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Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Titel: Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)
Autoren: Annette Eickert
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amüsieren. »Wo hat er dich denn aufgegabelt? In der Gosse? Lass mich raten, bestimmt in Agnon. Dort ist er gerne. Agnon ist schon fast zu seiner zweiten Heimat geworden. Das ist so typisch für ihn. Nur nicht sehr förderlich, wenn man noch Aufgaben zu erfüllen hat und seinen Pflichten deswegen nicht immer rechtzeitig nachkommt .« Nach einer kunstvollen Pause, während ihre scharfen Worte bei mir wie Gewehrkugeln einschlugen, ballte ich säuerlich die Hände. Schließlich fügte sie feierlich hinzu :» Mein Name lautet Aurie. Ich bin … «
» Die Mätresse von Metatron. Verschwinde, Aurie. Du hast hier nichts zu suchen . «
Erschrocken schaute ich über meine Schulter. Hinter mir stand Eljakim. Wenn Blicke töten könnten, wäre diese Aurie auf der Stelle tot umgefallen. Seine schönen Augen waren zu Schlitzen verengt, seine Lippen fest aufeinander gepresst. Ich hätte es zwar nie öffentlich zugegeben, aber ich war froh, ihn zu sehen. Nur noch ein paar Minuten länger und ich hätte wahrscheinlich freiwillig die Flucht ergriffen. So atemberaubend schön Aurie war, so hässlich war ihr Charakter. Lediglich mein Körper machte mir einen Strich durch die Rechnung. Er reagierte zwar nicht mehr so heftig wie anfänglich, aber das Ziehen hatte nicht nachgelassen. Innerlich verfluchte ich mich und machte eilig einen Schritt zur Seite, sodass Eljakim und Aurie sich gegenüberstanden. Niemand sollte etwas mitbekommen.
»Da bist du ja«, meinte sie, als hätte er gar nichts gesagt. Ich schien ihr auch nicht mehr wichtig, denn sie konzentrierte sich nun einzig und alleine auf Eljakim. » Du wurdest vermisst .« Über das Thema Mätresse schwieg sie, aber gerade dieser Teil begann mich zu interessieren.
»Uriel hat es mir schon gesagt«, sagte er kalt und kam auf sie zu, bis sich beide fest in die Augen sahen. » Und falls es dir entfallen sein sollte, ich bin weder dir noch jemand anderem Rechenschaft schuldig, wo ich meine Nächte verbringe. Ich unterstehe Oriphiel . «
» Schon gu t« , lenkte sie überraschend ein .» Du musst mir nichts erzählen. Ich kann es mir auch so denken. Vermutlich hat es mit ihm zu tun.« Sie wedelte lapidar mit der Hand in meine Richtung.
» Damian hat damit nichts zu tu n« , erwiderte er schnell.
Für meinen Geschmack ein bisschen zu schnell. Aurie hingegen grinste wissend. Falls sie tatsächlich dachte, ich hätte mit Eljakim eine Nacht verbracht, dann war sie damit gewaltig auf dem Holzweg. Genau das wollte ich ihr auch sagen, doch er kam mir zuvor.
»Damian, bitte geh ins Nebenzimmer«, befahl er mir streng und unterstrich seine Weisung mit einem eisernen Blick. »Jetzt.«
K onsterniert sah ich ihn an. Er blieb unnachgiebig. Dann fiel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Er schickte mich absichtlich weg. Er wollte nicht, dass ich Aurie eine Angriffsfläche bot, damit sie ihn wiederum nicht angreifen konnte. Also nickte ich und machte mich auf den Weg ins Schlafzimmer. Aber wenn er dachte, ich würde wie ein Hund den Schwanz einziehen und mich brav ins Körbchen zurückziehen, dann irrte er sich gewaltig. Ich schloss langsam die Tür hinter mir, nur um sie gleich darauf wieder zu öffnen, als beide weitersprachen, als hätte es keine Unterbrechung gegeben. Die Tür war nur einen winzigen Spalt breit offen, gerade ausreichend, ihre Silhouetten erkennen zu können. Hören konnte ich gut.
» Was ist? Willst du mir dein neues Spielzeug vorenthalten? Du enttäuschst mich. Was würde wohl Oriphiel sagen, wenn er wüsste, dass du … ausgerechnet du … der immer so korrekte Raphael …Oriphiels Liebling … einen aus der Stadt in den Palast holt. Eigentlich dachte ich, du würdest immer noch um Seraphiel trauern. Dein geliebter, toter … «
»Aurie, es reicht! Was willst du wirklich?« Eljakims Stimme war kälter als Eis und so scharf wie ein Samuraischwert. Es wäre den beiden nicht aufgefallen, wenn sie plötzlich in der Antarktis gestanden hätten, die Temperatur war bereits weit unter Null gesunken.
Auf ihre Antwort war ich so gespannt, dass ich automatisch den Atem anhielt. Zum einen aus Angst, mich zu verraten, andererseits um keines ihrer Worte zu verpassen. Innerhalb weniger Minuten belauschte ich zum zweiten Mal ein Gespräch, nur mit einem Unterschied, dieses Mal konnte Eljakim sich denken, was ich tat. Daher meldete sich auch mein schlechtes Gewissen nicht. Allerdings gefiel es mir ganz und gar nicht, dass Aurie mich ständig als Spielzeug betitelte. Ich war kein Toy-Boy.
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