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Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)

Titel: Burning Wings (Das Erwachen) (German Edition)
Autoren: Annette Eickert
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mich bereits auf eine schlaflose Nacht ein. Ich hatte immer noch so viele Fragen und keine Antworten. Dann die ganzen Eindrücke. Alles wirbelte chaotisch in meinem Kopf umher, sodass ich mich wunderte, überhaupt noch klar denken zu können.
» Schlaf jetzt besser. Wir sehen uns spätestens morgen beim Essen .« Naz lächelte mich verständnisvoll an und verschwand.
Ich öffnete meine Tür und trat in den eintönig eingerichteten Raum, der künftig mein Zuhause sein sollte.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
Überraschungen
 
E s klopfte.
Ich erschrak und saß kerzengerade im Bett. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Für einen Augenblick wusste ich weder, was passiert e, noch wo ich war. Dann stürzte plötzlich alles auf mich ein.
Der Albtraum ging weiter. Das Zimmer war noch immer dasselbe, meine Kleidung die Gleiche, die Situation ausweglos.
Wann war ich eingeschlafen? Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich überhaupt eingenickt war. Das letzte, woran ich mich erinnerte, war, dass ich Agnon und jeden Bewohner zum Teufel wünschte, und das nicht nur im übertragenen Sinne.
Es klopfte wieder. Diesmal lauter.
» Naz, bist du das ? «
Eine Antwort blieb aus. Ich sprang aus dem Bett und hechtete zur Tür. Es klopfte ein drittes Mal, genau in dem Moment, als ich die Zimmertür öffnete.
» Naz, wie spä… « Die restlichen Worte verschluckte ich. Sprachlos starrte ich in smaragdgrüne Augen, die nicht Naz gehörten. Auf dem charmanten Gesicht, welches sich mir präsentierte, zeichnete sich ein freundliches Lächeln ab. Der junge Mann trug eine schwarze Hose, ein schwarzes Hemd und dunkle Lederstiefel. An seinem Hals war ganz deutlich ein Tattoo zu erkennen. Es hatte die Form einer sich windenden, schwarzen Schlange, umgeben von Flammen. Faszinierend schlängelte sie sich auf seiner leicht gebräunten Haut nach oben bis zum Haaransatz. Wie groß das Abbild wirklich war, konnte ich nur erahnen, aber durch sein nur halb zugeknöpftes Hemd wusste ich, es war groß.
Ich kannte ihn. Ich hatte ihn schon einmal gesehen. Er war derjenige gewesen, mit dem meine Misere ihren albtraumhaften Anfang genommen hatte. Unverzüglich spürte ich die angestaute Wut auf ihn zurückkehren. Sie kroch tief aus meinem Inneren, schlich sich in jede Faser meines Körpers, und ich fing an zu beben.
» Du !« Meine Stimme zitterte vor Zorn .» Was machst du hier? Hat es dir gestern nicht schon gereicht, mich mit deinem Dackelblick anzustarren? Hat es nicht schon gereicht, dass ich wegen dir hier festsitze? Wegen dir hat die ganze Scheißedoch erst angefangen. Und wo ist Naz ? «
» Nazary ist bei der Arbeit. Wie jeder andere seines Standes .« Er lächelte immer noch. Mein Sarkasmus, gepaart mit meinem Ärger, schien einfach an ihm abzuprallen, was mich nur wütender machte .» Ich bin Eljakim. Dein Wächter. Ich bin gekommen, um dich zu begleiten . «
»Beim nächsten Mal reicht auch ein Wecker, damit ich wach werde. Aber weißt du was, du hast es auch so geschafft. Du solltest dir überlegen, als Wecker anzufange n« , gab ich giftig zurück und versuchte, dabei genauso süßlich zu klingen wie er, bis mir der Sinn seiner Worte klar wurde.
» Oh nein. Das ist nicht dein Ernst, oder ? «
Er blickte mich fragend an.
» Es ist dein Erns t« , beantwortete ich meine Frage selbst und sackte in mich zusammen. Ich gab diesem unverschämten Modeltyp nicht nur die Schuld an allem, jetzt war er auch noch mein Wächter. Gestern dachte ich, es könnte nicht schlimmer werden, doch ich hatte mich gewaltig geirrt. Es konnte noch schlimmer werden. Ich machte ihn dafür verantwortlich, dass ich in einer Welt gefangen war, in der ich nicht leben wollte, und nun stand er vor meiner Zimmertür und warf mich völlig und ganz unerwartet aus der Bahn.
» Du bist verwirr t« , stellte Eljakim sachlich fest .» Das wird sich legen . «
» Schlaues Kerlchen . «
Ich seufzte. Ob ich wollte oder nicht, ich musste irgendwie versuchen, mich mit der Tatsache anzufreunden und zu arrangieren. Aus diesem Albtraum gab es wohl kein Entrinnen. Fast hätte ich laut über die Ironie gelacht. Die halbe Nacht hatte ich damit verbracht, mich dabei im Bett hin und her gewälzt, weil ich über alles Mögliche nachdachte, sogar über ihn , und in diesem Zusammenhang über verschiedene Lynchmethoden gegrübelt, wobei in Stücken hacken noch harmlos war. Nun stand er leibhaftig vor mir und sagte, dass mein Elend unausweichlich war.
» Und was nun ?«
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