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Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)

Titel: Brückenorakel Bd 2 - Weltenwanderer (German Edition)
Autoren: Melissa Fairchild
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zermalmt zu werden.
    Plötzlich wurde es still. Ein leichter Brandgeruch lag in der Luft.
    Avi öffnete die Augen. Vier Türme und Backsteinmauern rahmten einen klaren blauen Himmel ein. Den Himmel in der Welt der Sterblichen.
    Battersea.

Kapitel 35
    A nfangs waren sie allein, doch bald tauchten rings um sie die ersten Goblins auf. Einer nach dem anderen landeten sie, in verdrehter Körperhaltung oder mitten im Lauf erstarrt, im Inneren des Elektrizitätswerks und waren in der Welt der Sterblichen angekommen. Schließlich erschien auch Kellen und blickte sich in aller Gemütsruhe um. Einige Teile der Maschine waren ebenfalls mitgerissen worden, unter anderem ein Zahnrad, das sich um die eigene Achse drehte und schließlich auf dem Boden liegen blieb.
    »Schnell«, sagte Avi und zog Hannah auf die Füße. »Wir müssen uns irgendwo verstecken.«
    »Hier gibt es kein Versteck, Avi«, hörte er da hinter sich eine Stimme. Die Klinge eines Degens durchschnitt zwischen Avi und Hannah die Luft. Als sie sich umdrehten, bemerkte Avi, dass Levi der Wahnwitz ins grinsende Gesicht geschrieben stand.
    Avi hob beide Hände, worauf Levi ihm die Spitze des Degens an die Wange setzte und durchzog. Ein stechender Schmerz ließ ihn nach Luft schnappen, und er tastete nach der Wunde. Blut tropfte von seinen Fingern.
    Er leistete keinen Widerstand, als man ihn zu Kellen führte, der gerade seine Goblins zur Ordnung rief. Im Gehen bemerkte Avi den mit Planen abgedeckten Leichenberg, hinter dem er sich bei seinem letzten Besuch im Elektrizitätswerk versteckt hatte. Es schien eine Ewigkeit her zu sein.
    Zu Avis Schrecken rann ihm Blut in den Mundwinkel – die Wunde heilte nicht wie durch Zauberhand!
    Konnte es daran liegen, dass Levis Degen, der sich ihm inzwischen in den Rücken bohrte, aus dem Feenreich stammte?
    »Ach, der verlorene Sohn«, höhnte Kellen. »Und seine sterbliche Freundin.« Er schien den plötzlichen Wechsel zwischen den Welten mit Fassung zu tragen. »Verrate mir eines – bist du beeindruckt von der Leistung meiner Maschine? War es nicht ein märchenhafter Anblick?«
    »So märchenhaft nun auch wieder nicht«, entgegnete Hannah. »Sieht aus, als wäre sie dabei zu Bruch gegangen.«
    »Eine Kleinigkeit. Maschinen kann man reparieren. Es zählt nur, dass mein Plan geglückt ist und deshalb eine Zukunft hat!« Kellen beugte sich vor und fletschte spitze gelbe Zähne. »Was mehr ist, als man von euch beiden behaupten kann!«
    Er wandte sich an seinen Sohn. »Du darfst sie jetzt töten«, meinte er im Plauderton.
    »Mit Vergnügen«, erwiderte Levi und holte aus.
    »Nein!«, schrie Hannah.
    Levi hielt inne und verzog verdattert das Gesicht. Er schien Mühe zu haben, sich zu bewegen. Eine zarte blaue Rauchwolke stieg hinter ihm auf. Levi drehte sich um, und Avi stellte fest, dass zwei große Elfen seinen Arm umklammerten. Einer von ihnen war Kensington.
    »Hallo, Avi«, sagte er. »Weißt du, ich bin eigentlich recht froh, dass du aus meiner Festung entflohen bist.«
    Der zweite Elf sprang Levi auf die Schulter und löste seine Finger vom Griff des Degens.
    »Runter von mir!«, rief Levi, ließ die Waffe fallen und wollte den Gegner packen. Kellen und die Goblins beobachteten die Szene mit ratlosen Mienen.
    Avi sah Kensington an. »Wie habt ihr uns gefunden?«, fragte er.
    »Blink«, antwortete Kensington.
    Schließlich gelang es Levi, den Elf auf seiner Schulter loszuwerden, der nun außerhalb seiner Reichweite über ihm schwebte.
    »Um mit mir fertig zu werden, sind mehr als nur ihr beide nötig«, spottete er.
    Ein vergnügtes Grinsen breitete sich auf Kensingtons Gesicht aus. »Das ließe sich machen.«
    In der Luft über ihren Köpfen blitzte etwas auf. Avi bemerkte, dass Kellen erschrak, als der kleine blaue Stern sich in einen Elf verwandelte. Ein paar Meter weiter funkelte ein weiterer Stern, dann ein dritter. Mit jeder winzigen Explosion erschien noch ein Elf, und auf dem Boden glitzerte blauer Staub. Die Elfen waren nicht gerade klein geraten. Einer war sogar so groß wie Foster, also mindestens einen Meter zwanzig, und hatte kräftige, ledrige Flügel. Die Goblins wichen ängstlich zurück und hoben die Köpfe, während immer neue Elfen eintrafen.
    Als der Himmel sich verdüsterte, blickten alle nach oben. Anfangs glaubte Avi, dass eine Wolke heranzog, aber es war kein Unwetter, sondern eine Horde fliegender Geschöpfe. Jedes hatte die Größe eines Kleinkindes und war mit einer eng anliegenden Rüstung
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