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Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Bullet Catcher: Jack (German Edition)

Titel: Bullet Catcher: Jack (German Edition)
Autoren: Roxanne St. Claire
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ihre Akte zuklappte. Jacks Magen ballte sich zusammen. Dan hatte großen Einfluss auf Lucy. Sie vertraute ihm.
    Lucy erhob sich und bedeutete Jack mit einem Wink ihrer Hand, die Leitung des Meetings zu übernehmen. »Geh mit den Jungs noch ein paar Details durch. Ich schlage vor, jeder bekommt einen Aspekt des Falls zugewiesen, von Kristens Tod über die gestohlenen Dokumente bis hin zu dem illegalen Adoptionsring am Sapphire Trail und …«
    »Alles klar, Luce. Ich hab schon eine Liste vorbereitet.«
    »Dann entschuldigt mich bitte.« Sie trat durch die Tür, die auch Dan genommen hatte, und hinterließ betretenes Schweigen im Raum.
    Wer würde diese Runde wohl für sich entscheiden?
    Der Mann, den sie respektierte, bewunderte, dem sie vertraute und dem ihre Liebe gehörte, wie manche behaupteten? Oder der Mann, den sie verachtete, dem sie zutiefst misstraute und den sie mied, seit sie sich mit ihm auf dem Fußboden einer Hütte in Malaysia ins Nirwana gefickt hatte?
    Verdammt. Dieser Kampf könnte böse ausgehen.
    Dan war schon fast am Fuß der Treppe angelangt, als Lucy ihn einholte. Ohne seine Schritte zu verlangsamen, durchquerte er den Flur, sodass sie mit ihren Acht-Zentimeter-Absätzen die Stufen hinunterrennen musste.
    Sie schlug mit der Hand gegen die Tür, stellte sich vor ihn und hielt sie zu. »Was glaubst du eigentlich, was du da tust?«
    »Das Gleiche könnte ich dich auch fragen, Lucy.« Ein Schleier aus Schmerz und Wut verdunkelte seine Augen, die sonst fast immer mit einem schelmischen Lächeln auf ihr ruhten. »Hast du eine Vorstellung davon, was es für Bullet Catcher bedeuten könnte, wenn wir gegen einen der höchstrangigen Richter der USA ermitteln? Meine Güte, Lucy, Higgie ist so dermaßen über jeden Verdacht erhaben, er ist … er ist …« Er schüttelte den Kopf, weil ihm kein passendes Wort einfiel. »Unantastbar.«
    »Kein Mensch ist unantastbar, Dan, und er ist kein Heiliger. Ich kenne den Mann persönlich.«
    »Natürlich kennst du ihn persönlich, das ist genau der Grund, warum Culver, die alte Kanalratte, dich braucht. Was hat er vor? Will er sich als Privatermittler etablieren? Den größten Coup der Rechtsgeschichte landen? Himmel, Lucy, hast du vergessen, was der Kerl mir angetan hat?«
    Nicht für einen Tag.
    »Versehentlich getroffen hat er mich«, fuhr Dan fort, ehe sie etwas sagen konnte. »Nachdem er dich über seine Ausbildung, seine Behinderung und seine Fähigkeiten belogen hat. Er hat sich bei Bullet Catcher eingeschmuggelt und mich dann um ein Haar mit einer versprengten Kugel erledigt.«
    »Einschmuggeln« war sicher nicht ganz das richtige Wort, denn er hatte Lucys Tests allesamt mit Bravour bestanden, und sie war von Beginn an felsenfest überzeugt gewesen, dass der Schuss tatsächlich ein Unfall gewesen war. Dan hatte sogar widerstrebend einräumen müssen, dass er eine plötzliche und unvorhersehbare Bewegung gemacht hatte. Aber sie wusste genau, dass es sinnlos war, ihm jetzt zu widersprechen. »Er wurde dafür entlassen.«
    »Aber jetzt ist er zurück und hat sich gleich an dich rangeschmissen, indem er dich mit einem dicken Fisch geködert hat, von dem er wusste, dass du ihm nie im Leben widerstehen konntest. Wie um alles in der Welt hat er dich von dieser abstrusen Geschichte überzeugt, dass ein Oberster Richter ein Mörder sein könnte?«
    »Hat er gar nicht. Ich bin ganz von selbst zu demselben Schluss gelangt, und du würdest es ebenfalls.«
    Dan schnaubte ungläubig. »Auf welcher Grundlage?«
    »Jack hat mich gestern Abend gebeten, mir die ganze Sache offen und ohne Vorbehalte …«
    »Gestern Abend?« In dem Moment, als er das sagte, wusste sie, dass sie einen Fehler gemacht hatte. »Wir beide waren mit einem Klienten zusammen bis elf Uhr in der Stadt essen. Du hast ihn danach noch getroffen?«
    Sie hob das Kinn. »Tu das nicht, Dan! Lass nicht zu, dass dir bei so einer wichtigen Sache deine Eifersucht in die Quere kommt.«
    »Eifersucht?«, fauchte er. »Ich bin nicht eifersüchtig auf irgendeinen Ex-Cop mit verkrüppeltem Finger und noch mehr verkrüppelten Instinkten.«
    »Vergiss mal für einen Moment, woher du die Geschichte kennst, Dan. Was, wenn Spessard Higgins wirklich vor vielen Jahren das Mädchen getötet hat? Was, wenn er den Prozess manipuliert und seinen Einfluss genutzt hat, um seiner ehemaligen Geliebten den Mord anzuhängen und sie für immer zum Schweigen zu bringen? Was, wenn er Vanessas Vater getötet hat und dann jemanden angeheuert
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