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Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!

Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!

Titel: Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!
Autoren: J. J. Preyer
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fragte der sonst so stille Lehrer.
    Ruth blickte ihn ernst an und schlug ihm vor, frei zu phantasieren, was mit ihr los sein könnte.
    „Sie sind nicht bei der Sache“, begann der Mann. „Ihre Gedanken sind anderswo. Sie sehen unser Treffen nur als Pflicht, die Sie diszipliniert hinter sich bringen wollen, um zum Eigentlichen zurückzukehren, das, was Ihnen wichtig ist.“
    „Gut so. Machen Sie weiter“, ermunterte ihn Ruth. „Was könnte das sein, das Sie als das Eigentliche, das Wesentliche, bezeichnen?“ In diesem Moment meldete sich ihr Mobiltelefon. Sie ignorierte es.
    „Da sehen Sie. Ein Anruf“, sagte der Mann.
    „Ein Anruf für mich, nicht von mir. Machen Sie weiter! Was ist das Wesentliche?“
    „Ein Mensch, ein geliebter Mann“, sinnierte der Klient und schüttelte den Kopf. „Nein. Menschen sind für Sie nicht wirklich interessant. Für Sie zählen Ideen und Materielles.“
    „Wie kommen Sie auf Materielles?“
    „Sie betonen doch immer die Bedeutung von Besitz, von Geld, als Mittel, die Welt gestalten zu können.“
    „Ich verstehe. Sie meinen also, für mich zählen nicht Menschen, sondern irgendwelche Ideen, die ich mithilfe von materiellem Besitz verwirklichen will.“
    „Nicht ganz“, verbesserte der Mann. „Es geht Ihnen um Macht, um die Möglichkeit, andere Menschen zu manipulieren, sie zu beherrschen. Aber entschuldigen Sie, das sind harte Worte. Oder?“
    „Die im Rahmen einer Therapie durchaus ihre Berechtigung haben“, versicherte Ruth dem Mann und fragte, ob er sonst noch etwas zum Thema vorbringen wolle.
    „Nein. Das ist alles, was ich sagen kann.“
    „Und wie geht es Ihnen jetzt, nachdem Sie den Mut aufgebracht haben, mir ...“
    Ruths Handy klingelte erneut. Der Klient blickte Ruth triumphierend an. Er fühlte sich in seinem Verdacht bestätigt, dass sie sich nicht auf ihre Arbeit konzentrierte, doch sie reagierte wieder nicht auf den Anruf und bat den Mann mit ruhiger Stimme: „Und jetzt machen wir einen Versuch, das Gesagte zu vertiefen. Nehmen Sie all das, was Sie meinen, in mir gesehen zu haben und testen Sie, ob es nicht eher auf Sie selbst zutrifft! Unverbindlich, versuchsweise.“
    „Sie meinen ...“
    „Wenn Sie das Wort Sie , also des Gegenübers, durch ich ersetzen.“
    Der Mann begann zögerlich: „Ich bin nicht bei der Sache. Mit dem Kopf ganz woanders, weil mir Menschen nichts bedeuten. Ich habe keine Lebensziele, will nur Geld und Macht, um andere zu beherrschen ... Nein, das trifft auf mich nicht zu. Hoffe ich.“ Der Mann schaute Ruth erschrocken an.
    „Das ist natürlich überspitzt. Aber könnte es nicht sein, dass es im Kern stimmt?“
    Der Mann nickte stumm, er hatte Tränen in den Augen. „Mir fehlt der Sinn in meinem Leben“, sagte er mit tonloser Stimme.
    Sie diskutierten bis zum Ende der Stunde. Ruth schaffte es, sehr intensiv auf den Mann einzuwirken. „Lassen Sie sich die heutige Stunde in Ruhe durch den Kopf gehen“, sagte sie noch. „Finden Sie heraus, was auf Sie zutrifft und womit Sie tatsächlich mich meinen. Wir können uns das nächste Mal damit beschäftigen.“
    Als der Mann die Tür hinter sich geschlossen hatte, rief Ruth ihren Freund an. Sie hatte natürlich gesehen, dass die Anrufe von ihm kamen.
    Stefan meldete sich aufgeregt: „Es ist etwas Furchtbares passiert. Das Blockhaus ist abgebrannt. Es tut mir so leid. Ich kann nichts dafür ... glaube ich.“
    „Ist dir etwas passiert?“, fragte sie atemlos.
    „Nein, außer ein paar angesengten Haaren. Ich war plötzlich so müde und muss eingeschlafen sein. Als ich aufwachte, brannte alles um mich herum.“
    „Ich bin gleich bei dir!“ Sie ließ alles stehen und liegen und fuhr, so schnell es ging, zu ihrem Freund. Sie fand ihn, nur spärlich bekleidet vor der Ruine des Blockhauses ihres Vaters. Das Gebäude war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Der Schornstein ragte als schwarzer Finger in den nebelgrauen Himmel. Es roch widerlich.
    „Alles ist weg! Unsere Kleidung, mein Notebook, das Haus ...“ Stefan weinte fast.
    „Mach dir keine Sorgen!“ Ruth umarmte Stefan. „Wichtig ist, dass dir nichts passiert ist.“
    „Die Feuerwehr spricht von Brandstiftung.“ Es sprudelte nur so aus Stefan heraus. „Molotowcocktail. Die Polizei hat mich intensiv befragt ... Irgendwie habe ich den Eindruck, sie verdächtigen mich ...“
    „Beruhige dich, Stefan! Aber vielleicht ...“
    „Hast du einen Verdacht, Ruth?“
    „Wer fällt dir ein, Stefan?“
    Der junge Mann
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