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BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

Titel: BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer
Autoren: Horst Friedrichs
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begann zu klappern.
    ***
    Seine dunklen Augen blitzten uns verächtlich an. Wir saßen einem Mann gegenüber, dessen Charakter uns ein Rätsel war. Lopez Garcia, der Gangster aus dem sonnigen Chile, zeigte nicht die geringste Spur von Einsicht.
    »Ihr verdammten Yankees«, knurrte er zur Begrüßung, »mit einem Heer von Polizisten geht ihr auf einen einzelnen los. Das sieht euch ähnlich.«
    Mir drohte der Kragen zu platzen. Aber ich blieb ruhig. »Bei Leuten, denen ein Menschenleben nichts bedeutet, gehen wir gern auf Nummer Sicher«, entgegnete ich.
    »Ich weiß«, sagte er kaum hörbar, »ihr habt gewonnen. Es war Pech auf der ganzen Linie. Normalerweise hätte die Sache hundertprozentig geklappt.«
    »Das glauben alle Leute Ihres Schlages«, knurrte Phil ärgerlich, »bis wir sie hinterher eines Besseren belehren.«
    Garcia schien es nicht gehört zu haben. Er sprach leise weiter. Ich gab Phil einen Wink, den Mann nicht zu unterbrechen.
    »Hammond ist ein Schlappschwanz. Seine Pläne waren astrein. Aber ihm fehlt die praktische Erfahrung. Und als es hart auf hart ging, verlor er die Nerven.« Garcia schoß einen grimmigen Blick auf mich ab. »Hätte dieser Idiot mir gesagt, daß Sie ein FBI-Bulle sind, säßen wir bestimmt nicht hier. Ein Trost ist es wenigstens, daß der Dicke vor Gericht nicht zu kurz kommt. Dafür werde ich sorgen. Hat mich eine Menge Nerven gekostet, für ihn die Dreckarbeit zu erledigen. Jetzt soll er zumindest auf diese Weise dafür bezahlen. Die harten Dollars wären mir allerdings lieber gewesen.«
    Lopez Garcia grinste wehmütig.
    »Wie ist Hammond an Sie herangekommen?« erkundigte ich mich.
    »Der Bursche hat seine Leute über die halbe Welt verteilt. Soll mich freuen, wenn der Ring jetzt restlos ausgehoben wird. Hammonds Mittelsmann in Santiago hat mir den Job besorgt.«
    »Daß Sie ganz nebenbei einen gefährlichen Killer erledigt haben, sei nur am Rande vermerkt«, sagte Phil. Garcia richtete sich stolz auf. Er lächelte geschmeichelt.
    Uns ging die überhebliche Art des Chilenen auf die Nerven. Ich ließ den Burschen wieder in seine Zelle bringen.
    »In ausgeruhtem Zustand kann man den Kerl vielleicht halbwegs ertragen«, meinte Phil. Er sprach mir aus dem Herzen. Wir ließen Hammond hereinbringen.
    Der Dicke starrte wie abwesend an uns vorbei. In seinem schwammigen Gesicht zuckte es nervös, als ihn der Beamte auf den Stuhl verfrachtete.
    »Schießen Sie los«, forderte ich ihn auf, »bei unserem ersten Gespräch waren Sie leider nicht sehr redselig, Mr. Hammond.«
    Er zuckte zusammen, als ob er jetzt erst bemerkte, mit wem er es zu tun hatte.
    »Was wollen Sie denn noch von mir?« flüsterte er. »Ich bin erledigt. Genügt Ihnen das nicht?«
    »Leider nicht, Verehrtester!« brummte Phil. »Wir möchten eine ausführliche Story von Ihnen hören. Und anschließend kommen unsere Kollegen vom Rauschgiftdezernat. Die Herren sind an Ihrer werten Person nicht minder interessiert.« Hammond seufzte schwer. »Also gut. Stellen Sie schon Ihre Fragen.«
    »Warum mußten Stevens und Jackson sterben?« begann ich unvermittelt. »Und welche Rolle spielte Captain Witherspoon in der ganzen Geschichte?«
    Der Dicke stieß einen neuen Seufzer aus. »Die drei waren die Mitbegründer meiner Organisation. Bislang führte ich den Laden. Aber ich hatte herausbekommen, daß sie etwas gegen mich im Schilde führten. Wer von den dreien dahintersteckte, wußte ich nicht. Ich durfte keine Zeit verlieren. Deshalb sollten sie allesamt daran glauben.«
    »Die Firma Jackson und Hammond Trading Company war also nur das Aushängeschild«, stellte ich trocken fest.
    »Nein, nein«, ereiferte sich der Dicke, »mein Exporthaus war in jeder Beziehung einwandfrei. Es hat in keiner Weise mit der anderen Sache zu tun. Ich hoffe, daß die Firma auch jetzt weiterlaufen wird. Nur schade, daß es einer der Konkurrenten sein wird, der den Laden übernimmt.«
    »Was hatten Sie mit Banana-Bernie im Sinn?« schoß ich die nächste Frage ab.
    »Mit wem?« Hammond blickte verwundert auf.
    »Immerhin ist der Mann für das Loch verantwortlich, das Sie in Ihrer Schulter spazierentragen«, erklärte Phil nüchtern.
    Der Dicke starrte uns an. »Das hätte, ich beinahe vergessen. Aber ich schwöre Ihnen: Der Kerl, dem ich das zu verdanken habe, war alles andere als ein Mitarbeiter von mir. Ich habe ihn nie vorher gesehen. Aber ich könnte mir denken, daß es Witherspoon war, der den Burschen auf meine Fährte gehetzt hat.«
    »Wir
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