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Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Titel: Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)
Autoren: Annette Eickert
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mehrere Flure, bis wir vor einer Tür anhielten. Sie hatte einen goldenen Griff, und der Rest des dunklen Holzes, welches im starken Kontrast zu den weißen Marmorwänden stand, war reich mit verschnörkelten Schnitzereien verziert.
Nie im Leben würde ich mir den Weg merken können.
Als hätte Eljakim meine Gedanken gelesen, sagte er :» Es ist die vierte Türe nach der dritten Biegung . «
» Und das soll mich beruhigen? Ist dir schon aufgefallen, dass hier jede Tür und jeder Gang gleich aussieht ?« Mein Zynismus war zurück.
Da war es wieder, dieses schelmische Leuchten in seinen smaragdfarbenen Augen .» Das kommt dir nur so vor, Damian. Merke dir einfach meine Worte .« Es stand außer Frage, dass er sich auf meine Kosten amüsierte.
» Wäre ich jetzt nicht so verdammt neugierig, wie ein Engel wohnt, würde ich dir eine schlagkräftige Antwort entgegenschleudern. Aber ich will wissen, wie es hinter der Tür aussieht .« Gedanklich fügte ich hinzu: Ich will wissen, wie du lebst.
Eljakim schenkte mir ein breites Lächeln und schnippte mit den Fingern. Wie von Geisterhand glitt die Tür geräuschlos auf und gab mir den Blick auf seine Räume frei. Sein privates Reich entpuppte sich als Wohnung mit zwei Zimmern, die durch Türen miteinander verbunden waren. Zuerst begrüßte mich eine Bibliothek. Die Wände waren vollgestellt mit Regalen, darin unzählige Bücher und Pergamente. Sie reichten fast bis zur vier Meter hohen Decke. In der Mitte des Zimmers stand ein Diwan, überzogen mit weinrotem Samtpolster, der zum Verweilen einlud. Daneben ein Tischchen mit einem fünfarmigen Kandelaber und gleich daneben ein Schreibtisch aus dem gleichen schwarzen Holz wie die Türen, nur ohne jedwede Verzierungen. Kirschholz, vermutete ich. Er war leer, nur eine einsame Schreibfeder bewachte die blank polierte Oberfläche. Von der Bibliothek ging es links in ein Schlafzimmer. Es war kleiner, aber nicht weniger überraschend. Ein schlichter Holzschrank, ein Sessel mit dem gleichen roten Samtbezug und eine Wand mit verschiedenen Ölgemälden, Karten und Skizzen enttäuschten mich etwas. Ich hatte etwas Eindrucksvolleres, etwas Außergewöhnliches erwartet. Die einzige Ausnahme bildete das breite Himmelbett. Ein schwarzer Baldachin und weiße Laken stachen mir ins Auge. Eine ungewöhnliche Mischung, und trotzdem schien das Bett für diesen Palast gemacht worden zu sein. Vom Schlafzimmer führte eine weitere Tür in ein kleines Badezimmer. Es machte eher mit Schlichtheit auf sich aufmerksam. Ein mannshoher Spiegel, eine Messingwanne, eine weiße Porzellanschüssel mit Wasserkrug und zwei Handtücher über einem Hocker. Mehr gab es nicht zu sehen.
Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee, ein Sklave sein zu wollen, wenn er in solch einfachen Verhältnissen lebte. Das absolute Kontrastprogramm zum Rest des Gebäudes.
Nachdem ich mit meinem Rundgang durch Eljakims Räumlichkeiten fertig war und zurück in die Bibliothek kam, saß er auf dem Diwan und starrte mich interessiert an. Neben ihm auf dem Tischchen stand ein Tablett mit einem abgedeckten Teller und einem silbernen Becher. Beides war vorher nicht da gewesen.
» Eine Stärkung für dic h« , sagte er und stand auf .» Du wartest auf mich, ich bin gleich zurück . «
Bevor ich etwas antworten konnte, war er bereits an der Tür und huschte hinaus.
» Ich lass mich auch immer alleine zurück“, brummte ich vor mich hin und zog einen Schmollmund. Eljakim hatte mir vorhin besser gefallen. Nicht so merkwürdig distanziert. Ich seufzte und wandte mich dem Tablett zu. Neugierig, wie ich war, hob ich die Abdeckung des Tellers hoch. Zum Vorschein kamen gebratener Fisch, gekochte Erbsen und eine handvoll Kartoffeln. Der Duft war verführerisch. Wie auf Kommando knurrte mein Magen, und ich leckte mir mit der Zunge über die Lippen.
Bis eben hatte ich weder Hunger noch Durst verspürt, aber das änderte sich bei diesem Anblick. Mit Messer und Gabel bewaffnet, die ebenfalls bereit lagen, stürzte ich mich auf das Essen. Für einen Moment fragte ich mich, ob ich jemals so etwas Vorzügliches gegessen hatte. In meinem Mund fand eine wahre Geschmacksexplosion in ganz großem Stil statt, und innerlich lobte ich den Koch. Der Becher war gefüllt mit gekühltem Weißwein und rundete das Mahl zu meiner vollsten Zufriedenheit ab.
Satt lehnte ich mich auf dem Diwan zurück.
» Und ich dachte, es gibt in Zukunft nur noch Engelsnektar und Tochee für mich«, nuschelte ich in meinen nicht
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