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Bullet Catcher - Ben

Bullet Catcher - Ben

Titel: Bullet Catcher - Ben
Autoren: Roxanne St. Claire
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dauert es keine Minute mehr.« Er drückte die Plastikpaneele zur Seite, griff nach dem Türknauf und rüttelte kräftig daran. Die Tür sprang mit einem saugenden Geräusch der Gummidichtung auf, dann öffnete sie sich ganz in eine dämmrige – und warme – Speisekammer.
    Nach einer schnellen Überprüfung des Raumes ging er zurück in den Kühlraum, gerade als Callies Beine unter ihr nachgaben. Er fing sie auf, bevor sie auf dem Boden aufschlug, hob sie mit einer Kraft hoch, von der er nicht gewusst hatte, dass er sie noch besaß. »Du bist zu schön, um zu sterben«, flüsterte er. »Viel zu schön, um zu sterben.«
    Er konnte es ihr sagen. Benjamin Youngblood konnte Callie die Antwort auf eine Frage geben, die sie geplagt hatte, seit ihre Granny ihr das Herz ausgeschüttet und ihr Geheimnis am Morgen ihres Todes offenbart hatte. Er konnte eine Frage beantworten, die ihre Urgroßmutter bis in den Tod verfolgt hatte, lange nachdem sie nach Amerika gezogen war und einen anderen Mann kennengelernt und sich schließlich in einer Gärtnerei im ländlichen Florida niedergelassen hatte.
    Die Möglichkeit – wie entfernt sie auch sein mochte – sorgte dafür, dass Callie weiteratmete. Sie hielt sie ruhig und konzentriert und entschlossen weiterzuleben, während Ben sie aus der Kälte in gesegnete, heilige, wahnsinnig wunderbare Wärme trug.
    »Du brauchst Licht«, sagte er und holte selbst tief Atem. »Sauerstoff. Das brauchen wir beide. Komm.«
    »Okay, okay.« Die Erleichterung kam fast sofort.
    Sie gab ihm sein Hemd zurück, als sie wieder einen klareren Kopf bekam, was so wunderbar war wie die Wärme. Mit jeder verstreichenden Minute kehrten Stück für Stück ihre normalen Körperfunktionen zurück.
    »Lass uns gehen«, drängte er und führte sie hinaus in den Flur.
    Sie schaffte es, aufrecht stehen zu bleiben und mit ihm zu gehen. Mit jedem Schritt wurde ihr wärmer. Sie stiegen die zwei Treppen hinauf. Als sie in den Festsaal kamen, waren die meisten Tische und Stühle von einem Trupp Hotelangestellter weggeräumt worden. Ben hielt inne, ließ den Blick durch den Raum wandern und fand zu seiner eigenen geistigen Beweglichkeit zurück.
    »Wir können sie finden. Wir müssen sie finden.«
    »Die Köchin?«
    »Angela McManus. Das heißt, falls sie noch lebt.«
    Er ging weiter, den Arm immer noch um Callie gelegt, und ließ sie sich an den Mann klammern, der ihr das Leben gerettet hatte. Sie stolperten an den teilweise weggeräumten Tischen vorbei. Die Tische …
    »Warte eine Sekunde.« Sie hielt ihn zurück. »Nur eine einzige. Ich brauche eine.«
    Sie pflückte eine BlackCherry-Blüte von einem Tischschmuck und verstaute sie vorsichtig in ihrer Tasche. Eine würde genügen, um die Ernte des nächsten Jahres zu sichern.
    Er erhob keine Einwände, ergriff aber wieder ihre Hand und führte sie hinaus, die Rolltreppe hinauf zu den Lobbytüren.
    »Oh, Gott sei Dank!«, rief sie, als sie nach draußen traten und Sonnenschein über sie hinwegfloss. »Ich werde mich nie wieder über die Hitze in Florida beklagen.«
    »Komm schon, Callie, lauf.« Er gab ihr keine Chance, die herrliche Sonne in sich aufzunehmen, sondern zerrte sie über die Straße, ins Parkhaus und den ganzen Weg die Treppe hinauf zum oberen Stockwerk, wo sie geparkt hatten.
    Bei jedem Schritt pochte ihr der Kopf, immer noch angeschlagen von der Beule, die ihr Monica Stone mit dem Griff ihrer Waffe zugefügt hatte. Der Schmerz erinnerte sie daran, dass die Frau eine Mörderin war, und wenn sie sich nicht beeilten, wusste Gott allein, welches Schicksal Mrs McManus drohte.
    Ben manövrierte seinen Wagen aus der Garage, fuhr mit einer Hand und tippte mit der anderen eine Nummer in sein Handy. Er stellte das Handy laut und legte es auf die Konsole, so dass Callie es läuten hören konnte.
    »Ich habe dir gesagt, du kannst auf keine Ressourcen zurückgreifen«, kam eine Frauenstimme durch den Lautsprecher, kehlig und tief und voll kühlen Selbstbewusstseins.
    »Lucy, der Gouverneur und seine Köchin versuchen, Mrs McManus zu töten und es so aussehen zu lassen, als sei ein Mordanschlag schiefgegangen.«
    Die Feststellung traf auf tödliches Schweigen, während Callie und Ben einen Blick tauschten.
    »Das sagt Ihnen Ihr Bauchgefühl?«, fragte die Frau.
    »Das besagen unwiderrufliche Fakten, einschließlich Gift auf ihrem Teller, eine positive Identifizierung von einer glaubwürdigen Zeugin und einer Stunde in einem Kühlraum, wo ich mit der glaubwürdigen
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