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Burke 3 - Bluebelle

Burke 3 - Bluebelle

Titel: Burke 3 - Bluebelle
Autoren: Andrew Vachss
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Schreibtisch, einer zum Korridor. Riesige Fotoposter zierten die Wände im Eingangsbereich. Nur zwei Stühle, beide an der Wand zur Linken. bie nicht hier warten. Ein mächtiger Rundspiegel saß schräg in dem von Wand und Decke gebildeten Winkel in der oberen linken Ecke. Ich setzte mich an den Schreibtisch, schaute hoch. Man konnte den ganzen Korridor einsehen.
    »Wir brauchen ein ...«
    »Periskop«, nahm mir der Maulwurf das Wort aus dem Mund.
    »Du bleibst im Hinterzimmer, siehst jedes Gesicht, das reinkommt.«
    »Okay. Was ist das?« fragte ich, auf ein Lämpchen am Schreibtisch deutend.
    »Knopf in jedem Zimmer. Hat ein Mädchen Ärger, drückt es drauf.«
    Das Telefon auf dem Schreibtisch klingelte. Ich hob ab. »Yeah?«
    »Ich bin’s.« McGowans Stimme. »Ich bin nebenan. Wie ich sehe, haben Sie sich schon Zugang verschafft.«
    »Wir sind drin.« Ich schaute mich um. »Noch eins. Ich kann hier nicht den Rausschmeißer machen. Muß mich außer Sicht halten. Ich habe vor, mir ein paar Jungs vorbeischicken zu lassen.«
    »Was für Jungs?«
    »Chinesenjungs.«
    »Kommt nicht in Frage. Das hätte mir grade noch gefehlt. Könnt ihr keine Klingel anklemmen? Zu uns? Rückt Ihr Mann an, ist in einer Minute jemand durch den Keller drüben.«
    Ich schaute zum Maulwurf. Er nickte. Eine Klingel anzuklemmen würde seine Hirnzellen nicht überstrapazieren. »Okay, wir kümmern uns sofort drum.«
    »He, Burke?«
    »Was?«
    »Sagen Sie Ihrem Mann, er soll die Tür auflassen, okay?« Ich legte einfach auf.
    Michelle kreuzte wenig später auf. Man konnte sie durch das Glasquadrat sehen. Der Maulwurf drückte den Türsummer. Sie trug einen scharlachroten Hosenanzug zu einem weißen Rollkragenpullover, an den Füßen schwarze Stöckelschuhe. Der Maulwurf und ich gingen ihr aus dem Weg, während sie den Korridor der Länge nach durchmaß.
    Ich rauchend, die Tür im Auge, der Maulwurf brachte das Periskop an.
    Michelle kam in den Vorderraum zurück, Hände in den Hüften. »Dieser Laden ist die Hölle. Maulwurf, ich will aus dem ersten Zimmer alles raus haben. Das wird mein Büro. Und lege diesen abscheulichen Werkzeuggürtel irgendwo ab – du sollst den Manager spielen, nicht den Klempner.«
    »Ich muß noch Sachen richten«, sagte der Maulwurf milde.
    »Tja, denn man zu und richte Sachen. Ich ziehe morgen los, ein paar anständige Kleider besorgen.«
    »Michelle ...«
    »Komm du mir nicht mit Michel e. Ich arbeite mir meinen wunderschönen Hintern ab, damit mein Kind was Nettes zum Anziehen hat, und jedesmal wenn ich ihn sehe, ähnelt er dir mehr, Gott bewahre.«
    »Er ist auch mein Junge.«
    »Sicher. Das nächste Mal willste ihn zum Bar Mitzvah schleppen.« Der Maulwurf sagte nichts – selbst ein Irrer kennt Grenzen.
    Ich ging weg, damit sie ausfechten konnten, wer jeden Morgen zum Schrottplatz gehn und nach dem Bengel checken sollte.
    Belle und Pansy waren hinten. Pansy hatte sich auf der Couch langgemacht, Belle im Sessel. »Alles okay?« fragte ich sie.
    »Mir geht’s prima, Baby.«
    Ich gab ihr einen Kuß. Hörte den Summer. Weibliche Töne, Michelles Stimme, die das Geschnatter durchschnitt. Ich hörte jemanden hinterkommen, trat raus in den großen Raum. Es war Michelle.
    »Ich muß mich mit meinen Mädchen besprechen. Und ein paar Bilder machen. Könnte ein Weilchen dauern – bleibt ihr beide einfach hier hinten, verhaltet euch ruhig.«
    Ich nickte, legte den Finger auf den Mund. Pansy schloß die Augen.
    Einige Minuten später hörte ich, wie Michelle den Maulwurf rumkommandierte, ihm sagte, wo sie das Licht stehen haben wollte, und er sollte seine schmutzigen Finger vom Objektiv lassen. Eines Tages würde er ihr den Krempel vor die Füße schmeißen.
    Der Raum füllte sich mit Mädchen. Pansy verzog angesichts der überwältigenden Düfte die Schnauze. Michelles Stimme: »Okay nun, soweit ich weiß, hat noch keine der Damen Innendienst gemacht. Wer von euch ist Christina?«
    »Marques sagt, Miss Zickig braucht das nicht zu machen. Bloß wir.«
    Stimmengemurmel.
    »Nun, die Damen, mir scheint, hier bietet uns die Gelegenheit den Schopf an. Wir handhaben das folgendermaßen: Der Freier zahlt dreißig Kröten – er kriegt fünfzehn Minuten. Reine Massage, das heißt Handbetrieb. Will er mehr, irgendwas mehr, ist das ein Extra, kapiert? Der Freier zahlt vorn am Schreibtisch; sämtliche Trinkgelder gehen an euch.«
    »Was kosten die Extras?« fragte ein Mädchen.
    »Entscheidet ihr. Macht euch persönliche Listen.
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