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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen
Autoren: Johann Schneider
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in unserer Gesellschaft als unnatürlich wahrgenommen. So reagieren Vorgesetzte und Mitarbeiter mit Unverständnis und meinen, man sei krank, wenn man sich einfach nur erholt. Als sich der Fußballtrainer Ralf Rangnick wegen seiner Erschöpfung eine Auszeit nahm, wurde auch ihm gleich ein Burnout-Syndrom zugeschrieben.
    Tipps
Überprüfen Sie Ihren Arbeitsaufwand und schauen Sie, ob er in einem guten Verhältnis zu Ihrem Privatleben steht.
Machen Sie Pausen und erholen sich.
Wenn Sie nach Hause kommen, fragen Sie sich, bevor Sie die Haustür öffnen: „Stecke ich innerlich noch in meiner Arbeit?“ Und: „Bin ich bereit, jetzt in mein Privatleben zu wechseln?“
Treten Sie erst ein, wenn Sie eine eindeutige Entscheidung für Ihr Privatleben getroffen haben.
Nehmen Sie bewusst die Türklinke in die Hand.
Treten Sie über die Schwelle und lassen sich bewusst auf Ihre Privatwelt ein.
2.3 Haushalt
    Es gibt einen Lebensbereich, der im öffentlichen Bewusstsein stark unterschätzt und von uns selbst und der Gesellschaft wenig oder gar nicht geachtet wird: der Haushalt. Ihn möchte ich jetzt beschreiben.
    Der Lebensbereich Haushalt beinhaltet
ein Haus oder Dach über dem Kopf erhalten;
die Wohnung instand halten und sie gemütlich machen;
Essen zubereiten;
für den täglichen Bedarf einkaufen;
waschen, bügeln, Kleider in Ordnung halten;
Kinder, Eltern, alte Menschen, Tiere versorgen;
den Garten pflegen; evtl. Gemüse anbauen;
uns mit den täglichen Notwendigkeiten versorgen.
    In diesem Lebensbereich arbeiten insbesondere Frauen als Hausfrauen, aber auch Männer als Hausmänner. Sie werden nicht direkt bezahlt und sind im öffentlichen Ansehen wenig geachtet, werden oft sogar missachtet. Mit nicht direkt bezahlt meine ich, dass vielen erst im Falle einer Scheidung klar wird, dass sich diese Tätigkeit in Geld aufrechnen lässt und dass dies gesetzlich und rechtlich im Ehevertrag geregelt ist. Ich hielte es für günstig, wenn der erwerbstätige Teil eines Paares das Gehalt halbieren und auf zwei Konten, eines für jeden Partner, einzahlen würde. Damit würde sichtbar dokumentiert, dass es vordergründig bezahlte und unbezahlte Berufe gibt, dass es eine Arbeitsteilung gibt und diese ein klares Geschäft ist. Ich verfahre in meiner Ausbildungs-, Beratungs- und Therapiepraxis seit 1990 so, dass ich die Tätigkeit im Haushalt auch als Beruf bezeichne und sie deutlich als einen solchen hervorhebe.
    Vielleicht kennen Sie den Werbespot, in dem sich eine (Haus-)Frau als „erfolgreiche Managerin eines kleinen Familienunternehmens“ vorstellt. Dieser Werbespot spricht vielen aus dem Herzen, die sich in diesem Lebensbereich, dieser Rolle, nicht gesehen, nicht geachtet und manchmal auch entwürdigt und beschämt fühlen. Das Bedürfnis, in dieser Tätigkeit geachtet und wert-geschätzt zu werden, bringt der Spot elegant auf den Punkt.
    In der öffentlichen Meinung gibt es jedoch eine starke Tendenz, diesen Bereich hintan zu stellen und stattdessen der Erwerbsarbeit (der bezahlten Arbeit [4] ) eine größere Bedeutung zuzumessen. Mit welchem Ergebnis? Immer weniger Menschen fühlen sich mit dieser Tätigkeit wohl und es wird immer weniger Zeit auf Arbeit im Haushalt verwendet. Das Wissen und die Fertigkeiten einer Wohn-, Ess-, und Lebenskultur gehen verloren und die Menschen lassen sich zunehmend in ihrer Selbstständigkeit und Eigenständigkeit darin, sich selbst zu versorgen, durch die Nahrungsmittelindustrie und andere „Versorgungsunternehmen“ einschränken – und krank machen [5] .Wir werden somit Abhängige der Industrie und des Staates. Wer kann heute noch selbst
Energie herstellen,
Nahrungsmittel herstellen,
Bauen,
Essen zubereiten,
Kinder großziehen,
hilfsbedürftige Angehörige versorgen?
    Der Lebensbereich Haushalt ist für das Wohlergehen wichtig und braucht Zeit. Ich erlebe in Gesprächen immer wieder, wie „das bisschen Haushalt“ abgewertet wird, wie Frauen und Männer selbst gering schätzen, was sie hier Wertvolles für sich und andere tun.
    Tipps
Gehen Sie bewusst mit Ihrem Haushalt um.
Entscheiden Sie, was Sie selbst übernehmen und was Sie durch andere erledigen lassen.
Finden Sie einen für Sie passenden Weg zu haushalten.
Sprechen Sie sich (immer wieder) mit Ihrem Partner / Ihrer Partnerin / Ihren Kindern ab.
Fühlen Sie sich in Ihrer Wohnung oder Ihrem Haus zu Hause, heimelig und wohl.
2.4 Paarbeziehung – Liebesbeziehung und Partnerschaft
    Wir leben als Menschen in Gemeinschaft mit anderen Menschen.
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