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Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!

Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!

Titel: Butler Parker Buch 1 - Der Butler setzt auf Sieg!
Autoren: J. J. Preyer
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Englisch sollte er auch beherrschen. Eine knifflige Aufgabe, all diese Details unter einen Hut zu bringen, auch wenn dieser, wie in seinem Fall, eine Spezialanfertigung aus Stahl war.
    „Oh my God, Sie sehen ja tatsächlich wie ein richtiger Butler aus“, begrüßte ihn Lady Marbely in beinahe akzentfreiem Deutsch.
    Der Butler verneigte sich leicht. „Immer zu Ihren Diensten, Milady.“
    Vor dem Butler stand eine jugendlich wirkende Einundsiebzigjährige, die ihm die rechte Hand zum Gruß entgegenstreckte.
    Er fragte sich, ob er den Handschuh ausziehen sollte.
    „Anlassen“, sagte die Lady und lächelte ihn aus ihren wasserblauen Augen freundlich an. „Ein Butler lässt die Handschuhe stets an. Und er schüttelt der Dame nicht die Hand, sondern deutet einen Handkuss an. Etwa so.“ Mit diesen Worten beugte sich Lady Marbely über die Hand ihres neuen Butlers und demonstrierte, was sie meinte.
    „Ich war um eine möglichst perfekte Vorbereitung bemüht“, sagte der Butler, „bin aber auf Ihr freundliches Wohlwollen angewiesen. Kleinere Unzulänglichkeiten bitte ich höflichst zu verzeihen.“
    „Wie heißt es so schön am Ende von Some Like It Hot ? Nobody is perfect. Nicht einmal Henry, mein Butler in Marbely House, kann und weiß alles.“ Die kleine Frau mit dem grau-rötlichen Haar, deren dezente Kleidung die durchaus vorhandenen Rundungen elegant kaschierte, strahlte ihr Gegenüber entwaffnend an.
    „Ich danke für Ihren Großmut, Milady, in der Hoffnung, diesen nicht allzu sehr beanspruchen zu müssen.“
    „Also, ich bin Milady, und Sie sind ...“
    „Nennen Sie mich James!“
    „Kein deutscher Name?“
    Er überging die Frage. „Sie erlauben mir das Kompliment: Ihr Deutsch ist fehlerlos, nahezu perfekt.“
    „Auch ein Butler sollte bei der Wahrheit bleiben. Meine Deutschkenntnisse sind eingerostet. Aber ich hoffe, sie im Siegerland aufpolieren zu können. Man spricht doch Deutsch hier?“ Sie lachte dezent. „Was ich am Flughafen hörte, klang nicht danach. Ich wähnte mich in Amerika.“
    „Die Leute sprechen den lokalen Dialekt, das Siegerländer Platt“, erklärte der Butler. „Die Phonetik ist Ihrer Sprache sehr ähnlich.“
    „Ach, James, wenn Sie mir ein Beispiel davon geben könnten!“
    Der Butler konzentrierte sich, dann begann er: „Komm, Lädi, mr wonn Platt schwätze, dat rummt beasser!“
    „Und das heißt, lieber James? Sie übersetzen es mir doch!“
    „Das hat keine besondere Bedeutung. Es drückt aus, dass die Mundart das gemütlichere Sprachmedium ist. Wenn Milady so belieben.“
    „Ach, wie liebe ich die Sprache und die Kultur dieses Landes! Die Musik, die Märchen, die Lieder!“
    „Die Politik wohl weniger. Wenn ich mir diesen Einwurf gestatten darf.“
    „Bleiben wir auf sicherem Terrain, äh ...“
    „James.“
    „Richtig, James. Bleiben wir bei den alten Werten Deutschlands.“
    „Sie befehlen, Milady, ich werde bestrebt sein, Ihren Wünschen nachzukommen.“
    „Gut, dann bereiten Sie uns Tee, und wir planen die nächsten Schritte.“
    Der Butler atmete auf. Das Ärgste schien überwunden. Er wusste, wie man perfekten englischen Tee machte und begab sich in die Küche der Suite.
    Lady Marbely war ins Siegerland gereist, weil sie an den Begräbnisfeierlichkeiten ihres unter mysteriösen Umständen verstorbenen Cousins teilnehmen wollte, der sie als Alleinerbin eingesetzt hatte. Die Aufgabe des Spezial-Butlers war es, die Lady dabei zu unterstützen und zu beschützen. Die Erklärungen, die ihm Mister Prince dazu telefonisch gegeben hatte, waren mehr als beunruhigend gewesen, auch für einen Spitzenmann des SSI.
    SSI konzentrierte sich auf besonders heikle Fälle. Dem Special Service International standen Topleute der Verbrechensbekämpfung in den Bereichen Polizei, BKA, BND zur Verfügung. International kooperierte SSI mit FBI und PSA. Der Butler war einer der Mitarbeiter. Und er wusste, dass der Schutz der Lady und die Lösung der vielfältigen Probleme rund um den Tod ihres Cousins und dessen berufliche Tätigkeit nicht leicht würden.
    Umso wichtiger war es, dass Lady Marbely sich während ihres Aufenthaltes in Deutschland einigermaßen wohlfühlte. Dazu gehörte das richtige Ambiente.
    Das Viersternehotel war zweckmäßig eingerichtet. Die Suite im obersten Stockwerk bot einiges an Komfort, doch fehlte das spezielle Flair für eine an Luxus gewöhnte Dame.
    Das Teegeschirr, mit dem der Butler soeben hantierte, wirkte bescheiden, wie die gesamte
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