Brüder Des Zorns

erklärte Ansa. »Ich wollte dir gerade erklären, dass wir nach Norden reiten müssen. Fyana, sie wissen, wo die Stahlmine liegt! Larissas Spione haben sie entdeckt.«
    »Ich stamme aus der Schlucht, nicht aus der Steppe. Eure Stahlmine interessiert uns nicht.«
    »Das sollte sie aber«, beharrte er. »Du hast erlebt, wie mächtig Gasam ist. Hat er die Mine erobert, besitzt er das größte Stahlvorkommen der Welt. Er wird seine ganze Armee mit Stahlwaffen ausrüsten. Was kann ihn dann noch aufhalten?«
    »Krieger!« Sie schnaubte verächtlich. »Ihr denkt immer, eine neue Waffe wäre das wichtigste! Das ist es nicht, hörst du?«
    »Zuerst werden sie zur Schlucht ziehen«, fuhr er unbeirrt fort. »Sie liegt viel näher als die Steppe, denn die Wüste trennt uns von ihm. Außerdem glaubt Larissa noch immer, dass dein Volk das Geheimnis der ewigen Jugend besitzt. Nichts wird sie vom Gegenteil überzeugen. Du hast mir doch erzählt, wie stark der Glaube der Menschen sein kann.«
    Sie seufzte. »Vermutlich hast du recht. Nun, wir kommen ohnehin durch unser Land. Ich frage die Ältesten, was zu tun ist.«
    »Und dann begleitest du mich in die Steppe?«
    »Ja, wenn die Ältesten es erlauben.« Sie lächelte. »Was soll’s? Ich begleite dich, auch wenn sie es verbieten.«
    Jetzt grinste Ansa. »Lass uns nach Norden reiten.« Ehe sie die Cabos antrieben, drehte er sich noch einmal nach ihr um. »Fyana, wie alt bist du? Kennst du wirklich das Geheimnis der ewigen Jugend?«
    »Glaubst du etwa, ich würde dir alles verraten?« Sie trieb ihr Cabo voran, und im Mondlicht zogen die beiden in Richtung Norden.