jahre jüngere Schwester hieß Lisa.
    Ihr Vater, Robert O’Riordan, betrieb ein eigenes kleines, gutbürgerliches Restaurant an der George Street in der Stadtmitte von Millersville. Marilyn, die Mutter, war Hausfrau und ehemalige Schönheitskönigin eines Nachbarortes. Beide engagierten sich in der Kirchengemeinde. Sie waren zwar nicht reich, besaßen aber ein schmuckes Haus in einer ruhigen Seitenstraße.
    Caitlin O’Riordan war von zu Hause weggelaufen.
    Am 1. April hatte Robert O’Riordan eine Notiz von seiner Tochter gefunden. Caitlin hatte sie mit rotem Filzstift auf Briefpapier geschrieben, das mit einem Hundemotiv, Scottish Terriern, bedruckt war. Die O’Riordans hatten zwei Hunde dieser Rasse. Das Mädchen hatte die Notiz in seinem Zimmer an den Spiegel geklebt.
    Liebe Mom, lieber Dad
(und Lisa natürlich, Entschuldigung, Lisey ☺ ),
    es tut mir leid, aber ich muss es tun.
    Ich pass auf mich auf. Und ich komme zurück.
Versprochen.
    Ich schicke euch eine Karte.
    Am 2. April wurden zwei Polizeibeamte des Millersville Police Departments zum Haus der O’Riordans geschickt. Als sie dort eintrafen, wurde Caitlin seit neunzehn Stunden vermisst. Die beiden Polizeibeamten fanden keine Hinweise auf eine Entführung oder ein Gewaltverbrechen. Sie nahmen die Aussagen der Familie und der Nachbarn auf, die im Umkreis von einer Viertelmeile wohnten, und schrieben einen Bericht. Der Fall ging durch die unterschiedlichen Abteilungen. Nach zweiundsiebzig Stunden wurde er an das FBI-Büro in Philadelphia weitergeleitet.
    Trotz einer – wenn auch sehr bescheidenen – Belohnung und der Tatsache, dass das Foto des Mädchens in den Lokalzeitungen und auf verschiedenen Websites veröffentlicht wurde, gab es auch zwei Wochen nach Caitlins Verschwinden noch keinen Hinweis darauf, wo sie sich aufhalten könnte oder was aus ihr geworden war. Sie war spurlos verschwunden.
    Als der April zu Ende ging, gab es keinerlei Ermittlungsansätze mehr. Die Behörden gingen davon aus, dass Caitlin O’Riordan einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war.
    Am 2. Mai bestätigten sich die schlimmsten Befürchtungen.
    Der leitende Ermittler im Fall Caitlin O’Riordan, Detective Rocco Pistone, war vor zwei Monaten in den Ruhestand getreten. Im gleichen Monat starb sein Partner Freddy Roarke an einem Schlaganfall, als er sich ein Pferderennen im Philadelphia Park anschaute. Er brach genau vor der Absperrung zusammen, nur wenige Meter von der Ziellinie entfernt. Die Stute mit dem poetischen Namen Heaven’s Eternity , auf die Freddy zwanzig Dollar gesetzt hatte, siegte mit drei Längen Vorsprung. Freddy Roarke holte seinen Gewinn nie ab.
    Pistone und Roarke waren nach Millersville gefahren und hatten Caitlins Schulkameraden und Freunde, ihre Lehrer und Nachbarn und die Gemeindemitglieder befragt. Niemand erinnerte sich, dass Caitlin jemals einen Freund in Millersville oder Philadelphia oder eine Internetbekanntschaft erwähnt hatte. Die Detectives befragten auch einen siebzehnjährigen Jungen aus Millersville namens Jason Scott. Scott sagte aus, dass sie sich zum Zeitpunkt von Caitlins Verschwinden gelegentlich getroffen hatten, wobei er das Wort »gelegentlich« hervorhob. Er erklärte, Caitlin habe die Freundschaft viel ernster genommen als er. Scott gab außerdem zu Protokoll, dass er zum Zeitpunkt von Caitlins Ermordung in Arkansas gewesen sei, wo er seinen Vater besucht habe. Die Detectives bestätigten diese Aussage. Der Fall
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