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BY702 - Heroin in harten Händen

BY702 - Heroin in harten Händen

Titel: BY702 - Heroin in harten Händen
Autoren: Heroin in harten Händen
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unmißverständlich die Mündung meines Revolvers in den Rücken, während ich ihm die schwere Luger abnahm.
    »Vorwärts!« sagte ich dann.
    Wir gingen den Pfad zurück, der zum Ufer führte. Die City Police hatte die vier übrigen Burschen bereits festgenommen. Mein Blick fiel auf Professor Rimski, der sich stöhnend den rechten Arm hielt. Er war von einer Kugel getroffen worden.
    In einiger Entfernung bemerkte ich Mr. High, der sich mit Phil und Dillaggio besprach.
    Captain Hywood gab mit dröhnender Stimme Befehle.
    »Jerry!« brüllte er mir entgegen.
    Dann kam er mit Riesenschritten auf mich zu und winkte einigen uniformierten Cops, die ihm folgten. Aufatmend beobachtete ich, wie sich ein Paar solider Handschellen um Bill Carnegies Gelenke schlossen.
    Die Augen des Gangsters flackerten tückisch.
    »Warten Sie ab, Cotton«, flüsterte er. »Die Partie ist noch nicht zu Ende.«
    »Sie haben ausgespielt, Carnegie«, sagte ich kalt.
    »Noch nicht!« Sein Gesicht verzog sich zu einem teuflischen Grinsen. »Noch nicht, Cotton!«
    In diesem Augenblick schlug in meinem Gehirn eine Alarmklingel an.
    Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte den Weg zurück, den ich gerade eben mit Carnegie gekommen war.
    »Jerry!« donnerte Hywood hinter mir her.
    Am Brechen der Äste hörte ich, daß der hünenhafte Captain mir folgte. Ich beschleunigte mein Tempo.
    Dann stand ich auf der Straße und sah mich nach dem Wagen der Gangster um.
    Er war nicht da.
    Der schwarze Chrysler der Gangster war wie vom Erdboden verschwunden. Und mit ihm der Kanister, den Bill Carnegie auf dem Rücksitz verstaut hatte.
    Neben mir brach Captain Hywood durch die Büsche. »Was, zum Teufel, ist los?« dröhnte sein Lautsprecherorgan. »Sie rennen ja, als ob…«
    Er brach ab, als er mein Gesicht sah.
    »Sagen Sie Phil und Dillaggio Bescheid«, rief ich, während ich mich schon zu dem Einsatzwagen wandte, mit dem wir gekommen waren. »Die Partie ist tatsächlich noch nicht ausgespielt. Wir haben noch einen Mitspieler matt zu setzen.«
    ***
    Es wurde bereits hell, als ich den Einsatzwagen durch die breiten gepflegten Straßen des Villenortes steuerte.
    »Willst du uns nicht endlich sagen, wo wir hinfahren?« erkundigte sich Phil.
    »Zu dem Mann, den wir suchen. Dem Mann im Hintergrund.«
    »Und woher, zum Teufel, weißt du seine Adresse?«
    »Du hast seine Adresse schon einmal gesehen«, gab ich zurück. »Genau wie ich. Sie ist dir nur nicht aufgefallen. Aber ich habe sie mir gemerkt.«
    »Du sprichst mal wieder in Kreuzworträtseln«, bemerkte Steve Dillaggio bissig.
    »Das Rätsel wird sich in ein paar Minuten klären.«
    Ich trat auf die Bremse und stoppte den Wagen einige Meter vor der nächsten Straßenkreuzung.
    »Von jetzt an zu Fuß«, sagte ich. »Rechts um die Ecke. Es ist das dritte Haus auf der linken Seite. Aber Vorsicht, bitte. Es ist schon ziemlich hell draußen.«
    »Hatte ich noch gar nicht bemerkt«, knurrte Steve, während wir ausstiegen.
    »Du bleibst am besten am Steuer«, sagte ich zu ihm. »Für den Fall, daß irgend etwas schiefgeht.«
    Er brummte unwillig. »Na, meinetwegen«, willigte er dann ein. »Seid vorsichtig, macht dem guten Onkel Steve keinen Kummer.«
    »Fordere Verstärkung an, wenn wir in zwanzig Minuten nicht zurück sind.«
    »Okay.«
    Wir gingen mit raschen Schritten bis zur Kreuzung und sprinteten über die Querstraße. Das dritte Haus auf der linken Seite war eine feudale weißgetünchte Villa mit breitem Portal und einem mächtig ausladenden Balkon, der auf sechs schlanken weißen Säulen ruhte.
    »Edelkitsch«, stellte mein Freund fest.
    Ich nickte. »Am besten versuchen wir es von der Rückseite aus.«
    »Ja. Grashalme geben eine schlechte Deckung.«
    Wir schwangen uns zunächst einmal über den niedrigen Jägerzaun, der das Nachbarhaus umgab. Den Weg zum Hauptportal konnten wir nicht nehmen: Er führte über eine große, glatte wohlgepflegte Rasenfläche, die im weißgrauen Morgenlicht nicht einmal eine Maus ungesehen hätte überqueren können. Der Nachbargarten, in dem wir jetzt standen, wies zwar ebenfalls nur Rasen auf, aber zwischen den beiden Grundstücken erhob sich eine dichte hohe Hecke aus betäubend duftenden Jasminsträuchern. In ihrem Schatten waren wir einigermaßen vor neugierigen Blicken geschützt.
    Vorsichtig pirschten wir uns zur Rückseite des Hauses vor, schlichen weiter, bis wir an eine weniger dichte Stelle der Hecke kamen.
    Ich schlüpfte hindurch. Phil folgte mir. Vor uns lag wieder
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