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Bruderschaft der Kueste

Bruderschaft der Kueste

Titel: Bruderschaft der Kueste
Autoren: Chris P. Rolls
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verschmitzten, abwartenden Blick zu, jedoch reagierte der offenbar nicht wie erwünscht, denn er zuckte nur die Schultern. Simon blickte ihn hingegen verächtlich an. Alsowar er nur ein gewöhnlicher Dieb, der anderer Leute Häuser ausraubte und deren Frauen schändete. Nur gut, dass man ihn gefasst hatte.  
    Miguel sah, wie sich sein Ausdruck veränderte, und zwinkerte ihm verschwörerisch zu, freilich sah ihn Simon nur betont abfällig an. An Jean gewandt hob Miguel anklagend seine Hände.
    „Du kannst nicht zufällig deinen Burschen hier auf die Suche nach dem Schlüssel dafür schicken? Schätze, der Kapitän weiß, wo die sind“, schlug er vor, blickte erneut zu Simon, der den Blick senkte, als ihn die schwarzen Augen fixierten.
    „Sabino!“, rief Jean einen seiner Leute und einer der Männer kam heran.
    „Frag den Kapitän da oben freundlich, aber nachdrücklich nach dem Schlüssel für seinen Gefangenen, ja?“, befahl er ihm.
    „Klar, Kapitän“, antwortete dieser sofort und verschwand. Miguel blickte etwas überrascht von Jean zu Simon.
    „Ist der etwa noch nicht lange genug dabei?“, hakte er verblüfft nach und kam dabei etwas näher.
    Simon verspürte augenblicklich den Drang zurückzuweichen, schalt sich selbst dafür einen Dummkopf und blieb standhaft stehen. Warum sollte er sich vor diesem gefesselten Mann fürchten? Das war nun wirklich lachhaft. Seine Nähe verursachte jedoch seltsame Empfindungen in ihm, vor denen er sich viel mehr fürchtete.
    „Er ist eigentlich gar nicht dabei“, korrigierte Jean Miguel lächelnd, wandte sich um und musterte den jungen Mann hinter sich freundlich.
    „Geh doch schon mal hinauf, Simon“, wies er ihn an.  Simon zögerte, warf dem Fremden noch einen Blick zu und ging wortlos zum Niedergang. Er hörte die Zwei hinter ihm herkommen, wobei Jean Miguel freundlich den Vortritt ließ, nicht ohne seine deutliche Absicht, lieber hinter ihm zu bleiben, zu verbergen. Miguels Blicke brannten sich in Simons Rücken. Auf halbem Weg nach oben hörte er Miguels leise, dunkle Stimme anerkennend hinter sich schnalzen: „Was f ür entzückende Aussichten.“
    Augenblicklich fuhr er herum, starrte Miguel irritiert und wütend an, und wusste nach wie vor nicht, was er sagen sollte. Dieser Mann verunsicherte ihn völlig. Von hinten legte sich eine Hand schwer auf Miguels Schulter und der zuckte sichtlich unter dem Druck zusammen.
    „Dieses Mal jedoch nicht für dich, mein Freund“, hörte Simon Jean leise, sehr ernst und drohend sagen.
    Miguels Gesicht überzog ein breites, lauerndes Grinsen, dennoch wandte er den Blick nicht von Simon, oder vielmehr von dessen Kehrseite ab.
    „Oh, erhebst du da dieses Mal einen alleinigen Anspruch drauf?“, fragte er spöttisch nach und Simon fühlte erneut, wie er rot wurde, wandte sich rasch ab und beeilte sich hinaufzukommen.
    Trotzdem vernahm er die leise, drohende Antwort des Piraten. „Dieses Mal, ja. Komm mir nicht wieder in die Quere.“ Erneut wollte sich Simon umdrehen und etwas sagen, doch er blickte dabei direkt in Miguels spöttisch dreinblickende, schwarze Augen und vermochte erneut keinen Ton herauszubringen. Miguels Mund verzog sich zu einem süffisanten Lächeln. Rasch wandte Simon sich ab und beeilte sich mit klopfendem Herzen und brennenden Wangen, vor den beiden Männern das Deck zu erreichen. Miguel schnaubte wieder, kam dennoch hinter Simon her. Kurz bevor sie das Deck erreicht hatten, hörte ihn dieser leise hinter sich.
    „Er sieht nicht aus, wie ein typischer Halunke. Nicht wie die anderen deiner Crew, meine ich“, bemerkte er abfällig. „Ist er auch nicht“, gab Jean sofort ebenso leise zurück. „Sondern?“, ließ sich Miguels Stimme drängender vernehmen. Jean lachte kurz auf. „Lass uns erstmal diesen unpassenden Ort verlassen. Dann können wir uns in Ruhe unterhalten“, schlug er lauter vor.
    Simon trat ins Sonnenlicht, blinzelte kurz und stand etwas unschlüssig auf dem Deck herum. Er trat hastig zur Seite, als Miguel mit Jean hinter ihm an Deck kam.
    „Aber gerne doch“, antwortete Miguel spöttisch und reckte sich blinzelnd im Sonnenlicht. Er sog tief die Luft ein.
    „Ich ziehe deine Gesellschaft der, der anderen Ratten deutlich vor“, meinte er mit einem Seitenblick auf Jean.
    Verstohlen beobachtete Simon diesen, senkte sofort ertappt den Kopf, als ihn erneut sein Blick traf. Er spürte Miguels Blick weiterhin auf sich lasten. Wer war nur dieser seltsame Mann, dieser Dieb, dass er auf
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