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Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Jack (German Edition)
Autoren: Roxanne St. Claire
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kranken Scherz erlaubt«, fügte Dan hinzu. »Wenn man es auf den Kopf dreht, sieht es aus wie ›Hi‹.«
    Jack sah ihn an. »Du bist ziemlich nah dran an meiner Theorie. Jetzt seht euch Vanessas Tattoo an. Diese zwei kleinen Kringel haben wir als zwei Sechsen gedeutet.«
    »Was trug die dritte Schwester, die, die bei dem Unfall umgekommen ist?«, wollte Sage wissen.
    »Im Autopsiebericht steht nichts von einer Tätowierung, und ihre Familie hat ihren Leichnam einäschern lassen. Dieses Teil vom Puzzle werden wir also nie bekommen.«
    Roman Scott beugte sich vor und klopfte sich mit den Fingern auf das Kinn. »Zahlen also. Was für Zahlen? Eine Schließfachnummer? Oder eine Hausnummer? Wir sollten alle möglichen Ziffernkombinationen mit bekannten Adressen vergleichen.«
    »Das können wir tun. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit.« Jack riss ein Blatt von einem Block und griff nach einem Textmarker. Auf das Papier malte er die »14« so, wie sie auf Mirandas Haut ausgesehen hatte. Dann nahm er ein zweites Blatt und malte die zwei runden Sechsen darauf. »Das hier«, sagte er, »könnten auch kleine ›g‹s sein.« Er sah Lucy an und las Zustimmung in ihren Augen. Offenbar war sie letzte Nacht auch so weit gelangt. Hatte sie auch die letzte Schlussfolgerung gezogen?
    »Fügt man alles zusammen, bekommt man …« Er schrieb die Buchstaben in eine Reihe. H-I-G-G.
    »Zum Beispiel. Es gibt aber fast zwei Dutzend weitere Möglichkeiten«, gab Roman zu bedenken.
    »Das stimmt. Aber nur diese Reihenfolge entspricht dem Namen des mächtigen, reichen Bezirksrichters, der eng mit Eileen Stafford und Wanda Sloane zusammengearbeitet hat.« Jack blickte Lucy in die Augen und forderte sie stumm auf, die Bombe platzen zu lassen.
    Mit Blick auf ihn beugte sie sich vor, als würde sie von unsichtbaren Fäden gezogen. »Spessard B. Higgins«, sagte sie leise. »Auch bekannt unter dem Spitznamen Higgie.«
    Die Nennung dieses Namens hinterließ stummes Entsetzen im Raum.
    Dan fing sich erwartungsgemäß als Erster. »Higgie? Soll das ein Witz sein? Ein Richter vom Obersten Gerichtshof in Washington? Dieser Higgie?«
    »Ein anderer kommt nicht infrage«, sagte Lucy. »Mit ihm hat Eileen zwischen 1976 und 1978 eng zusammengearbeitet. Als sie nach ihrer Auszeit ihre Stelle wieder antrat, sind sie bis zu ihrer Verhaftung nicht mehr zusammen gesehen worden.«
    Dan blickte Lucy an, dann Jack, auf seinem Gesicht ein Ausdruck ungläubigen Spotts. »Ist das alles, was ihr in der Hand habt? Irgendwelche dreißig Jahre alten Tattoos, die verkehrt herum gelesen möglicherweise die ersten vier Buchstaben eines Namens ergeben? Den Namen eines Mannes, der für die Amerikaner so etwas ist wie ein Heiliger?«
    »Nicht alles«, sagte Lucy. »Und natürlich werden wir noch mehr sammeln.«
    »Ach ja? Und was soll das sein?«, fragte Dan. »Was ihr braucht, sind Fingerabdrücke, ein unterzeichnetes Geständnis, die Mordwaffe aus seiner Unterhosenschublade, und dann besorgt ihr euch schleunigst ein paar schusssichere Westen. Der Mann ist beliebter als der Papst.«
    »Ich bin der Meinung, dass die Beweise, die wir haben, eine umfassende Ermittlung durch Bullet Catcher absolut rechtfertigen«, erwiderte Lucy.
    Jack wäre am liebsten über die Aktenstapel geklettert, um sie zu küssen.
    Dan ließ seinen Ordner verächtlich auf den Tisch schlittern. »Na, dann sieh zu, dass du dich beeilst, Luce, denn der leitende Richter hat kürzlich bekannt gegeben, dass er Krebs hat. Der Chefposten wird also sicher demnächst frei werden, und Higgie steht ganz oben auf der Kandidatenliste.«
    »Umso wichtiger ist es, dass er nicht mit einem Mord davonkommt«, sagte Lucy.
    Jack strahlte Lucy an. »Sie haben ja so recht, Ms Sharpe.«
    Als sie zurücklächelte, durchfuhr ihn ein heißer Blitz. »Du hast die ganze Vorarbeit geleistet, Jack.«
    Dan blickte mit verkniffenem Lächeln zwischen ihnen hin und her. Eine rotblonde Strähne fiel ihm in die Stirn, als er seinen Ordner zuklappte. »Da mach ich nicht mit.«
    »Ehrlich gesagt«, entgegnete Jack, »warst du auch gar nicht vorgesehen.«
    Dan stand langsam auf und schob seinen Stuhl zurecht. »Gut. Ich will nämlich nichts mit dem Desaster zu tun haben, das wir anzetteln, wenn wir uns mit einer moralischen Instanz in diesem Staat anlegen, und das allein anhand windiger Spekulationen.«
    Er schritt auf die Ausgangstür zu. »Viel Glück, Leute!«
    Als er draußen war, blieb Lucy einen Augenblick reglos sitzen, ehe sie
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