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Burnout vorbeugen und heilen

Burnout vorbeugen und heilen

Titel: Burnout vorbeugen und heilen
Autoren: Johann Schneider
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Partnerschafts- und Liebesbeziehung treffen.
    Und auch hier steht für uns eine Falle bereit: dass wir es nicht mehr wagen, nach dem Ende von Verbindungen keine neuen Freundschaften mehr zu knüpfen und zu pflegen, sondern uns in Bitterkeit und selbst gewählter Isolation vergraben, in der falschen Überzeugung, nicht beziehungsfähig zu sein.
    Tipps
Wenn Sie noch keine Freundschaft pflegen, fangen Sie jetzt damit an. Die Amerikaner sagen ganz pragmatisch: „Wenn du noch keine Freunde hast, mache dir welche.“ Den deutschen Begriff „Freundschaft pflegen“ habe ich hier ganz bewusst verwendet. Er trifft die Tatsache der eigenen ausdauernden Aktivität genau.
Verabreden Sie sich mit Freunden. Machen Sie das so selbstverständlich, wie Sie Ihre anderen „Verpflichtungen“ einhalten.
„Beschweren“ Sie Freundschaften nicht zu sehr. Ernsthaftigkeit kann auch mit Leichtigkeit verknüpft sein. Genießen Sie in Freundschaften neben dem Ernsthaften auch das Leichte und Lockere.
Feiern Sie mal ein Fest mit all denen, die Sie mögen. Anlässe lassen sich immer finden.
Lachen und spielen Sie in Freundschaften.
2.6 Bekannte
    Als Bekannte bezeichne ich Menschen, denen wir immer wieder begegnen, denen wir jedoch nicht unser Innerstes zeigen. Mit ihnen teilen wir Gewohntes und tauschen mehr oder weniger unverbindlich Zuwendung mit ihnen aus. Wir sehen sie, wir grüßen sie, wir reden mit ihnen über das Wetter, die Welt, über Politik, Sport, Autos, Männer, Frauen, Kinder oder Tiere. Bekannte tragen zu unserem Wohlbefinden bei, vermitteln sie uns doch das Gefühl von Normalität, von einer Alltagsatmosphäre, in der wir uns kundig bewegen. Überlegen Sie doch einmal, wie es für Sie wäre, wenn die Verkäuferin beim Bäcker, die Sie mindestens einmal die Woche sehen, nicht mehr grüßen, der Pförtner am Betriebseingang Ihnen nicht mehr zuwinken würden oder wenn die Nachbarn Sie nicht mehr kennen, Menschen, mit denen Sie Sport treiben, nicht mehr mit Ihnen lachen und feiern würden?
    Wir sind leicht geneigt, Bekanntschaften als etwas Oberflächliches abzutun. Das wäre nicht angemessen, denn sie tragen sehr viel zu unserer Lebensatmosphäre bei, zum Fluidum, in dem wir uns täglich bewegen.
    Tipps
Wie grüßen Sie Bekannte? Schauen Sie sie mal etwas länger an und blicken Sie ihnen in die Augen.
Halten Sie ruhig ab und an einen kleinen Plausch.
Begegnen Sie Verkäuferinnen und Verkäufern, die Sie immer wieder sehen, mit Achtung. Halten Sie für diese Menschen einen freundlichen Blick, ein nettes Wort, eine kleine Anerkennung, einen kleinen Trost bereit.
2.7 Kinder
    Weniges erleben wir unbefangener und unmittelbarer als das strahlende Lachen, das herzergreifende Weinen eines Kindes. Kinder vermitteln uns Lebensfreude, Ursprünglichkeit, Kreativität und bedingungslose Zuneigung und pure Glücksgefühle. Sie sprechen unsere ursprünglichen Seiten an und wecken Wesenszüge, die in uns schlummern. Kinder erinnern uns an uns selbst als Kind, an unsere lang zurückliegenden schönen wie schmerzhaften Erfahrungen. Lassen wir uns auf diese Impulse ein, dann nutzen wir eine Chance, uns weiterzuentwickeln und uns mit unserer Vergangenheit zu versöhnen. Wir können auf diese Weise nicht gelebte, in der Vergangenheit „weggedrückte“ Potenziale freilegen und sie nun als Erwachsene ins Leben bringen und entfalten.
    Es müssen nicht „eigene“ Kinder sein, auf die wir uns einlassen, die wir fördern und begleiten. Kinder sind sowieso nicht unser Eigen, sie gehören uns nicht. Es können Nichten, Neffen, Nachbarskinder sein oder Kinder, die wir adoptieren. Entscheidend ist, dass wir uns auf sie einlassen, sie fördern und begleiten, mit ihnen spielen, singen und lachen, weinen und zornig mit ihnen sind, sie trösten und pflegen, sie in den Arm nehmen und gehen lassen, mit ihnen Dinge entdecken und lernen.
    Im Kontakt mit Kindern wird unsere natürliche Seite wachgerufen, für jemanden da zu sein, Fürsorge zu empfinden und geben zu wollen. Aus einer neugierig-bewussten erwachsenen Haltung heraus können wir diesen Instinkten und Impulsen folgen und neue, erwachsene Formen der Fürsorge und Verantwortung entwickeln – zunächst für die Kinder, dann auch für uns selbst und andere Erwachsene.
    Probieren Sie diese fürsorgliche Haltung einmal aus: Seien Sie das nächste Mal, wenn Sie etwas falsch gemacht haben, sich selbst gegenüber so natürlich herzlich, verständnisvoll und fürsorglich zugewandt, wie Sie es instinktiv einem
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