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Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)

Titel: Buschfeuer: Australien-Thriller (German Edition)
Autoren: Bronwyn Parry
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zu.
    Sobald sie an der Straße waren, versuchte Gil auf Abstand zu Kris zu gehen, doch ihr fester Griff um seine Hüfte ließ das nicht zu. » Machen Sie weiter. Ich bin sicher, dass sie uns nachschauen. «
    » Ich habe mir keine Rippe gebrochen « , erklärte er. » Das ist nicht meine erste Prügelei, und ich bin sicher, dass nichts gebrochen ist. Und mit meinem Kopf ist auch alles in Ordnung. «
    » Freut mich. Denn wenn ich heute Nacht noch einmal nach Birraga fahren müsste, wäre ich ernsthaft sauer. «
    Sie löste den Arm um ihn erst, als sie bei den Polizeiautos auf der anderen Straßenseite waren.
    » Rein mit Ihnen. Wir fahren auf die Wache, damit ich Ihre Wunden versorgen und Ihnen ein paar Fragen stellen kann. «
    » Soll ich Beth bitten, rüberzukommen und sich um ihn zu kümmern, damit du inzwischen Adam beim Aufnehmen der Protokolle helfen kannst? « , bot Ryan an.
    » Nein. Sie hat mit der Versammlung alle Hände voll zu tun. Und wenn ich jetzt gleich wieder da reingehe, könnte es sein, dass mir der Deckel hochgeht. « Wütend stieß sie einen Seufzer aus. » Wenn du Adam etwas moralischen Beistand leistest, wäre ich dir sehr verbunden, Ryan. Scheu dich nicht, blutrünstige Geschichten aus deinen Boxkampftagen zum Besten zu geben und diesen Kerlen ordentlich Muffensausen zu machen. Die sollen sich ruhig in die Hosen scheißen vor Angst, vielleicht kapieren sie dann endlich, dass in diesem Ort nicht noch einmal jemand gelyncht wird. «
    » Ich glaube, ich muss Ihnen danken « , sagte Gil in die Stille, als sie ihn die zwei Straßen zur Polizeistation fuhr.
    » Auf die Knie sinken und mich um Vergebung anflehen müssen Sie, weil sie mir den ersten ruhigen Abend zu Hause seit einer ganzen Woche ruiniert haben. «
    » Würde das denn etwas nützen? «
    » Nein. « Wie ein Berserker schaltete sie einen Gang herunter und hielt vor dem Polizeigebäude an. » Was haben Sie sich dabei gedacht, Gillespie, die so auf Sie einprügeln zu lassen? Sie sehen mir nicht gerade wie einer aus, der gewohnheitsmäßig die andere Wange hinhält. «
    Ja, da hatte sie wohl recht. Mit dem größten Vergnügen hätte er Jim Barrett das Gesicht in den Staub gedroschen, als der mit seinen Söhnen in den Kampf eingestiegen war. Aber er hatte im Laufe der Jahre gelernt, sich nicht auf jede Schlacht einzulassen. Es war gekommen, wie es kommen musste– Mann, im Grunde war es unausweichlich, da er den Fuß nun einmal in den Ort gesetzt hatte–, und ihm war auch klar, warum.
    » Ich dachte mir, wenn es Mick Barrett hilft, seine über die Jahre aufgestaute Wut loszuwerden, indem er mir ein paar überbrät, dann werde ich die Schläge eines alten Mannes verkraften. «
    Sie würgte den Motor ab und zog den Zündschlüssel. » Tja, aber es war nun mal nicht nur Mick, nicht wahr? Hatten Sie ernsthaft vor, sich von den Vieren als Punchingball missbrauchen zu lassen? «
    » Nein. Aber ich wusste, was ich von den Schaulustigen zu halten hatte, genau wie Sie. Wenn ich mich gewehrt hätte, dann hätten nicht nur vier auf mich eingeprügelt, sondern ein ganzes Dutzend. Mit vieren kann ich es aufnehmen. Aber wenn es mehr werden, sieht es langsam schlecht aus. «
    Und als er das sagte, fiel ihm wieder ein, was er vor rund zwei Jahren am Rande mitbekommen hatte, und mit einem Mal ergaben ihre Wut und ihre Reaktion auf das Geschehen plötzlich Sinn. Ein Lynchmob aus Einheimischen hatte einen alten Mann zu Tode geprügelt, weil man ihn für den Entführer und Mörder der kleinen Sutherland-Tochter gehalten hatte. Das war der erste einer ganzen Serie von Todesfällen gewesen, die den Ort nicht zur Ruhe kommen ließ, während ein Mörder seine kranken Spielchen spielte.
    » Ja, so ist es wohl « , brummelte sie und seufzte aus tiefster Seele auf. » Kommen Sie rein, damit ich mich um Ihr Gesicht kümmern kann. «
    Sie führte ihn nicht in die eigentliche Polizeistation, sondern in die Dienstwohnung dahinter. Ihr persönlicher Bereich. Ihr Zuhause. Sie knipste das Küchenlicht an, schob einen Stapel Bücher und Zeitungen auf dem Kieferntisch zur Seite und gab ihm ein Zeichen, sich zu setzen.
    » Ich hole den Erste-Hilfe-Kasten « , murmelte sie und verschwand im Flur. Er nutzte die Gelegenheit und blickte sich in dem Zimmer um. Die leichte Unordnung in der Wohnung zeugte von einem geschäftigen Alltag. Die Bücher und Zeitungen, die sie aus dem Weg geschoben hatte, ein kleiner Stapel ungeöffneter Briefe, eine Tasse mit Kaffeesatz, eine Handvoll
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