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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten
Autoren: Falschgeld-Piraten
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überhaupt in dem Haus?«
    »Das wissen wir nicht.«
    Mr. Perth ließ seinen Blick über die aufgefahrene Streitmacht schweifen. In diesem Moment öffnete sich droben in der Villa ein Fenster, und ein Mann erschien. Er winkte zu uns herunter. »Nicht schießen«, sagte er mit normaler Lautstärke. Die Nacht war still genug, um ihn leicht verstehen zu lassen. Er trug einen kleinen Schnurrbart und einen buschigen Backenbart. Er hob die Hand. »Sie wissen, wen wir hier im Haus - beherbergen, Gentlemen. Wenn Sie die Frau und das Kind und den G-man heil heraushaben wollen, müssen Sie uns schon ziehen lassen. Mit allem, was wir mitnehmen wollen. Haben Sie das verstanden?«
    Mr. Perth trat vor. Er geriet in den Lichtkegel eines Scheinwerfers, den irgend jemand aufgestellt hatte. »Bringham?« sagte er ruhig.
    Der oben im Fenster geriet plötzlich in Bewegung. Die Hand zuckte hoch, es knallte, und eine Kugel schlug zwischen uns in die Erde. Gleichzeitig zischte von links eine gelbe Leuchtkugel los und verschwand in dem Fensterrahmen, der plötzlich leer war.
    »Danke«, sagte Mr. Perth zu dem Colonel, der schon den Mund zu einer Zurechtweisung des cleveren Schützen geöffnet hatte. Und zu mir gewandt: »So kommen wir offenbar nicht weiter. Haben Sie einen anderen Plan?«
    »Ja«, sagte ich. Ich hatte Zeit genug gehabt, mir einen Plan auszudenken. »Wir werden hier vorn ein harmloses, aber wirkungsvolles Feuerwerk inszenieren, mit Drohungen und Versprechungen durch die Lautsprecher. Die Gangster müssen ganz von unserer Schau gefesselt sein. Derweil gehe ich zur Rückfront des Gebäudes. Colonel, haben Sie eine Signalrakete bei sich?«
    »Dutzende«, antwortete Meeringer. »Auch ein tragfähiges Seil, vielleicht zwanzig Yard lang?«
    »Gehört zu unserer Standardausrüstung«, gab er knapp zurück.
    »Wir befestigen das Seil an einer Rakete und schießen es von hinten über das Haus«, erklärte ich. »Hier vorn wird es festgehalten oder irgendwie verankert. Hinten kletterte ich an dem Seil empor, trete ein Fenster ein im ersten Stock und sehe zu, daß ich die Frau und das Mädchen heraushole. Sobald ich sie heraushabe, gehen Sie von vorn massiv gegen das Haus vor. Wenn Sie wollen, können Sie mit einem Ihrer Panzer in die Diele fahren. Aber vergessen Sie nicht, daß mein Kollege Phil noch unten im Keller sitzt. Alles klar?«
    »Aye, Sir«, sagte der Colonel.
    Ich begab mich auf die Rückseite des Hauses, und dann kam auch ein Sergeant der Rangers mit einem unförmigen Schießwerkzeug und einer dicken Rolle Seil. Er kniete neben mir im dicht verfilzten Gras nieder und verband beides miteinander.
    »Wenn ich mir eine Frage erlauben darf«, sagte er.
    »Ja, selbstverständlich?«
    »Ich habe gehört, was Sie Vorhaben, G-man. Will Ihnen ja nicht zu nahe treten. Aber wie wär’s, wenn Sie mich das machen ließen? Ich mache all die Tage nicht viel anderes, als irgendwelche Seile irgendwo hinaufzukriechen und so. Das ist schließlich unsere gewöhnliche Ranger-Ausbildung, und ich bin der Ausbildungsleiter. Vielleicht geht es mir ein bißchen leichter von der Hand als Ihnen, Sir?«
    »Kann sein«, sagte ich. »Aber wenn Sie mich mit einem dieser Schreibtischhengste verwechseln, möchte ich Ihnen doch mal zeigen, was FBI heißt. Außerdem ist das mein Fall. Ich habe dem Mann von der Frau, die da oben irgendwo gefangen ist mit ihrem Kind, versprochen, daß ich sie heraushole. Und das kann ich ja wohl nur selber tun, verstehen Sie?«
    Er strich sich übers Haar.
    »Denke schon. Sie haben recht, G-man. Aber Sie haben doch nichts dagegen, daß ich an diesem Seil nachkommen darf, wenn es da oben für mehr als einen Mann zu tun gibt?«
    »Nicht das geringste. Können wir schießen?«
    Von vorn, vor dem Haus, kam Spektakel. Lautsprecher röhrten und Lichter flammten.
    »Los!« sagte ich. Er hielt das Abschußgerät hoch und drückte auf den Bügel. Die Rakete jagte zischend hoch in die Luft und zog das Seil Ring für Ring von dem Stapel ab. Hinter dem Haus senkte sie sich nieder, und das Seil legte sich über den Giebel.
    Die Kollegen vor dem Haus hatten es ergriffen, und es straffte sich. Auf unserer Seite war es an einem der alten Zaunpfähle befestigt.
    »Alles klar?« fragte der Ranger. Ich nickte und griff mir das Seil. Langsam hangelte ich mich hoch. In Höhe des ersten Stockwerkes war ich noch zwei Yard von der Hauswand entfernt.
    »Nachlassen!« rief ich nach unten. Augenblicklich wurde das Seil schlaff, und ich prallte gegen die
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