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Burnout - Auftanken Und Heilen

Burnout - Auftanken Und Heilen

Titel: Burnout - Auftanken Und Heilen
Autoren: Dr. Med. Berndt Rieger
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dieses ausgezeichneten Minerals in der Medizin einsetzen wird.
     
    Lithiumsalze kann Ihr Arzt verschreiben. Sinnvoll erscheint auch ein sanfter Therapieversuch mit Lithium chloratum D6, 5 x 1 Tablette dieses Schüßler-Ergänzungssalzes über drei Wochen. Es enthält nur sehr wenig, aber homöopathisch aktiviertes Lithium, was ein sanfter erster Schritt der Behandlung in diese Richtung wäre. Dieses Schüßler-Salz kombiniert sich auch gut mit beispielsweise Lithium-Aspartat, 3 x 1 Tablette täglich und gehört zu den am häufigsten verschriebenen Arzneien gegen Burnout-Syndrom in meiner Praxis.
     
    Nicht gegeben werden darf Lithium bei Menschen mit schwerer Nierenschwäche oder Herzschwäche, in der Schwangerschaft oder bei Nebennierenschwäche. Nebenwirkungen sind möglich, darunter Gewichtszunahme, Kreislaufstörungen, Zittern, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Durst, verstärktes Wasserlassen und Schilddrüsenfunktionsstörungen. Damit es nicht zu einer Vergiftung kommt, sollte man zumindest anfänglich den Wirkspiegel im Serum durch den Arzt kontrollieren lassen. Dieser liegt zwischen 0,5 und 1,0 mmol/l. Nebenwirkungen und Vergiftungserscheinungen treten ab 1,5 mml(l ein.
     
     
     
     
Antidepressiva
     
    Eine geistige Erschöpfung, die zu Schwäche und Antriebslosigkeit geführt hat, wird beim Nervenarzt mit der Diagnose „Depression“ bedacht und dementsprechend mit „Antidepressiva“ behandelt. „Ich habe doch keine Depression!“ rufen Patienten dann gerne, weil es sie stört, dass sie als „psychologischer“ Fall gelten sollen, die womöglich noch selbst schuld an allem sind.
    Diese verkürzten Betrachtungsweisen auf beiden Seiten – sowohl von Seiten der Behandelten wie der Therapeuten – behindern den offenen Blick auf das Geschehen. Wenn Sie ausgebrannt sind, sind Sie automatisch depressiv. Sie stehen, naturheilkundlich gesprochen, auf den Trümmern Ihres Lebens und sind „erdig“ geworden, also kühl und trocken wie Wüstensand. Die „Bewässerung“, aus der neues Leben entstehen kann, können dann in einer Zeit, in der der Körper diese Leistung nicht mehr vollbringen kann, auch „Antidepressiva“ sein. Denn diese sind geradezu zu diesem Zweck entwickelt worden. Sie erhöhen die Versorgung des Gehirns mit wertvollen Botenstoffen und sind deshalb im Grunde genommen Nahrungsergänzungsmittel in einer schweren Zeit. Die meisten Patienten leiden unter der Idee, davon „abhängig“ zu werden. Das Wort trifft hier nicht zu. Abhängigkeit ist ein Begriff, der Suchtverhalten einschließt. Antidepressiva können durchaus abgesetzt werden. Leider geht es manchen Patienten aber, die sie genommen haben, so wie einem Diabetiker, der Insulin braucht oder einem Autofahrer, der sich plötzlich in den Kopf gesetzt hat, sein mit einem Dieselmotor ausgestattetes Auto nicht mehr mit Diesel betanken zu wollen. Sie laufen ohne Antidepressiva leer, landen wieder in der Grube der Erschöpfung, Niedergeschlagenheit und Starre.
     
    Antidepressiva sind nicht so wirkungsvoll wie man sich wünschen würde, doch sie helfen etwa doppelt so häufig wie Placebos. Etwa zwei Drittel der Behandelten berichtet über eine deutliche Besserung. Zehn Prozent der Arzneimittelausgaben in Deutschland finden für Antidepressiva statt, das sind mehrere Milliarden im Jahr.
     
    Wenn Sie ein Antidepressivum nehmen, müssen Sie oft mehrere Wochen warten, bis Sie seine Wirkung einschätzen können. Mitunter aber spüren Sie die Wirkung schon nach der ersten Tablette. Egal, ob es nun sehr schnell oder eher langsam zu einem Wirkungseintritt kommt: Es ist äußerst wichtig, dass Sie sich beobachten und spätestens nach drei Monaten kühl darüber nachdenken, was diese Therapie nun eigentlich bewirkt hat. Denn wenn es nicht gar so viel bringt, kann man es auch gut wieder absetzen. Am Besten, Sie legen ein Tagebuch Ihrer Beschwerden an und vergleichen die Passagen von heute und in drei Monaten, um zu sehen, was sich gebessert oder zurückgebildet hat.
     
    Ein Großteil der heute noch verordneten Antidepressiva hemmen zwar die Wiederaufnahme von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin in die Nervenzellen, wodurch diese an der Oberfläche stärker durch diese Botenstoffe erregt werden. Das wirkt sich günstig für die Stimmungslage aus. Leider stimulieren sie dabei aber auch noch zusätzlich Acetylcholin-, Histamin- und Adrenozeptoren, was eine große Anzahl von automatischen Nebenwirkungen zur Folge hat. Bei der Auswahl dieser Arzneien
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