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Brüllbeton - Kriminalroman

Brüllbeton - Kriminalroman

Titel: Brüllbeton - Kriminalroman
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Tränen, oder war es Angstschweiß?
    Kevin drehte sich langsam zu seiner Stiefmutter um. »Verzeih’ mir, Amelie. Aber ich muss ein Geständnis machen.«

    *

    Drehbuchskizze zu einer Filmszene

    (keine Musik im Hintergrund, jedoch deutliche Überzeichnung der realen Geräusche)
    1. Einstellung – Groß, Vogelperspektive
    Kevin sitzt vor dem Computer seines Vaters. Blick über seine Schulter auf den Bildschirm. Die Startseite eines Personal Planners ist deutlich zu sehen. Eintragungen: Porto Vecchio/Korsika, Nizza, Paris. – Dr. J. K. – 3 x Q über LD – Dienstag 16 Uhr Ch. Timmendorfer Strand; 20 Uhr Konzert im Kolosseum Streichquartett – Mit Mörtel nach LD.
    2. Einstellung – Detail
    Kevins Auge: In ihm spiegeln sich ineinanderfließende Erinnerungen: mit Mirja auf der Jolle – Mirjas Schreibtisch im Baubüro – Kevin entdeckt im Schreibtisch des Vaters die Dopingkapseln – Kevins anschließende Begegnung mit Mörtel.
    3. Einstellung – Halbnah, Froschperspektive
    Kevin radelt auf einer Landstraße in der Abenddämmerung. Darüber werden halbtransparente Einblendungen von Erinnerungsbildern gelegt: Kevin als Kind, der Vater schenkt ihm sein erstes Fahrrad – Kevin beobachtet einen Wutausbruch seines Vaters – der Vater verschwindet Arm in Arm mit Chantal vom Radsportfest – Kevin zeigt ihm am nächsten Morgen die Kapseln, wird aber nur höhnisch ausgelacht und allein gelassen – mit Mirja im Bett im Travemünder Ferienhaus.
    4. Einstellung – Total
    Kevin nähert sich dem Ferienhaus und stellt sein Rad an der Hecke ab.
    5. Einstellung – Detail, starke Vogelperspektive auf Kevins Füße
    Seine Schritte über den Sandweg; dann holt seine Hand den Schlüssel aus der Tasche. Dabei erkennt man, dass er die Plastikbeutel mit dem Dopingstoff in der Tasche hat. Die Tür wird aufgeschlossen und weit aufgestoßen.
    6. Einstellung – Halbtotal
    Blick durch die Tür in das Wohnzimmer, schummriges Abendlicht: der Vater liegt – schräg von hinten gesehen – regungslos mit ausgestreckten Beinen in einem Sessel, den Kopf im Nacken, die Arme nach unten hängend.
    7. Einstellung – Halbnah, leichte Vogelperspektive
    Kevin tritt vorsichtig von hinten heran, bemerkt die leere Packung Corasanol, hebt sie auf und betrachtet sie, dann wirft er sie mit einer verächtlichen Bewegung in die Ecke.
    8. Einstellung – Groß, Vogelperspektive
    Voller Blick auf Müllers Gesicht: leblos, als wäre er ohnmächtig, der Mund weit geöffnet, die Augen geschlossen. Nach einem kurzen Augenblick erscheint eine halbtransparente Einblendung von Müller, wie er Kevin hämisch auslacht.
    9. Einstellung – Detail, Vogelperspektive
    Nur Kevins Hand und Müllers Gesicht: Kevin hat einen Beutel weißer Dopingkapseln in der Hand und trichtert sie ihm in den Rachen. Einige fallen zur Seite. Kevin lacht wie irre auf.
    Blackout

    *

    Während Kevin seine Geschichte erzählte, bewegte er sich nicht. Er schaute mit starrem Blick auf den Boden. Amelie rückte, je länger er sprach, mit ihrem ganzen Oberkörper nach vorn und blickte ihn immer fassungsloser an. Am Schluss saß sie angespannt auf der Stuhlkante und schien ihn mit den Augen verschlingen zu wollen.
    Dann herrschte sekundenlanges Schweigen. Plötzlich brach es aus Amelie heraus. Sie beugte sich zu ihm hinüber und nahm seinen Kopf tröstend in die Arme. »Du dummer, großer Junge! Ich fasse es nicht!« Sie strich ihm mit einer Hand über das Haar. »Das darf doch nicht wahr sein! Du weißt doch absolut gar nichts, du dummer, lieber Kerl! Wieso musstest du alles kaputtmachen? Meine ganzen Pläne sind im Eimer, meine und auch deine Zukunft. Alles futsch, die Lebensversicherung, die Erbschaft. Einfach alles wegen so einem Dummejungenstreich!«
    Amelie schob Kevin mit einer sanften Bewegung zur Seite. Dann stand sie auf, ging zum Fenster und schaute verloren in den Nebel.
    Kroll fand es an der Zeit, das Wort zu ergreifen. »Nun, Kevin, ich glaube dir alles, was du gesagt hast. Es stimmt mit unseren Recherchen überein. Jetzt klärt sich der Fall. Ich fürchte nur, du wirst da nicht mit einem blauen Auge davonkommen. Das bleibt dem Staatsanwalt überlassen.«
    Plötzlich drehte sich Amelie um. In ihren Augen standen
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