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Bronwyn Jameson

Bronwyn Jameson

Titel: Bronwyn Jameson
Autoren: deine Küsse ... unwiderstehlich Deine Lippen
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nach ihr um. „Wenn du wissen willst, wer ich bin, zieh wieder bei mir ein. Lebe mit mir zusammen, arbeite mit mir zusammen. Dann lernst du mich am besten kennen.“
    „Das sagt sich so einfach. Eins möchte ich noch wissen. Warum ist deine Mutter nach Australien gekommen? Warum ist sie geblieben, obwohl sie hier doch keine Familie hatte? War das nicht sehr schwierig für sie, so als alleinerziehende Mutter?“
    „Das sind mindestens drei Fragen“, bemerkte er trocken.
    „Ja, aber die gehören alle zusammen. Warum Australien?“
    „Mein Vater war Australier, und Mum kam hierher, um ihn zu suchen.“
    „Hat sie ihn gefunden?“
    „Sieht so aus.“ Wieder zuckte er nur mit den Schultern, wie sie es beschrieben hatte. „Ich war zu klein und kann mich nicht erinnern. Das Zusammenleben klappte irgendwie nicht, aber Mum hatte sich entschlossen, trotzdem zu bleiben. Sie hatte keinen Grund, wieder nach Italien zurückzukehren.“
    „Hatte sie da denn keine Familie?“
    Einen kurzen Moment sah er sie schweigend an, bevor er antwortete: „Doch, da gab es einige Perrinis, aber sie waren wohl entsetzt über die Schwangerschaft und konnten nicht verstehen, dass sie mich behalten wollte. Sie wäre bestimmt nicht mit offenen Armen aufgenommen worden.“
    Das hatte sie nicht gewusst. Es existierte eine Familie Perrini, aber die hatte nichts von ihm wissen wollen. Wie traurig. „Hast du jemals irgendjemanden von den Perrinis kennengelernt?“, fragte sie leise.
    „Nein, und ich bin auch nicht scharf darauf.“
    Kimberley drehte sich in ihrem Sitz zu ihm um. „Dann möchtest du deine Großeltern gar nicht kennenlernen? Es gibt doch sicher auch noch Cousinen und Cousins und Onkel und Tanten.“
    „Als meine Mutter im Sterben lag, habe ich da mal angerufen. Ihr Vater wollte nichts von ihr wissen – und von mir auch nicht.“
    „Und dieser Großvater? Lebt er noch?“
    „Keine Ahnung. Ist mir auch vollkommen egal. Aber seitdem weiß ich, was es bedeutet, eine Familie zu haben, die sich wirklich kümmert.“
    „Wie die Blackstones?“
    „Wie Sonya und Danielle. Wie Tracy und ihre Kinder.“ Er hielt den Blick fest auf die Straße gerichtet, ohne Emotionen zu zeigen. Aber Kim wusste jetzt, wie wichtig es für ihn war, so etwas wie eine Familie zu haben. „Und nur, damit du nicht auf falsche Gedanken kommst“, fuhr er schnell fort, „ich habe mich nie danach gesehnt, zu den Blackstones zu gehören. Wenn ich diese Art von Familie hätte haben wollen, eine, die einen heute umarmt und morgen von sich stößt, wie Howard es gemacht hat, dann hätte ich gleich zu Grandpa Perrini nach Turin ziehen können.“
    Die Nacht zuvor hatte Kimberley darauf bestanden, allein in ihrem Zimmer zu schlafen. Hatte Ric nicht selbst gesagt, sie wollten Beruf und Privatleben streng getrennt halten? Er ärgerte sich darüber, hatte dann aber zähneknirschend nachgegeben.
    In dieser Nacht hatte er sie zur Tür gebracht, und nach einem leidenschaftlichen Kuss nahm Kim Ric bei der Hand und wollte ihn ins Zimmer ziehen. Doch diesmal war er nicht bereit. „Nein, nicht heute“, sagte er. „An milden Gaben bin ich nicht interessiert.“
    Vielleicht ist es besser so, sagte sie sich, als seine Schritte sich entfernten. Wenn sie ihn zurückgehalten und mit ihm geschlafen hätte, tief berührt von seiner Geschichte, dann würde er sicher misstrauisch sein und glauben, sie täte es nur aus Mitleid.
    Also zog sie sich aus und duschte, während sie sich das, was er ihr erzählt hatte, noch einmal durch den Kopf gehen ließ. Er war erst fünfzehn gewesen, als seine Mutter an Krebs starb. Kein Wunder, dass er nie so etwas wie eine Familie erwähnt hatte. Kein Wunder, dass er so heftig reagierte, als sie ihm vorwarf, sie nur geheiratet zu haben, um zu den Blackstones zu gehören.
    Ob er wohl deshalb so ehrgeizig war, weil er seinem Großvater in Turin etwas beweisen wollte? Einem Großvater, der noch nicht einmal daran interessiert war, sein Enkelkind kennenzulernen? Ohne nachzudenken, stand sie auf und ging zur Tür. Sie wollte zu ihm, wollte ihn halten und lieben und ihm zeigen, dass sie ihn bewunderte für alles, was er hatte ertragen müssen und was er aus eigener Kraft geschafft hatte. Aber dann dachte sie wieder an seine letzten Worte. Und sie ließ die Hand, die sie schon auf den Türknauf gelegt hatte, wieder sinken.
    Mitleid würde Ric nicht ertragen können, dazu war er zu stolz. Am nächsten Morgen spürte sie die Mauer, die er um sich herum
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